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Die Makro-Saison 2023
20.05.2023 - Rebenstecher...
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| Byctiscus betulae - Rebenstecher | |
XNr. 2023.0722kl_r | 100 % | | Byctiscus betulae Rebenstecher | 100mm; F/11; 1/320s; ISO 3200
Canon EOS 5D Mark IV |
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Beim heutigen Spaziergang durch den Sand-Trockenrasen nebst angrenzenden Gebüschsaum um die Ecke fiel mir ein kleiner blau-glänzender Rüsselkäfer ins Auge,
den ich zunächst nicht gleich zuordnen konnte.
Die Literatur ließ mich den Kleinen dann aber als Rebenstecher identifizieren. Seinen deutschen Namen verdankt der Käfer
dem Umstand, dass er unter anderem an
Weinreben frisst und in Weinbergen in großer Zahl als Schädling auftreten kann.
Am wissenschaftlichen Namen erkennt man aber, dass der kleine Rüssler auch andere Laubgehölze,
wie Birken (Betula), Pappeln und Erlen als Futterpflanzen nicht verschmäht. Dabei schaben sie kleine Löcher in
die Blätter der jeweiligen Wirtspflanze.
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| Dactylorhiza majalis - Breitblättrige Knabenkraut | |
XNr. 2023.0821kl_r | 100 % | | Dactylorhiza majalis Breitblättrige Knabenkraut | 100mm; F/8; 1/250s; ISO 250
Canon EOS 5D Mark IV |
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| Dactylorhiza majalis - Breitblättrige Knabenkraut | |
XNr. 2023.0761kl_r | 100 % | | Dactylorhiza majalis Breitblättrige Knabenkraut | 100mm; F/6.3; 1/320s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV |
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Beide Knabenkräuter stehen, wie alle heimischen Orchideen, unter Naturschutz. Aufgrund des großflächigen Rückgangs geeigneter Lebensräume sind
diese hübschen Kostbarkeiten leider immer seltener anzutreffen. Hier im Nordosten Deutschlands muss man, so wie wir, sogar regelrecht danach suchen.
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Wo die Natur aber noch intakt ist, da gibt es auch in der heutigen Zeit noch viel interessantes zu entdecken. Und so ist es auch nicht
verwunderlich, dass außer Orchideen hier auch noch viele weitere botanische Schönheiten zu bewundern waren.
| Primula veris - Echte Schlüsselblume | |
XNr. 2023.0739kl_r | 100 % | | Primula veris Echte Schlüsselblume | 100mm; F/8; 1/250s; ISO 4000
Canon EOS 5D Mark IV |
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| Silene flos-cuculi - Kuckucks-Lichtnelke | |
XNr. 2023.0768kl_r | 100 % | | Silene flos-cuculi Kuckucks-Lichtnelke | 100mm; F/6.3; 1/250s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV |
Sei es die filigrane Kuckucks-Lichtnelke, welche in meiner Kindheit noch auf fast jeder feuchteren Wiese anzutreffen war oder
der Kleine Baldrian, der in großer Anzahl die Knabenkräuter umsäumte.
Aber auch der Wald und dessen Ränder sollten hier einige botanische Leckerbissen bieten. Und obwohl wir das hier vorkommende Große Zweiblatt - eine weitere
Orchidee - nicht aufspüren konnten, so entschädigten uns doch zumindest große Bestände der Echten Schlüsselblume für die vielen
Mückenstiche.
Im Großen und Ganzen war es ein wirklich lohnenswerter Ausflug rund um das NSG Lange Dammwiesen, den ich jedem nur weiterempfehlen kann - besonders im Mai, während der
Orchideenblüte!
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28.05.2023 - Im Leutratal...
So, nun ist es soweit, und der Urlaubsort wird nicht mehr nach den naturwissenschaftlichen Interessen des Vaters, sondern nach denen
des Sohnes ausgesucht. Nee, Spaß beiseite, bedingt durch meine frühere botanische Leidenschaft stand die orchideenreiche Gegend um Jena
natürlich auch schon lange auf meiner To-Do-Liste.
Im lichten Buchenwald...
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| Cephalanthera damasonium - Bleiches Waldvöglein | |
XNr. 2023.0910kl_r | 100 % | | Cephalanthera damasonium Bleiches Waldvöglein | 100mm; F/7.1; 1/250s; ISO 1600
Canon EOS 5D Mark IV |
Bei dessen winzigen grünen Blüten muss man schon genau hinschauen, um die Familienherkunft zu erkennen. Meist blieb
sogar die
ganze Pflanze zwischen den Laubbaumsprösslingen unsichtbar.
| Neottia nidus-avis - Vogel-Nestwurz | |
XNr. 2023.1088kl_r | 100 % | | Neottia nidus-avis Vogel-Nestwurz | 100mm; F/10; 1/250s; ISO 4000
Canon EOS 5D Mark IV |
Im Gegensatz zu den anderen beiden kommt diese Orchidee allerdings an sehr schattingen Stellen vor, da die Pflanze über keinerlei
Blattgrün verfügt und so auch nicht auf Sonnenlicht für die Photosynthese angewiesen ist.
Stattdessen wird sie, als sogenannter Vollschmarotzer, von Pilzen im Boden mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Die Pilze ihrerseits stehen wiederrum
in Verbindung mit Baumwurzeln. Letztendlich stammen alle organischen Verbindungen also von den Bäumen.
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Der erste Ausflug unseres verlängerten Wochenendes in die kalkreichen Gefilde Thüringens führte uns zu den Muschelkalkhängen des für seine
Orchideen bekannten Leutratals, welches uns dahingehend auch nicht enttäuschte.
Im lichten Buchenwald begegneten uns auch sogleich die ersten botanischen Kostbarkeiten. Neben dem Bleichen Waldvöglein, welches
sich durch seine typischen weißen Blüten gleich als Orchidee zu erkennen gab, war auch das weit weniger auffällige Große Zweiblatt
in großer Anzahl am Wegrand vorhanden.
| Listera ovata - Großes Zweiblatt | |
XNr. 2023.0933kl_r | 100 % | | Listera ovata Großes Zweiblatt | 100mm; F/7.1; 1/320s; ISO 3200
Canon EOS 5D Mark IV |
Noch weniger als Orchidee zu erkennen, gibt sich der Vogel-Nestwurz. Auch hierbei handelt es sich um einen Laubwald-Liebhaber.
| Neottia nidus-avis - Vogel-Nestwurz | |
XNr. 2023.1092kl_r | 100 % | | Neottia nidus-avis Vogel-Nestwurz | 100mm; F/6.3; 1/250s; ISO 1000
Canon EOS 5D Mark IV |
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Viel, viel kleiner als der letzte Kandidat, aber nicht weniger spektakulär, präsentiert sich die Orchideen-Gattung der Ragwurzen,
welche mit ihren Blüten weibliche Insekten nachahmen und mittels Pheromonen die zugehörigen Männchen zur Begattung anlocken. Diese
übernehmen auf diese Weise die Bestäubung der Pflanzen. Jede Ragwurz-Art ist dabei auf andere Bestäuber-Insekten spezialisiert.
Das Hauptverbreitungsgebiet dieser Gattung ist der Mittelmeerraum. In Deutschland kommen von den über 300 Ragwurz-Arten lediglich 6 vor.
Im Leutratal begegnete uns nur die Fliegen-Ragwurz.
Natürlich gab es außer den Orchideen auch noch andere botanische Schmankerl zu bewundern, welche ich aber vor lauter
Begeisterung vergessen habe abzulichten. Das Einzige, das es dennoch auf meinen Chip geschafft hat, war das Große Windröschen.
| Anemone sylvestris - Großes Windröschen | |
XNr. 2023.1123bkl_r | 100 % | | Anemone sylvestris Großes Windröschen | 100mm; F/7.1; 1/400s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV |
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| Ophrys insectifera - Fliegen-Ragwurz | |
XNr. 2023.1035kl_r | 100 % | | Ophrys insectifera Fliegen-Ragwurz | 100mm; F/9; 1/320s; ISO 320
Canon EOS 5D Mark IV |
Der großblütige Verwandte des weit häufigeren Buschwindröschens gedeiht am besten auf kalkhaltigen oder kalkreichen Böden und bevorzugt, anders als der kleiner
Vetter eher trockene, helle Standorte.
Fazit: Unglaublich und gerne jederzeit wieder!
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Ein Neufund für uns hingegen, war das Ohnhorn. Diese durch ihre grünlichen Blüten recht unscheinbare Orchidee war in Thüringen vor einigen
Jahren nur noch von einem geheim gehaltenen Standort bekannt. Wie die Art hierher gekommen ist, ist daher ein wenig mysteriös. Unserer AHO-Bekanntschaft zufolge
kann man allerdings davon ausgehen, dass sie von "Naturfreunden" hier angesalbt, das heißt, absichtlich ausgesäht wurde.
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| Orchis anthropophora Ohnhorn | |
XNr. 2023.1361kl_r | 100 % | | Orchis anthropophora Ohnhorn | 100mm; F/5.6; 1/400s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV |
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| Orchis anthropophora Ohnhorn | |
XNr. 2023.1495kl_r | 100 % | | Orchis anthropophora Ohnhorn | 100mm; F/9; 1/320s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV |
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| Orchis anthropophora Ohnhorn | |
XNr. 2023.1497kl_r | 100 % | | Orchis anthropophora Ohnhorn | 100mm; F/6.3; 1/320s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV |
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Gleiches gilt für die Pyramiden-Hundswurz, eine Orchidee, welche ihren Verbreitungsschwerpunkt eigentlich im Mittelmeerraum hat.
Auch diese ist vor einigen Jahren hier im Gebiet einfach so "erschienen" und inzwischen überall
in den Wiesen in großer Anzahl zu bewundern. Über den Sinn solcher Aussäh-Aktionen lässt sich streiten.
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| Anacamptis pyramidalis Pyramiden-Hundswurz | |
XNr. 2023.1301kl_r | 100 % | | Anacamptis pyramidalis Pyramiden-Hundswurz | 100mm; F/11; 1/250s; ISO 500
Canon EOS 5D Mark IV |
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| Anacamptis pyramidalis Pyramiden-Hundswurz | |
XNr. 2023.1321kl_r | 100 % | | Anacamptis pyramidalis Pyramiden-Hundswurz | 100mm; F/6.3; 1/320s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV |
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| Anacamptis pyramidalis Pyramiden-Hundswurz | |
XNr. 2023.1327kl_r | 100 % | | Anacamptis pyramidalis Pyramiden-Hundswurz | 100mm; F/10; 1/320s; ISO 320
Canon EOS 5D Mark IV |
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Die einen sehen sie als Bereicherung der Flora durch den Menschen, die anderen - im Sinne
des Naturschutzes - als Florenverfälschung an. Ich bin ein wenig hin- und hergerissen, da es sich hier ja nicht um invasive Arten
handelt, welche andere heimische Florenelemente verdrängen. Für den Moment erfreue ich mich daran!
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24.06.2023 - Kienbaum - einmal mehr...
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Ende Juni - die Schreckenzeit beginnt, und damit ist es auch Zeit mal wieder
in Kienbaum vorbeizuschauen.
Neben offenen Sandtrockenrasen gibt's hier lichte Waldränder, Hochstaudenfluren
und sogar Sumpf- und Moorflächen am Ufer der mäandernden Löcknitz zu bewundern. Zwar
handelt es sich zum größten Teil um von Menschen gepflegte oder gar geschaffene
Biotope, die Insekten finden es hier trotzdem super.
| Decticus verrucivorus - Warzenbeißer ♀ | |
XNr. 2023.1919kl_r | 100 % | | Decticus verrucivorus Warzenbeißer ♀ | 100mm; F/7.1; 1/320s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV |
Als erstes hüpfte uns im warmen, offenen Sand ein Warzenbeißer-Weibchen über den Weg,
welches vermutlich zum nächsten Büschel Gras unterwegs war. Die Art ernährt sich
zwar hauptsächlich von Insekten, verschmäht aber auch Pflanzen nicht. Und in
einem Büschel Gras gibt es meistens beides.
| Libellula fulva - Spitzfleck ♀ | |
XNr. 2023.1937_38kl_r | 100 % | | Libellula fulva Spitzfleck ♀ | 100mm; F/8 (DFF); 1/320s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV |
Sowohl in den trockenen Sandbereichen als auch direkt am Wasser flogen außerdem eine Vielzahl von Libellen umher,
von denen sich leider nur ein Pärchen des Spitzfleck die Ehre gab, mir für ein paar ansprechende Fotos
als Motiv zur Verfügung zu stehen.
Zwar kommt dieser Vertreter der Großlibellen hier in Brandenburg noch an einigen
Standorten vor, gilt aber laut
Roter Liste in Deutschland als "stark gefährdet".
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| Chrysochraon dispar - Große Goldschrecke ♂ | |
XNr. 2023.2040kl_r | 100 % | | Chrysochraon dispar Große Goldschrecke ♂ | 100mm; F/8; 1/250s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV |
Explizit gesucht haben wir nach einem Männchen der Großen Goldschrecke, deren
schönere Hälfte wir hier schon vor zwei Jahren gesichtet
hatten. Während letztere unscheinbar hellbraun
daherkommen, machen die Männchen ihrem deutschen Namen alle Ehre.
| Libellula fulva - Spitzfleck ♂ | |
XNr. 2023.1954kl_r | 100 % | | Libellula fulva Spitzfleck ♂ | 100mm; F/8; 1/320s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV |
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Neben den kleinen fliegenden Jägern in Hubschrauberform flatterte an diesem sonnigen Tag aber auch so einiges an Schmetterlingen
durch die Luft. Besonders die blauen Blüten des Natternkopfs hatten es ihnen dabei angetan.
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| Issoria lathonia - Kleiner Perlmuttfalter | |
XNr. 2023.1927kl_r | 100 % | | Issoria lathonia Kleiner Perlmuttfalter | 100mm; F/5.6; 1/250s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV |
Die erste war der Kleine Perlmuttfalter. Zwar ist dieser immer noch einer der häufigeren einheimischen Tagfalter,
aber auch seine Bestände gehen, wie die aller Schmetterlinge, deutschlandweit zurück.
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Voll mit Nektar zogen hunderte dieser borstigen Pflanzen dutzende von unterschiedlichen Tagfalterarten an. Wärmebedingt
gestaltete sich das Fotografieren aber eher schwierig, so dass es lediglich zwei Arten auf meinen Chip geschafft haben.
| Issoria lathonia - Kleiner Perlmuttfalter | |
XNr. 2023.2010kl_r | 100 % | | Issoria lathonia Kleiner Perlmuttfalter | 100mm; F/8; 1/250s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV |
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Beim zweiten Flattermann handelte es sich um den größten Vertreter aller bei uns heimischen Weißlinge. Mit bis zu 8 cm Flügelspannweite ist
der Baumweißling wirklich eine imposante Erscheinung, die ich hier auch gar nicht erwartet hatte - schon gar nicht in einer
so großen Stückzahl.
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| Aporia crataegi - Baumweißling ♀ + ♂ | |
XNr. 2023.2001kl_r | 100 % | | Aporia crataegi Baumweißling ♀ + ♂ | 100mm; F/8; 1/320s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV |
Die meisten waren damit beschäftigt sich hinterherzufliegen oder beim Paarungsspiel zu vergnügen. Dies
ist auch der Grund warum die meisten der Fotos eine Menge Bewegungsunschärfe enthalten, denn ruhig halten
die Tiere während der Kopula fast nie. Zwei davon finde ich trotzdem zeigenswert.
Bisher ist mir dieser hübsche Schmetterling lediglich einmal vor 12 Jahren in meiner alten Heimat, der Oberlausitz, im Lauschehochmoor begegnet. Im
Beitrag
zur damaligen Exkursion findet man auch ein paar Infos zur Art.
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| Aporia crataegi - Baumweißling ♀ | |
XNr. 2023.1996kl_r | 100 % | | Aporia crataegi Baumweißling ♀ | 100mm; F/8; 1/320s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV |
| Aporia crataegi - Baumweißling ♀ + ♂ | |
XNr. 2023.1998kl_r | 100 % | | Aporia crataegi Baumweißling ♀ + ♂ | 100mm; F/8; 1/250s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV |
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Es war einmal mehr ein schöner Ausflug nach Kienbaum, welches immer einen Besuch wert ist.
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25.06.2023 - Die Libellen sind los...
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| Libellula fulva - Spitzfleck ♂ | |
XNr. 2023.2113kl_r | 100 % | | Libellula fulva Spitzfleck ♂ | 100mm; F/7.1; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV |
Männchen und Weibchen konnte ich von den nächsten beiden Arten entdecken.
Zum einen handelte es sich um den Großen Blaupfeil, welcher, wie der
Name schon sagt, der größte Vertreter seiner Gattung ist.
Die Art ist überall in Europa verbreitet und bei uns in geeigneten Biotopen meist
recht häufig anzutreffen.
| Orthetrum cancellatum - Große Blaupfeil ♂ | |
XNr. 2023.2091kl_r | 100 % | | Orthetrum cancellatum Große Blaupfeil ♂ | 100mm; F/7.1; 1/320s; ISO 1600
Canon EOS 5D Mark IV |
Beim zweiten Pärchen handelt es sich um einen bei uns ursprünglich nicht heimischen Vertreter seiner Zunft.
Die Feuerlibelle stammt eigentlich aus Südafrika, ist aber schon seit langem überall am
Mittelmeer weit verbreitet und dort inzwischen eine sehr typische Art.
| Crocothemis erythraea - Feuerlibelle ♀ | |
XNr. 2023.2636ckl_r | 100 % | | Crocothemis erythraea Feuerlibelle ♀ | 150mm; F/7.1; 1/320s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV |
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Innerhalb der Großlibellen stellen die Segellibellen die artenreichste Familie weltweit dar.
Von über 1000 Arten leben in unserer Region aber nur 22 Arten aus 5 Gattungen. Gleich
drei dieser Arten sind mir am heutigen Tag bei einem Spaziergang über eine teilweise
ruderal beeinflusste Trockenwiese direkt bei mir um die Ecke vor die Linse geflogen.
Den Anfang machte ein männlicher Spitzfleck. Just diese Art war
mir erst gestern in Kienbaum begegnet,
dort allerdings gleich in beiden Geschlechtern.
| Orthetrum cancellatum - Große Blaupfeil ♀ | |
XNr. 2023.2137kl_r | 100 % | | Orthetrum cancellatum Große Blaupfeil ♀ | 100mm; F/7.1; 1/320s; ISO 640
Canon EOS 5D Mark IV |
Die Art bevorzugt eigentlich offene, sonnenexponierte Wasserflächen und Uferzonen. Allerdings fand
ich die Libelle heute nicht zum ersten Mal weitab von jeglichem Wasser. Im letzten Jahr konnte ich zum Beispiel
ein Paarungsrad mitten in einer Binnendüne mit ringsum nur Kiefernwald beobachten.
| Crocothemis erythraea - Feuerlibelle ♂ | |
XNr. 2023.2095kl_r | 100 % | | Crocothemis erythraea Feuerlibelle ♂ | 100mm; F/7.1; 1/250s; ISO 1250
Canon EOS 5D Mark IV |
In den letzten Jahren breitet sich die Libelle, aufgrund der allgemeinen Klimaerwärmung, aber
auch immer weiter Richtung Norden aus. Früher bei uns noch eine typische Wanderlibelle, ist sie inzwischen fast überall
in Deutschland sesshaft geworden.
Hier im märkischen Sand ist sie mir in den letzten 10 Jahren inzwischen
schon einige Male über den Weg geflogen.
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Ein weiterer geflügelter Nutznießer des Klimawandels dürfte der Karstweißling sein.
Im Mittelmeerraum und in Kleinasien weit verbreitet, wurde dieser Tagfalter im Jahre 2008
erstmals in Deutschland nachgewiesen.
Von Baden-Württemberg aus erobert er nun Jahr für Jahr weitere nördlicher gelegene
Bundesländer. Im Jahr 2018 war der Süden von Brandenburg an der Reihe und zwei Jahre später erfolgten auch schon die ersten Sichtungen für Berlin.
| Pieris mannii - Karstweißling | |
XNr. 2023.2597kl_r | 100 % | | Pieris mannii Karstweißling | 150mm; F/6.3; 1/500s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV |
Viel kleiner und deutlich farbiger kommt der zweite heute gesichtete Flattermann daher.
Und im Gegensatz zum Weißling vorher, ist der Violette Feuerfalter auch
ursprünglich in Deutschland beheimatet.
Leider ist er aber, mangels geeigneter Lebensräume, wie die meisten Tagfalter, an vielen Fundorten selten
geworden. Als Liebhaber magerer Sandtrockenrasen kann man ihn hier im märkischen Sand noch einigermaßen
oft beobachten - vorrausgesetzt die Habitate weisen auch genügend Blütenpflanzen zur Nektarsuche und die richtige
Nahrung für die Raupen auf.
Die Raupen des Falters sind nachtaktiv und fressen an verschiedenen Rumex-Arten. Hier vor der Tür dürfte es sich wohl
vorwiegend um den häufig vorkommenden
Kleinen Sauerampfer handeln.
| Lycaena alciphron - Violetter Feuerfalter ♂ | |
XNr. 2023.2116kl_r | 100 % | | Lycaena alciphron Violetter Feuerfalter ♂ | 100mm; F/7.1; 1/320s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV |
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| Pieris mannii - Karstweißling | |
XNr. 2023.2087kl_r | 100 % | | Pieris mannii Karstweißling | 100mm; F/7.1; 1/250s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV |
Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet besiedelt der Falter hauptsächlich trockene, warme, felsige Gebiete.
Hier gibt es nicht viele steinige Habitate, was den Schluss zulässt, dass auch andere xerotherme Biotope
besiedelt werden.
Danke an Peter Rückheim für die Bestimmung, welche aufgrund der fehlenden Sicht auf die Innenflügel aber nicht
ganz 100-prozentig sein kann.
| Lycaena alciphron - Violetter Feuerfalter ♂ | |
XNr. 2023.2128kl_r | 100 % | | Lycaena alciphron Violetter Feuerfalter ♂ | 100mm; F/7.1; 1/250s; ISO 320
Canon EOS 5D Mark IV |
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30.07.2023 - Im Sumpf...
Heute wurde bei einem Fahrradausflug um Erkner ein neues, tolles Makrorevier in unmittelbarer
Nähe entdeckt. Der Brettersche Graben wurde ursprünglich zur Entwässerung der angrenzenden
Felder und Wiesen angelegt und ist heute mit den Feuchtwiesen am Ufer und weiteren kleinen Gräben
ein naturnahes Biotop.
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| Stethophyma grossum - Sumpfschrecke ♂ | |
XNr. 2023.2840kl_r | 100 % | | Stethophyma grossum Sumpfschrecke ♂ | 150mm; F/11; 1/250s; ISO 2000
Canon EOS 5D Mark IV |
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Natürlich war es der junge Heuschrecken-Forscher, der sofort nach für diesen Lebensraum
passenden hüpfenden Bewohnern Ausschau hielt und auch sogleich fündig wurde.
Allerdings bedurfte dies auch keiner großen Ausdauer, denn man musste fast aufpassen,
um nicht bei jedem Schritt auf eine Sumpfschrecke zu treten.
Zu Dutzenden sprangen die recht großen, feuchtigkeitsliebenden Vertreter der Kurzfühlerschrecken in den
unterschiedlichsten Farbvarianten im
nassen Gras und im Schilf der Uferbereiche umher.
Die Art war früher in Deutschland weit verbreitet, ist aber aufgrund der Trockenlegung vieler
geeigneter Lebensräume mittlerweile sehr selten geworden.
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01.09.2023 - Es wird Herbst...
Und schon ist der Sommer wieder fast vorbei und mit ihm die Blütenpracht und Insektenvielfalt. Im Makro-Revier
um die Ecke sind lediglich noch Heuschrecken und Libellen als Motive verfügbar. Für mich aber ausreichend...
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| Sympetrum sanguineum - Blutrote Heidelibelle ♂ | |
XNr. 2023.5650kl_r | 100 % | | Sympetrum sanguineum Blutrote Heidelibelle ♂ | 150mm; F/9; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV |
Da die Art, wie ihr Name schon vermuten lässt, bis ungewöhnlich spät ins Jahr fliegt, muss sie auch
mit denen um diese Jahreszeit meist tieferen Temperaturen klarkommen. Mit 10°C haben die Tiere die
niedrigste Aktivitäts-Schwellentemperatur aller Edellibellen.
Im Unterschied zu vielen anderen Libellen ist die Herbst-Mosaikjungfer bei uns nicht gefährdet. Während die Libelle vor
100 Jahren in Mitteleuropa noch als selten galt, gehört sie hier inzwischen sogar zu den häufigsten Edellibellen.
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Neben einem Männchen einer Blutroten Heidelibelle, welches, sehr schön ausgefärbt, seinem
Namen alle Ehre machte, war es eine weibliche Herbst-Mosaikjungfer, deren gelungene Ablichtung mich heute
besonders erfreute.
Im Gegensatz zu den meisten Mosaikjungfern, welche als ausgesprochene Dauerflieger gelten, macht dieser
Vertreter seiner Gattung häufiger auch mal eine Pause vom Fliegen. Einen dieser Momente habe ich wohl
erwischt.
| Aeshna mixta - Herbst-Mosaikjungfer ♀ | |
XNr. 2023.5335kl_r | 100 % | | Aeshna mixta Herbst-Mosaikjungfer ♀ | 150mm; F/4.5; 1/320s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV |
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Vielen Dank an Andreas Th. Hein für die Absicherung meiner Jungfern-Bestimmung!
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03.09.2023 - Drohgebärde...
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XNr. 2023.5664kl_r | 100 % | | Ocypus sp. Kurzflügler | 150mm; F/13; 1/250s; ISO 1250
Canon EOS 5D Mark IV |
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Mein heutiges Fotomotiv eines Kurzflüglers der Gattung
Ocypus lässt sich aufgrund der großen Artenvielfalt in Mitteleuropa und der sehr diffizilen
Unterscheidungsmerkmale innerhalb dieser Käfer-Gattung leider nicht bis zur Art bestimmen.
In Deutschland sind bisher 14 Arten nachgewiesen, von denen sich, soweit mit bekannt, alle räuberisch ernähren. Dies dürfte auch
die außergewöhnlich kräftigten Mundwerkzeuge meines Motivs erklären.
Mein Foto zeigt dabei die typische Drohgebärde dieser Gattung. Mit gespreizten Mandibeln und nach vorn gerichtetem
Hinterleib soll der potentielle Angreifer - in diesem Fall der Fotograf - eingeschüchtert werden.
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Darüber hinaus befinden sich am Hinterleibsende Drüsen, aus welchen der Käfer bei Gefahr ein übelriechendes Sekret absondern kann. Und ja,
auch diesen Sachverhalt kann ich leider bestätigen ;-)
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