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Die Püttberge im Jahr 2013
16.04.2013 - Verspäteter Frühling...
Nachdem wir im letzten Jahr durch ein sehr zeitiges Erwachen der Natur
beglückt worden sind, lag in diesem Jahr Anfang April leider noch Schnee
in den Püttbergen - und auch jetzt in der Mitte des Monats ist noch kein
grünes Blatt an den Bäumen zu erkennen.
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| Erophila verna - Frühlings-Hungerblümchen | |
XNr. 2013.0687kl_r | 100 % | | Erophila verna Frühlings-Hungerblümchen | 100mm; F/4.5; 1/500s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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An diesem Wochenende war es nun endlich so weit, der Frühling ließ sich
hier endlich blicken - und das gleich mit 20 Grad im Schatten. Die Natur schien
nur darauf gewartet zu haben, um nun förmlich zu explodieren. Viele Tiere und Pflanzen,
die sonst gewöhnlich nacheinander ins neue Jahr starten, erscheinen nun alle auf einmal.
Ein Winzling unter den botanischen Frühjahrsboten ist das Frühlings-Hungerblümchen,
welches in den sandigen Püttbergen einen perfekten Standort für seine Ansprüche findet. Es bevorzugt sonnige, trockene,
magere Biotope.
Bei besonderer Nährstoffarmut, wie hier im märkischen Sand, werden die Pfanzen meist
nicht viel größer als 5 cm. Aber auch bei besseren Verhältnissen erreichen sie nicht mehr
als 20 cm an Wuchshöhe.
| Erophila verna - Frühlings-Hungerblümchen | |
XNr. 2013.0694kl_r | 100 % | | Erophila verna Frühlings-Hungerblümchen | 100mm; F/4.5; 1/800s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Da es ziemlich windig war, habe ich mich zum Start ins neue Makrojahr an den Blümchen mit ein paar
Offenblenden versucht - also bitte nicht über die mangelnde Schärfentiefe wundern ;-)
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| Cicindela campestris - Feld-Sandlaufkäfer | |
XNr. 2013.0760kl_r | 100 % | | Cicindela campestris Feld-Sandlaufkäfer | 100mm; F/8; 1/25s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Am späteren Nachmittag flog mir dann, mit einem prächtig grün-schimmernden
Feld-Sandlaufkäfer, noch ein seltener Gast in den Püttbergen über den Weg -
zumindest hatte ich bis dato hier noch keinen davon gesehen.
Normalerweise werden die hiesigen sandigen Freiflächen nämlich von dessen Verwandten,
dem Dünen-Sandlaufkäfer
dominiert.
Umso schöner also, auch einmal einen anderen Vertreter der Sandlaufkäfer hier zu
Gesicht zu bekommen - zumal die Art aufgrund des Rückgangs geeigneter Lebensräume immer
seltener wird und sie in Deutschland deshalb mittlerweile sogar unter Naturschutz steht.
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Der Käfer ernährt sich, wie alle Sandlaufkäfer, räuberisch von kleinen Insekten und
Spinnentieren. Mittels seiner kräftigen Kiefer sind dabei auch Käfer mit ihrem dicken
Chitinpanzer kein Problem. Sobald die Sonne scheint und es warm genug ist, laufen die
Käfer rastlos umher. Versucht man sich anzunähern, fliegen sie auf, um sich ein paar Meter
entfernt wieder niederzulassen. Brauchbare Fotos gelingen daher meist nur an kälteren
Tagen - falls man die Tiere dann überhaupt zu Gesicht bekommt - oder in den Abendstunden.
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17.04.2013 - Im morschen Holz...
Auf meinen Foto-Spaziergängen schaue ich mir auch oft den einen
oder anderen morschen, am Wegrand dahinrottenden, alten Baumstamm an, der in
einem Naturschutzgebiet, wie den Püttbergen, im Gegensatz zu bewirtschafteten
Wäldern, zum Glück liegen bleiben darf und so einen wichtigen
Lebensraum bietet.
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| Ampedus sanguineus - Blutroter Schnellkäfer | |
XNr. 2013.0861_66kl_r | 100 % | | Ampedus sanguineus Blutroter Schnellkäfer | 100mm; F/11 (DFF); 1/30s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Besonders viele Käfer sind nämlich explizit auf
derartiges Totholz angewiesen. Es stellt entweder die Nahrungsquelle
für deren Larven dar oder aber die räuberischen unter ihnen jagen im Holz nach
ihrer Nahrung.
Zu letzterer Sorte gehören auch die Larven meines heutigen Fundes, einem 15 mm großen,
knallroten Schnellkäfer, den ich
in einem morschen Kiefernstamm fand. Ich bestimmte ihn zu Hause anhand der Fotos
als Ampedus sanguineus.
Da
es aber in der Gattung
Ampedus mehrere fast identisch aussehende Arten mit roten Deckflügeln gibt, ließ ich mir meine Vermutung lieber noch von den Fachleuten bei
www.kerbtier.de bestätigen.
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Ampedus sanguineus ist bei uns überall häufig. Die Käfer sind tagaktiv und ernähren
sich rein vegetarisch - meist von Doldenblütlern. Larven findet man hauptsächlich
in morschem Kiefernholz, aber auch in Eiche und Buche, wo sie sich zunächst von
Mulm, später aber von Larven und Puppen anderer Käfer ernähren.
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22.04.2013 - Rüssel nach oben...
Heute gings mal wieder mit dem Sohnemann in die Püttberge. Und siehe
da, der Kleine scheint ganz nach seinem Vater zu kommen. Denn während
er im Sand so am Spielen ist, entdeckt er doch tatsächlich dabei einen
kleinen Rüsselkäfer, den er auch gleich seinem Papa zeigen muß.
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Dieser ist natürlich begeistert und kommt nicht umher den tollen Fund
fotografisch festzuhalten.
Es handelte sich um einen Grauen Kugelrüssler,
einem Käfer, den man sehr häufig in sandigen Gegenden findet - vor allem
entlang der Küstenlinien. Man kann ihn in geeigneten Lebensräumen von April bis Juni an verschiedenen
Gräsern, die ihm als Nahrung dienen, entdecken.
Durch seine unauffällige
graubraune Färbung und die mit 4-6 mm eher geringe Körperlänge wird
er jedoch häufig übersehen.
Es kommt halt immer auf die Perspektive an :-)
| Philopedon plagiatus - Rüsselkäfer | |
XNr. 2013.1329kl_r | 100 % | | Philopedon plagiatus Rüsselkäfer | 100mm; F/11; 1/50s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Philopedon plagiatus - Rüsselkäfer | |
XNr. 2013.1333_34kl_r | 100 % | | Philopedon plagiatus Rüsselkäfer | 100mm; F/11 (DFF); 1/25s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Na das kann ja heiter werden, wenn ab sofort gleich zwei Schäfer die
Püttberge nach Krabbeltieren durchkämmen, werde ich wohl mit
Fotografieren bald nicht mehr hinterherkommen ;-)
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28.04.2013 - Ein halber Bock...
...ist mir heute über den Weg gelaufen - zumindest, was die Deckflügel
meines heutigen Fundes betrifft.
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Diese sind nämlich bei einigen Vetretern unserer heimischen Bockkäfer viel kürzer
ausgebildet als die darunterliegenden eigentlichen Flügel - so auch beim
Dunkelschenkliger Kurzdeckenbock.
Die Art ist bei uns überall recht häufig anzutreffen. Meist findet man die
Käfer auf Blüten, wo sie sich an deren Pollen gütlich tun. Sie fliegen vom April bis
in den Juli hinein.
Die Körpergröße variiert zwischen 6 und 16 mm. Die Larven der Käfer leben in
totem Nadelholz und ernähren sich auch davon. Die
Entwicklung bis zum fertigen Insekt dauert darin ein bis zwei Jahre.
Wenn man sein Brennholz direkt neben dem Kamin lagert, kann es deshalb durchaus
einmal vorkommen, daß darin noch die eine oder andere Larve herumfrißt.
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| Molorchus minor - Dunkelschenkliger Kurzdeckenbock | |
XNr. 2013.1706kl_r | 100 % | | Molorchus minor Dunkelschenkliger Kurzdeckenbock | 100mm; F/9; 1/30s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Später wundert
man sich dann, einen dieser Käfer in seiner guten Stube vorzufinden, obwohl weit
und breit kein Nadelwald in Sicht ist :-)
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03.05.2013 - Adonis in der Abendsonne...
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| Pyrrhosoma nymphula - Frühe Adonisjungfer | |
XNr. 2013.2080kl_r | 100 % | | Pyrrhosoma nymphula Frühe Adonisjungfer | 100mm; F/8; 1/100s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Zwar war das Licht noch etwas zu hart, aber diese Gelegenheit konnte
ich mir nicht entgehen lassen. Auf einem Zweig am Wegrand unseres "Wir schaffen Mama
ins Fitness-Studio"-Rückweges wärmte sich eine
Frühe Adonisjungfer in den letzten Sonnenstrahlen des Tages.
Bei dieser Art handelt es sich um eine von lediglich zwei rot gefärbten Kleinlibellen
Mitteleuropas. Sie fliegt von April bis August und ist damit in unseren Breiten eine der zeitigsten
Libellen im Jahr.
Die Art bevorzugt langsam fließende Bäche sowie kleinere Weiher und Tümpel als
ihren Lebensraum.
Sie ist bei uns überall recht häufig, wird allerdings meist übersehen, da sie
sich meist in der dichten Ufer-Vegetation aufhält.
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Obwohl die Art momentan noch nicht selten ist, sondern ihre Vorkommen sich lediglich
etwas rückläufig entwickeln, steht sie in Deutschland, wie übrigens alle unsere einheimischen
Libellen,
unter Naturschutz.
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04.05.2013 - Und wieder eine mehr...
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| Pellenes nigrociliatus - Springspinne ♂ | |
XNr. 2013.2158_63kl_r | 100 % | | Pellenes nigrociliatus Springspinne ♂ | 65mm; F/8 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 50D |
| Pellenes nigrociliatus - Springspinne ♂ | |
XNr. 2013.2150_56kl_r | 100 % | | Pellenes nigrociliatus Springspinne ♂ | 65mm; F/8 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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...für mein Springspinnen-Projekt.
Diesmal ist mir ein ausgewachsenes Männchen von Pellenes nigrociliatus vor die Linse
geraten und noch dazu ein ausgesprochen hübsches. Damit habe ich nun endlich das passende
Gegenstück zum Weibchen vom letzten Herbst gefunden.
Diese in Deutschland ausgesprochen seltene Art kommt in den Püttbergen noch recht
häufig vor und so brauchte ich auch nicht lange nach ihr suchen. Bisher waren es
allerdings immer Weibchen oder Jungtiere, die mir vor die Füße sprangen.
Umso größer war natürlich meine Freude ...
| Pellenes nigrociliatus - Springspinne ♂ | |
XNr. 2013.2171_77kl_r | 100 % | | Pellenes nigrociliatus Springspinne ♂ | 65mm; F/8 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Weitere Infos zur Art gibt es hier und
hier.
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04.05.2013 - Sehr geduldig...
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| Lacerta agilis - Zauneidechse | |
XNr. 2013.2393kl_r | 100 % | | Lacerta agilis Zauneidechse | 100mm; F/5.6; 1/200s; ISO 800
Canon EOS 50D |
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..war mein heutiges Model, welches mir durch Zufall bei der Suche nach weiteren
Kandidaten für mein Springspinnen-Projekt vor die
Linse kam.
Aufgrund des momentan bewölkten Himmels war mein wechselwarmes Fotomotiv wohl noch
etwas unterkühlt und dadurch ziemlich träge und umgänglich. Natürlich mußte ich das ausnutzen!
Für ein paar Freihand-Nahaufnahmen hat die Geduld meines
Models dann
auch gereicht, bevor es sich schlußendlich doch aus
dem Staub machte. Achso, die Rede ist im Übrigen von einer Zauneidechse.
Im Nachhinein war ich bei den entstandenen Bildern sogar froh, heute mal keine Springspinne vor die
Linse bekommen zu haben :-)
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Infos zur Art gibt es im Bericht von 2010,
als ich sie das erste Mal in den Püttbergen beobachten konnte.
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05.05.2013 - Stacheliger Sechsbeiner...
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Da ist mir doch heute wirklich ein äußerst seltsames winziges Wesen über den
Weg gekrabbelt. Auf den ersten Blick sah es wie eine
Kreuzung zwischen Igel und Käfer aus. Und so paßt dann auch der
deutsche Name wie die Faust aufs Auge. Mein heutiger Fund heißt
nämlich Igelkäfer.
Mit nur 4 mm Körpergröße muß man allerdings schon sehr nahe
mit den Augen herangehen, um seine hübsche Bestachelung überhaupt
wahrzunehmen.
Ich fand den kleinen Kerl eher durch Zufall, als ich im frisch
austreibenden
Gras die winzigen Larven der vielen Grashüpfer-Arten beobachtete,
die hier momentan allerorts herumhüpfen.
Süßgräser sind auch die Pflanzen, von denen sich sowohl der
Käfer als auch dessen Larve ernähren. Und er scheint auch nie genug
davon zu bekommen.
Nur mit Mühe war ich überhaupt in der Lage ein
wackelfreies Bild von ihm zu machen, da der Kleine ständig am Fressen war und dabei immer
seinen Kopf hin- und herbewegte. Er hielt wirklich nicht einen
Moment still!
Der Schwarze Stachelkäfer, wie die Art auch genannt wird, gehört zur
Familie der Blattkäfer. Er ist
überall in Mitteleuropa anzutreffen und vielerorts sehr häufig. Seine Häufigkeit
nimmt
allerdings nach Norden hin ab.
Er bevorzugt grasreiche
und trockene Standorte als Lebensraum. Die Püttberge sind also sein
Eldorado.
Der Igelkäfer ist der einzige Vertreter seiner Gattung in Mitteleuropa.
Sein nächster Verwandter ist im Mittelmeerraum beheimatet.
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XNr. 2013.2551bkl_r | 100 % | | Hispa atra Igelkäfer | 65mm; F/8; 1/10s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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10.05.2013 - Taranteln in Berlin...
Wenn von Taranteln die Rede ist, sind meistens die handtellergroßen
Vogelspinnen der Tropen gemeint. Diese Bezeichnung ist allerdings
irreführend, denn eigentlich zielt die Bezeichnung "Taranteln" eher auf
einige größere Arten aus der Familie der Wolfspinnen, die früher den
Gattungsnamen Tarentula trugen.
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| Alopecosa trabalis - Tarantel ♂ | |
XNr. 2013.2570_73kl_r | 100 % | | Alopecosa trabalis Tarantel ♂ | 100mm; F/8 (DFF); 1/13s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Alopecosa trabalis - Tarantel ♂ juv. | |
XNr. 2013.1376_80kl_r | 100 % | | Alopecosa trabalis Tarantel ♂ juv. | 100mm; F/8 (DFF); 1/15s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Inzwischen ist dieser Name allerdings nicht mehr in Gebrauch und die Arten wurden den
Gattungen Lycosa, Hogna und Alopecosa zugewiesen.
Letztere ist in Europa mit circa
30 Arten vertreten und zwei davon sind mir im Anfang Mai auch in den Püttbergen
über den Weg gelaufen.
Sowohl Alopecosa trabalis als auch Alopecosa cuneata sind
typische Bewohner warmer, trockener Waldränder und Wiesen. Beide sind bei uns weit verbreitet
und überall häufig anzutreffen.
Zusammen mit zwei weiteren Arten gehören sie zur sogenannten Pulverulenta-Gruppe, deren
Vertreter alle eine ähnliche Zeichnung ihres Körpers aufweisen und daher nur schwer
anhand ihres Habitus voneinander zu unterscheiden sind.
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| Alopecosa cuneata - Tarantel ♂ | |
XNr. 2013.2618_24kl_r | 100 % | | Alopecosa cuneata Tarantel ♂ | 100mm; F/6.3 (DFF); 1/30s; ISO 1000
Canon EOS 50D |
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Die Männchen von Alopecosa cuneata machen dabei allerdings eine Ausnahme, denn diese erkennt man
sehr leicht, und meist schon von weitem, anhand ihrer schwarzen, auffällig verdickten Vorderbeine.
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25.05.2013 - Ein seltsames Wesen...
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...ist mir heute in Form einer Kamelhalsfliege begegnet. Irgendwie sehen diese Insekten für mich immer aus wie
nicht von dieser Welt. Es handelt sich dabei aber keineswegs um außerirdische Wesen, sondern
vielmehr um lebende Fossilien.
Die Raphidiopteren, wie diese Tiere wissenschaftlich genannt werden, zählen nämlich zu den
artenärmsten Insektenordnungen auf diesem Planeten. Lediglich ca. 225 Arten sind bisher bekannt,
deren Vorkommen sich allesamt auf einige wenige Teile der Nordhemisphäre beschränken.
Vor mehreren Millionen Jahren muß das allerdings einmal anders gewesen
sein, wie zahlreiche Fossilienfunde beweisen. Damals gab es weit mehr Arten, die außerdem auch in den Tropen lebten.
Man geht davon aus, daß
der Einschlag eines Asteroiden die Raphidiopteren an den Rand des Aussterbens gebracht haben, ähnlich
wie bei den Dinosauriern.
In Mitteleuropa leben nur 16 Arten. Die meisten von ihnen bevorzugen wärmebegünstige Lebensräume. Man findet
sie von der Krautschicht bis in die höheren Regionen der Bäume, die sie meist kriechend erklimmen, denn obwohl
sie Flügel besitzen, sind sie keine guten Flieger. Wenn überhaupt überwinden sie größere Distanzen höchstens mal
durch einen Windstoß.
Die tagaktiven Tiere ernähren sich räuberisch von verschiedenen Insekten, darunter vor allem Blattläuse, die sie mit
ihren Mundwerkzeugen erbeuten.
Im Larvenstadium leben viele der Arten im Boden bzw. im Wurzelgeflecht von Sträuchern. Wie das
ausgewachsene Insekt erbeutet auch die Larve verschiedenste weichhäutige Arthropoden.
Die Entwicklung zum Imago dauert meist mehrere Jahre.
Fast alle mitteleuropäischen Kamelhalsfliegen sind in den Monaten Mai bis Juni zu beobachten.
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| Phaeostigma notata - Kamelhalsfliege ♀ | |
XNr. 2013.5054kl_r | 100 % | | Phaeostigma notata Kamelhalsfliege ♀ | 100mm; F/7.1; 1/25s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Leider ist mein Motiv noch unbestimmt, da ich bislang niemanden finden konnte,
der diese nicht ganz triviale Aufgabe durchführen wollte bzw. konnte und ich dazu nicht in
der Lage bin. Falls sich das ändert, werde ich die Informationen natürlich ergänzen. Vielleicht kann mir ja aber auch ein Leser weiterhelfen?
Ergänzung vom 14.06.2013
Inzwischen hat mein Fund dann tatsächlich noch einen richtigen Namen bekommen. Es handelt sich um ein Weibchen der Art Phaeostigma notata, einer der
häufigsten bei uns heimischen Kamelhalsfliegen. Vielen Dank für die Bestimmung an Dr. Christoph Saure.
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03.06.2013 - Mal wieder ne Zikade...
Obwohl ich mir im letzten Jahr extra Zikaden-Literatur zugelegt hatte, war meine
Suche nach den meist winzigen Hüpfern seitdem eher halbherzig. Heute nun ist
mir mal wieder einer zufällig vor die Linse gehüpft.
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Bei meinem heutigen Fund handelt es sich um eine circa 4 mm große
Maskenzikade aus der Gattung Oncopsis. In Deutschland leben
davon 7 Arten, die alle farblich äußerst variabel sind.
| Oncopsis sp. - Maskenzikade | |
XNr. 2013.5380_83dkl_r | 100 % | | Oncopsis sp. Maskenzikade | 65mm; F/8 (DFF); 1/4s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Oncopsis sp. - Maskenzikade | |
XNr. 2013.5374_79kl_r | 100 % | | Oncopsis sp. Maskenzikade | 65mm; F/8 (DFF); 1/4s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Anhand eines Fotos sind die einzelnen Arten nicht auseinander zu halten.
Eine genaue Bestimmung ist nur über ihre Genitalien möglich.
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Aus diesem Grund kann mein heutiges Motiv auch leider keinen genauen Namen bekommen, zumal
ich das Tier noch nicht einmal an einer der möglichen Futterpflanzen (Birke, Hainbuche, Hasel, Erle)
gefunden habe, die eine Unterscheidung
eventuell noch möglich gemacht hätten, sondern an einem Grashalm unter einer Kiefer, an
den sie bestimmt der Dauerregen der letzten Tage verfrachtet hat. Puh, was für ein Satz!
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05.06.2013 - Was für Farben...
...da ist mir doch heute tatsächlich ein Insekt vor die Linse gekommen,
welches ich auf den ersten Blick überhaupt nicht zuordnen konnte - naja, außer
daß es sich um eine Fliege handelt.
Aufgrund ihrer tollen orangenen Beinfärbung war sie natürlich ein Top-Fotomotiv
und der grüne Hintergrund tat dabei sein Übriges. Erst nachdem mir im Forum bei
www.diptera.info
jemand den Gattungsnamen nannte, konnte ich nach einigen Recherchen herausfinden,
daß es sich hierbei um ein Chalcosyrphus valgus Weibchen handelt.
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| Chalcosyrphus valgus - Schwebfliege ♀ | |
XNr. 2013.5725kl_r | 100 % | | Chalcosyrphus valgus Schwebfliege ♀ | 100mm; F/9; 1/20s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Chalcosyrphus valgus - Schwebfliege ♀ | |
XNr. 2013.5721kl_r | 100 % | | Chalcosyrphus valgus Schwebfliege ♀ | 100mm; F/9; 1/15s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Diese Art gehört zu den Schwebfliegen, worauf ich bei diesem Aussehen nie im Leben
von allein gekommen wäre. Wenn ich mir jedoch jetzt die Fotos so ansehe, kommt eigentlich
nichts anderes in Frage.
Leider konnte ich bisher keinerlei Infos zur Verbreitung und Lebensweise dieser
Fliege auftreiben. Lediglich, daß sie in Deutschland auf der Roten Liste steht
und dort als gefährdet geführt wird, konnte ich herausfinden.
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08.06.2013 - Winzig klein...
...ist sie und deshalb nur mit viel Glück zu entdecken. Dieses war mir heute hold, als ich
in den Randbereichen der offenen Sandflächen der Püttberge nach Spinnen Ausschau hielt.
So konnte ich zum ersten Mal in meinem Fotografenleben eine der kleinsten Springspinnen Deutschlands
ablichten.
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| Talavera aequipes - Springspinne ♀ | |
XNr. 2013.6018_28bkl_r | 100 % | | Talavera aequipes Springspinne ♀ | 65mm; F/6.3 (DFF); 1/3s; ISO 640
Canon EOS 50D |
| Talavera aequipes - Springspinne ♀ | |
XNr. 2013.6001_04kl_r | 100 % | | Talavera aequipes Springspinne ♀ | 65mm; F/6.3 (DFF); 1/3s; ISO 640
Canon EOS 50D |
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Die Rede ist von Talavera aequipes, die mit ihren zwei Millimetern Körpergröße
im Gegensatz zu vielen Springspinnen, die ich bisher vor meiner Linse hatte,
wirklich winzig ist. Von oben hätte man sie mit ihrer grauen Färbung und
dieser Größe auch sehr leicht für ein Sandkorn halten können.
Im Detail betrachtet, sieht sie jedoch wirklich farbenfroh
aus, wie ich finde. Mein Objektiv ist allerdings bei ihr, was den Abbildungsmaßstab
betrifft, an seine Grenzen gestoßen - viel kleiner darf es nun wirklich nicht mehr
werden.
| Talavera aequipes - Springspinne ♀ | |
XNr. 2013.6046_50kl_r | 100 % | | Talavera aequipes Springspinne ♀ | 65mm; F/6.3 (DFF); 1/1s; ISO 640
Canon EOS 50D |
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Talavera aequipes bevorzugt sehr warme und trockene Lebensräume, wie zum Beispiel
sandige Heiden und Trockenrasen.
Sie ist bei uns weit verbreitet und in geeigneten Lebensräumen recht
häufig, wegen der äußerst geringen Körpergröße wird sie allerdings meist übersehen.
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09.06.2013 - Flinke Wölfe...
Während der letzten Tage konnte ich verstärkt kleine Wolfspinnen beobachten, die
sich in einem Affentempo durch die mehr oder weniger offenen Bereiche der Binnendüne
bewegten.
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| Xerolycosa miniata - Wolfspinne ♂ | |
XNr. 2013.6100kl_r | 100 % | | Xerolycosa miniata Wolfspinne ♂ | 100mm; F/8; 1/13s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Ganz zufrieden war ich am Ende zwar nicht,
aber zum herzeigen reicht es - und zwar sogar im Bezug auf beide Geschlechter.
| Xerolycosa miniata - Wolfspinne ♀ | |
XNr. 2013.6103kl_r | 100 % | | Xerolycosa miniata Wolfspinne ♀ | 100mm; F/11; 1/5s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Das Verbreitungsgebiet dieser Spinne ist sehr groß. Es erstreckt sich auf die nordwestliche Paläarktis
von Irland bis China. In Europa fehlt sie lediglich im südlichen Italien und im Süden Griechenlands.
Xerolycosa miniata ist wie die meisten Wolfspinnen ein Bodenbewohner, der seiner
Beute ohne Netz, freijagend nachstellt. Daß die Art nachtaktiv ist, wie in einigen Quellen
zu lesen, kann ich allerdings nicht bestätigen. Hier laufen Dutzende der Tiere am
hellerlichten Tage herum.
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Bisher war es mir jedoch nicht gelungen auch nur eine davon auf meinem Chip
zu bannen. Darum beschloß ich meine heutige Fotofreizeit ausschließlich diesen flinken Spinnen
zu widmen.
Das war auch gut so, denn um wenigstens ein paar ansehnliche Fotos
zu erhaschen, ließen mich die flinken Jäger zwei Stunden lang kreuz und
quer durch die Düne laufen - bis ich kaputt war.
| Xerolycosa miniata - Wolfspinne ♂ | |
XNr. 2013.6118_21bkl_r | 100 % | | Xerolycosa miniata Wolfspinne ♂ | 100mm; F/8 (DFF); 1/125s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Zu Hause konnte ich die Tiere dann als Xerolycosa miniata
identifizieren. Die Art bevorzugt offene, trockene und sandige Lebensräume
und ist damit hier in den Püttbergen bestens aufgehoben. Die hiesige Individuendichte erstaunt
mich trotzdem.
| Xerolycosa miniata - Wolfspinne ♀ | |
XNr. 2013.6131ckl_r | 100 % | | Xerolycosa miniata Wolfspinne ♀ | 100mm; F/5.6; 1/125s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Mit weltweit nur vier Arten stellt die Gattung Xerolycosa übrigens eine der kleinsten innerhalb der Familie der
Wolfspinnen dar. In Europa kommt mit Xerolycosa nemoralis sogar nur eine weitere Art vor.
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15.06.2013 - Eichel mit Loch...
Wenn man im Herbst eine Eichel mit einem Loch darin findet, ist die Wahrscheinlichkeit
recht hoch, daß mein heutiges Fotomotiv der Verursacher ist. Die Rede ist vom Eichelbohrer, einem
4-7 mm großen Käfer.
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| Curculio glandium - Eichelbohrer | |
XNr. 2013.6624_29kl_r | 100 % | | Curculio glandium Eichelbohrer | 100mm; F/8 (DFF); 1/10s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Wie man unschwer erkennen kann, gehört er zur großen Familie der
Rüsselkäfer, deren Namen er mit seinem Rüssel auch wirklich alle Ehre
macht.
Zusammen mit dem Haselnußbohrer hält er hinsichtlich der
Rüssellänge den mitteleuropäischen
Rekord in dieser Familie. Die Verlängerung seiner Mundpartie übertrifft
nämlich seine eigene Körperlänge.
Der Eichelbohrer kommt in ganz Europa, sowie Teilen von Afrika und Asien vor,
wobei seine Häufigkeit je nördlicher man kommt, immer weiter abnimmt.
Bei uns trifft man ihn deshalb vor allem im Süden an.
Süden hin oder her, hier in den Püttbergen ist er auf jeden Fall momentan an
jeder Eiche in großer Anzahl anzutreffen.
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Aber nun nochmal zu den Löchern in den Eicheln. Die Weibchen der Käfer fressen diese in die noch unreifen
Früchte und legen darin ein oder zwei Eier ab. Die daraus schlüpfenden Larven ernähren sich
anschließend von der Eichel, bis sie sich später im Erdboden verpuppen.
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24.06.2013 - Mördern auf der Spur...
Die letzten Tage konnte ich an den vielen besonnten
Kiefernstämmen der Püttberge wiederholt Mordfliegen bei der
Jagd auf Insekten beobachten. Diese Vertreter der Raubfliegen suchen immer wieder
den selben, meist hölzernen, Ansitz auf und stürzen sich von dort auf ihre vorbeifliegende Beute.
Bisher war es mir jedoch noch nie gelungen eine von ihnen
vor die Linse zu bekommen und damit wußte ich auch bis heute nicht, um welche
Art(en) es sich hier überhaupt handelt. Die für die Bestimmung notwendigen
Merkmale dieser Gattung kann man nämlich nur erkennen, wenn
man sich die Tiere aus der Nähe betrachtet.
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| Choerades marginata Gemeine Mordfliege ♀ | |
XNr. 2013.7003_07kl_r | 100 % | | Choerades marginata Gemeine Mordfliege ♀ | 100mm; F/11 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Choerades femorata Kleine Mordfliege ♀ | |
XNr. 2013.7063_66bkl_r | 100 % | | Choerades femorata Kleine Mordfliege ♀ | 100mm; F/8 (DFF); 1/8s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Choerades marginata Gemeine Mordfliege ♂ | |
XNr. 2013.7041_43kl_r | 100 % | | Choerades marginata Gemeine Mordfliege ♂ | 100mm; F/8 (DFF); 1/6s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Heute war mir das Glück endlich einmal hold und ich konnte gleich drei von ihnen
vor meine Kamera bekommen. Am Ende mußte ich feststellen, daß es sich, mit der
Gemeinen Mordfliege und der Kleinen Mordfliege,
gleich um zwei Arten handelt, die hier vor meiner Haustüre
ihr gemeinsames Jagdrevier besitzen.
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| Choerades marginata Gemeine Mordfliege ♀ | |
XNr. 2013.6994_96bkl_r | 100 % | | Choerades marginata Gemeine Mordfliege ♀ | 100mm; F/11 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Choerades femorata Kleine Mordfliege ♀ | |
XNr. 2013.7072_76kl_r | 100 % | | Choerades femorata Kleine Mordfliege ♀ | 100mm; F/11 (DFF); 1/4s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Choerades marginata Gemeine Mordfliege ♂ | |
XNr. 2013.7017_20kl_r | 100 % | | Choerades marginata Gemeine Mordfliege ♂ | 100mm; F/11 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Das Mordfliegen in den Püttbergen vorkommen, ist eigentlich keine große
Überraschung, da hier, wie in jedem Naturschutzgebiet, der Wald nicht
von Totholz befreit wird, von dem alle Arten der Gattung Choerades abhängig sind.
Die Larven dieser Fliegen leben nämlich im morschen Holz und ernähren sich dort
räuberisch von Insekten-Larven.
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Beide Arten scheinen in Deutschland in geeigneten Habitaten mit hohem Totholzanteil
nicht gerade selten zu sein. Genaue Angaben diesbezüglich gibt es aber nicht, da die Datenlage
dazu, vorallem bei der Kleinen Mordfliege, völlig unzureichend ist.
Hier jedenfalls
flogen heute eine ganze Menge Mordfliegen herum.
Und weil es Fortuna heute besonders gut mit mir meinte, "flog" mir als
Bonus, am Rande der nahegelegenen Trockenwiese, das fehlende Männchen zu meiner
Berserkerfliege von vor einer Woche vor die Linse.
Es saß nur wenige Meter von der Stelle entfernt, an der ich vor ein paar Tagen seine
bessere Hälfte angetroffen hatte.
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| Echthistus rufinervis - Berserkerfliege ♂ | |
XNr. 2013.7106_09kl_r | 100 % | | Echthistus rufinervis Berserkerfliege ♂ | 100mm; F/8 (DFF); 1/25s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Ich glaube, heute habe ich mehr Fotos von Raubfliegen gemacht, als im gesamten vorigen Jahr...
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15.07.2013 - Pracht...
Nach den vielen Raubfliegen der letzten Tage und Wochen, wollte
mir Mutter-Natur wohl sagen, daß es nun reicht und
stieß mich heute morgen nicht nur sprichwörtlich "mit der Nase" auf mein
nächstes etwas
anderes Fotomotiv, indem es mir dieses auf dem Weg zum Bäcker, welcher
mich wie immer durch die Püttberge
führte,
direkt in mein Gesicht fliegen ließ. (Schatelsatzende)
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Ich wußte natürlich sofort, daß es sich bei dem Kamikaze-Piloten
um etwas nicht alltägliches handelt und setzte ihn nach seinem
"Absturz" erst einmal so vorsichtig wie möglich auf ein Stück alte Kiefernrinde,
von der es hier am Wegesrand nicht mangelt.
Meine Führsorge wurde belohnt und der unvorsichtige Flieger ließ mich
eine vorfrühstückliche Fotosession mit ihm veranstalten, ehe er
sich mit dem selben lauten Brummen wieder vom Acker machte, mit dem
er auf mich herabgestürzt war.
Nun aber genug der Spannung - bei meinem unverhofften Foto-Modell handelte
es sich um einen Neunfleck-Prachtkäfer. Die Art ist in
Deutschland sehr selten und wird deshalb auf der Roten Liste gefährdeter
Arten als "stark gefährdet" geführt.
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| Buprestis novemmaculata - Neunfleck-Prachtkäfer | |
XNr. 2013.8319_21kl_r | 100 % | | Buprestis novemmaculata Neunfleck-Prachtkäfer | 100mm; F/11 (DFF); 1/10s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Der Hauptgrund dafür ist der Mangel an Totholz in
unseren heutigen Wirtschafts-Wäldern. Die Käfer sind darauf angewiesen,
da sie darin ihr zwei- bis vierjähriges Larvenstadium verbringen und
sich in dieser Zeit davon ernähren. In einem Naturschutzgebiet wie den Püttbergen werden die abgestorbenen Bäume
jedoch nicht aus dem Wald entfernt und so kann man hier noch viele
totholzbewohnende Insektenarten antreffen, die andernorts
schon lange verschwunden sind. Ein weiteres Beispiel dafür sind
auch die Mordfliegen.
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17.07.2013 - Mit Zipfel...
Heute ist mein langjähriger Wunsch in Erfüllung
gegangen, endlich einmal einen Zipfelfalter beobachten zu können. Daß ich ihn
auch gleich noch vor die Linse bekommen konnte, gab es als Bonus dazu.
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Bei meinem Motiv handelte es sich mit dem Ulmen-Zipfelfalter
obendrein um einen Zipfelfalter, den man sonst eher selten zu Gesicht bekommt,
da er den größten Teil seines Lebens hoch oben in den Baumkronen verbringt, wo
er sich von Mehltau ernährt.
Seine Raupen fressen ausschließlich an den Blättern und Blütentrieben
der drei in Mitteleuropa heimischen Ulmenarten und sind damit von ihnen abhängig.
| Satyrium w-album - Ulmen-Zipfelfalter | |
XNr. 2013.8344_46kl_r | 100 % | | Satyrium w-album Ulmen-Zipfelfalter | 100mm; F/5.6 (DFF); 1/13s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Satyrium w-album - Ulmen-Zipfelfalter | |
XNr. 2013.8380_83kl_r | 100 % | | Satyrium w-album Ulmen-Zipfelfalter | 100mm; F/5.6 (DFF); 1/15s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Ein durch einen Pilz verursachtes allgemeines Ulmensterben läßt diese
jedoch immer seltener werden und damit auch
den auf sie angewiesenen Falter.
Seinen Verbreitungsschwerpunkt hat der kleine zu den Bläulingen gehörende
Tagfalter im süddeutschen Raum. In der norddeutschen Tiefebene, zu der
Berlin und damit auch die Püttberge zählen, ist er sehr selten und nur lokal
anzutreffen.
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Es reicht allerdings schon eine einzelne Ulme aus, um einer
Population dieses hübschen Falters das Überleben zu sichern. Trotzdem
steht der Ulmen-Zipfelfalter in Deutschland auf der Roten Liste
gefährdeter Tierarten. Wie auch im Land Berlin, wird er dort momentan unter der
Kategorie "gefährdet" geführt.
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26.07.2013 - Jungfer im Grünen...
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Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich vor
zwei Jahren eine Ameisenjungfer beobachten. Dabei ist es bislang auch geblieben - bis heute.
Diesmal handelte es sich allerdings nicht wieder um die Gefleckte Ameisenjungfer, sondern um die viel
seltenere und kleinere Dünen-Ameisenjungfer.
In Deutschland steht diese Art auf der Roten Liste
gefährdeter Tierarten. Das ist unter anderem der Tatsache geschuldet,
daß Dünengebiete, die, wie sein Name schon vermuten läßt, den bevorzugten
Lebensraum meines heutigen Fotomotivs darstellen, hier eher selten
vorkommen.
Genau wie die Larven meines letzten Fundes baut auch die Dünen-Ameisenjungfer
als Ameisenlöwe Trichter in den lockeren Sandboden und wartet an deren Grund
auf potentielle Beute, die hineinstürzt.
Manchmal kann man sogar beobachten, wie das Insekt die Beutetiere durch
das Werfen von Sandkörnern daran hindert, wieder aus dem Trichter zu entkommen.
Interessanterweise bauen aber nur etwa 10% aller weltweit vorkommenden Ameisenjungfern als Larven
Sandtrichter für den Beutefang - in Mitteleuropa sogar nur drei Arten. Alle anderen
lauern auf Bäumen oder in der Krautschicht auf ihre Opfer oder stellen ihnen
sogar aktiv nach.
Unsere drei einheinmischen trichterbauenden Arten im ausgewachsenen Stadium
voneinander zu unterscheiden, ist recht einfach. Bei ihren Larven sieht die Sache
allerdings schon etwas anders aus, da sie sich alle sehr ähnlich sehen.
Trotzdem erkennt man zumindest den Ameisenlöwen der Dünen-Ameisenjungfer ziemlich
schnell und zwar an der Standortwahl seines Trichters. Im Gegensatz zu den anderen
beiden Arten, die ihre Fangtrichter meistens regengeschützt unter Wurzeln oder
Steinüberhängen bauen, bevorzugt die Larve meines heutigen Fotomotives
nämlich offene Sandbereiche dafür.
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| Myrmeleon bore - Dünen-Ameisenjungfer | |
XNr. 2013.8663_66bkl_r | 100 % | | Myrmeleon bore Dünen-Ameisenjungfer | 100mm; F/5 (DFF); 1/13s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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27.07.2013 - Lecker Brennessel...
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Die Suche nach weiteren Raubfliegen führte mich heute in einen ruderalbeeinflußten
Randbereich der Püttberge. Durch den hohen Nährstoffgehalt, der unter anderem von
der Entsorgung von Gartenabfällen herrührt, konnte sich hier untypischerweise für
den ansonsten eher sandigen und sehr nährstoffarmen Boden ein Massenvorkommen von Brennesseln etablieren.
Zwar ist diese Tatsache eher unschön für die ursprüngliche Vegetation des Habitats, jedoch für
die hiesige Schmetterlingsfauna eine Bereicherung, da die Brennessel einer Vielzahl
unserer heimischen Tagfalter bzw. deren Raupen als Futterpflanze dient.
Und so fand ich heute zwar keine Raubfliege, aber dafür eine wunderschöne
Raupe eines Admirals, die sich gerade an einer der Brennesseln
gütlich tat.
Im ersten Moment fiel mir jedoch die Artenzuordnung etwas schwer, da mir bisher nur viel
dunklere Exemplare untergekommen waren. In der Bestimmungshilfe des
Lepiforums offenbarte sich
mir dann allerdings die große Variabilität dieser Raupe in Färbung und Muster.
Der Admiral ist bei uns in Mitteleuropa
eigentlich nur ein Sommergast und fliegt
jedes Jahr aufs neue aus wärmeren Regionen ein. Im Zuge der allgemeinen Klimaerwärmung
schaffen es zwar manchmal einige Exemplare hier unbeschadet den Winter zu überstehen, aber
meistens werden sie schon von den ersten herbstlichen Nachtfrösten dahingerafft.
Meine Raupe wird also ihre Verwandlung zum Schmetterling sicherlich noch erleben,
aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr das nächste Jahr.
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| Vanessa atalanta - Admiral | |
XNr. 2013.8719kl_r | 100 % | | Vanessa atalanta Admiral | 100mm; F/9; 1/40s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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16.08.2013 - Perlmutt...
Obwohl ich, aufgrund des weniger harten Lichtes, lieber in den Morgenstunden auf die Fotopirsch
gehe, habe ich heute mal eine Ausnahme gemacht und das schöne Wetter am späten
Nachmittag genutzt.
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| Issoria lathonia - Kleiner Perlmuttfalter | |
XNr. 2013.9181kl_r | 100 % | | Issoria lathonia Kleiner Perlmuttfalter | 100mm; F/6.3; 1/640s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Das Licht war zwar am Ende wirklich etwas grenzwertig, aber insbesondere
eine Freihandaufnahme des hier in den Püttbergen nicht so oft herumfliegenden
Kleinen Perlmuttfalters ist meines Erachtens dann doch herzeigenswert geworden.
Obwohl der Falter noch einer der häufigeren einheimischen Tagfalter ist, gehen leider auch seine
Bestände deutschlandweit langsam zurück.
Das dürfte vor allem an unserer Intensiv-Landwirtschaft liegen,
die keinen Platz mehr für Unkrautfluren und Brachflächen bietet und damit auch nicht für die
Futterpflanze des Schmetterlings.
Seine Raupen ernähren
sich nämlich streng monophag von den Blättern des Acker-Stiefmütterchens.
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Seinen Namen hat der Falter im Übrigen von seiner charakteristischen Flügelunterseite,
die große, weiße Perlmuttflecken aufweisen. Leider ist mir der hübsche Flatterer aber
entwischt, bevor ich davon ein Foto machen konnte. Naja, vielleicht das nächste Mal...
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18.08.2013 - Unbekannter Räuber...
Auf einer relativ vegetationslosen Stelle einer Sandtrockenrasenfläche konnte ich
heute eine Raubwanze der Gattung Coranus beobachten. Das ist insofern bemerkenswert,
als daß man die Vertreter dieser Gattung normalerweise relativ selten zu Gesicht bekommt,
weil sie sich oft im tiefen Vegetationsdickicht aufhalten.
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In Europa sind momentan nur zehn Arten dieser Gattung nachgewiesen und in Deutschland kommen
davon sogar nur lediglich vier vor. Man sollte meinen, daß diese Tatsache die Bestimmung
einfach machen sollte - doch weit gefehlt.
Aufgrund der Variationsbreite im
Aussehen der Arten traute sich nicht einmal Herr Dr. Deckert vom
Berliner Naturkundemuseum, als Fachmann der hiesigen Wanzenfauna, eine Bestimmung anhand meiner Fotos zu. Nur
eine genitalmorphologische Untersuchung hätte hier absolute Sicherheit gebracht.
Einzig und allein der Fundort und daß bisher nur eine Coranus-Art in Brandenburg nachgewiesen wurde,
legt die Vermutung nahe, daß es sich hier um Coranus subapterus handeln dürfte. Dabei
sind Tiere dieser Art allerdings meistens kurzflügelig, was meinen Fund, der voll entwickelte Flügel besitzt,
wohl zu einer Besonderheit
machen dürfte.
| Coranus cf. subapterus - Raubwanze | |
XNr. 2013.9394kl_r | 100 % | | Coranus cf. subapterus Raubwanze | 100mm; F/5.6; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Coranus cf. subapterus - Raubwanze | |
XNr. 2013.9381_82kl_r | 100 % | | Coranus cf. subapterus Raubwanze | 100mm; F/5.6 (DFF); 1/125s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Wie alle Raubwanzen ernähren sich auch die Vertreter der Gattung Coranus von
kleinen Insekten und Spinnentieren, die sie meist mit Hilfe ihrer kräftigen Vorderbeine
erbeuten und sie dann mit ihrem langen Rüssel anstechen, mit Hilfe eines Giftes ihr Inneres
verflüssigen und sie anschließend aussaugen.
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25.09.2013 - Zu schnell...
...für mich, war mein heutiger Fund, so daß leider nur ein Schnellschuß auf meinem
Chip gelandet ist. Nach einem beherzten Sprung ins Laub konnte ich mein
ca. 3 mm großes Fotomotiv nämlich nicht mehr aufspüren.
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Das ist sehr schade, da ich Ballus chalybeius - so heißt die
winzige Springspinne, die mir da entkommen war - bisher nur sehr selten beobachten konnte. Ein Foto von einem
Weibchen, wie diesem, ist mir bisher noch nie geglückt.
Eigentlich ist das aber auch kein Wunder, da sich die Tiere hauptsächlich in
den Kronen von Laubbäumen aufhalten. Wenn also nicht zufällig mal ein Exemplar
vom Baum gefallen ist, begegnet man der Art eher selten. Am ehesten noch im Herbst
auf dem einen oder anderen Laubhaufen.
Das hat allerdings nichts mit ihrer Häufigkeit zu tun, denn die Spinne ist überall
in Europa weit verbreitet.
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| Ballus chalybeius - Springspinne ♀ | |
XNr. 2013.0177kl_r | 100 % | | Ballus chalybeius Springspinne ♀ | 65mm; F/8; 1/6s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Ich hoffe, ich sehe sie oder wenigstens einen ihrer Artgenossen bald noch einmal wieder.
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28.09.2013 - Herbstliche Farben...
Inzwischen dominieren auch in den Püttbergen herbstliche Farbtöne. Wenn dann
noch, wie heute, die Sonnenstrahlen das herabgefallene Laub erwärmen, ist es für
mich jedes Jahr an der Zeit, mich darin ein wenig intensiver umzuschauen. Meist gibt es
da den einen oder anderen Krabbler zu entdecken, der sein Winterquartier
doch noch einmal verlassen hat, um die letzten warmen Sonnenstrahlen des Jahres zu genießen.
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| Evarcha falcata - Springspinne ♀ | |
XNr. 2013.0290_94ckl_r | 100 % | | Evarcha falcata Springspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/4s; ISO 400
Canon EOS 50D |
| Evarcha falcata - Springspinne ♀ | |
XNr. 2013.0269_74kl_r | 100 % | | Evarcha falcata Springspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/8s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Evarcha falcata - Springspinne ♀ | |
XNr. 2013.0193_98kl_r | 100 % | | Evarcha falcata Springspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/10s; ISO 400
Canon EOS 50D |
| Evarcha falcata - Springspinne ♀ | |
XNr. 2013.0240_45kl_r | 100 % | | Evarcha falcata Springspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/6s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Und da das Glück ja bekanntlich mit dem Tüchtigen ist - und tüchtig war ich auf jeden
Fall, so wie ich jedes Laubblatt am Wegrand fast einzeln untersuchte - bekam ich, mit zwei
Evarcha falcata Weibchen, auch ein paar hübsche Motive vor die Linse. Zwar ist
mir diese Art schon ein paar Mal vors Objektiv geraten, bei der großen Variationsbreite hinsichtlich
Muster und Färbung macht das aber nichts, da quasi jedes Weibchen immer ein wenig anders aussieht.
Ein paar weitere Infos zur Art gibt's in den Berichten aus den Jahren 2010 und 2012.
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02.10.2013 - Grün und winzig...
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| Cicadella viridis - Binsen-Schmuckzikade | |
XNr. 2013.0760_65kl_r | 100 % | | Cicadella viridis Binsen-Schmuckzikade | 65mm; F/8 (DFF); 1/25s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Ihr bevorzugter Lebensraum sind feuchte Wiesen, in denen sie im Sommer oft
in Massen auftritt. Allerdings ist die Art nicht auf nasse Lebensräume angewiesen - selbst
in trockenen Magerrasen kommt sie vor - wenn auch nicht häufig und in großer Anzahl.
Die Zikade ernährt sich vorzugsweise von Sauergräsern wie Simsen und Binsen, deren
typischer Lebensraum ebenfalls eher feucht als trocken ist. Aber auch Süßgräser werden nicht verschmäht.
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Trotz des fortgeschrittenen Jahres findet man in den Püttbergen immernoch genügend fotogene
Krabbler. Heute begegnete mir, an einem fast vertrockneten Grashalm
am Wegesrand sitzend, eine unserer häufigsten einheimischen Zwergzikaden -
die Binsen-Schmuckzikade.
Obwohl sie, wie bereits erwähnt, überhaupt nicht selten ist, übersieht man sie durch ihre grasgrüne
Färbung und die geringe Größe meist.
| Cicadella viridis - Binsen-Schmuckzikade | |
XNr. 2013.0779_82kl_r | 100 % | | Cicadella viridis Binsen-Schmuckzikade | 65mm; F/8 (DFF); 1/30s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Standorte wie die Püttberge, die als Binnendüne zu den wärmsten und trockensten Biotopen unserer
Heimat zählen, dürften also in der Gunst der winzigen Zikade wohl eher weit hinten stehen und nur
besiedelt werden, wenn wirklich nichts besseres verfügar ist.
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19.10.2013 - Ein bißchen Sonne...
...reicht aus, um selbst noch Ende Oktober eine Springspinne in den Püttbergen zu
entdecken. Wahrscheinlich hoffte sie, daß sich an den letzten warmen Tagen des Jahres
auch noch das eine oder andere ihrer Beutetiere an die frische Luft traut. Oder sie wollte sich,
genau wie der Fotograf, einfach nur sonnen.
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| Heliophanus cupreus - Kupfrige Sonnenspringspinne ♀ | |
XNr. 2013.1081_85ckl_r | 100 % | | Heliophanus cupreus Kupfrige Sonnenspringspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 400
Canon EOS 50D |
| Heliophanus cupreus - Kupfrige Sonnenspringspinne ♀ | |
XNr. 2013.1065_72kl_r | 100 % | | Heliophanus cupreus Kupfrige Sonnenspringspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Die Kupfrige Sonnenspringspinne ist eine unserer häufigsten einheimischen
Springspinnen und überall weit verbreitet - lediglich im norddeutschen Tiefland findet man sie eher seltener.
Als Lebensraum bevorzugt die Art vor allem trockene Lebensräumen, wie Magerrasen oder sonnige
Waldränder. Sie besiedelt aber auch Moore, Dünen, Ruderalfluren und extensiv genutzte Grünflächen.
Hier lebt sie sowohl in der bodennahen Vegetation als auch auf Sträuchern und niedrigen Bäumen. Erwachsene Tiere
findet man meist von Mai bis Juli.
| Heliophanus cupreus - Kupfrige Sonnenspringspinne ♀ | |
XNr. 2013.1038_45kl_r | 100 % | | Heliophanus cupreus Kupfrige Sonnenspringspinne ♀ | 65mm; F/5 (DFF); 1/2s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Obwohl die Art mir schon sehr häufig über den Weg gehüpft ist, hat sie es erst
mit diesem Shooting in die Springspinnen-Galerie
geschafft. Bisher hatte ich sie, mit der Maßgabe, daß sie mir sowieso ständig
begegnet, immer irgendwie vernachlässigt. Im nächsten Frühling kommt dann das Männchen an die Reihe!
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22.10.2013 - Imposanter Einwanderer...
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| Leptoglossus occidentalis - Amerikanische Kiefernwanze | |
XNr. 2013.1180_82dkl_r | 100 % | | Leptoglossus occidentalis Amerikanische Kiefernwanze | 100mm; F/4 (DFF); 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Mein heutiges Fotomotiv kam mir schon auf den ersten Blick seltsam vor. Denn wenn es in Deutschland eine so große Wanze mit derartigen
Verdickungen an den Beinen geben würde, hätte ich sicherlich schon mal etwas davon gehört, dachte ich mir. Ähnliche Arten
waren mir jedoch bisher nur aus Amerika bekannt.
Ganz so falsch lag ich mit meinen Überlegungen am Ende dann auch nicht, denn
mein heutiger Fund war eine Amerikanische Kiefernwanze und damit
tatsächlich ein Einwanderer aus Nordamerika. Hier befindet sich die Art schon seit Mitte der 50er Jahre
in Ausbreitung. Ursprünglich im Westen der USA beheimatet hat sie inzwischen die Ostküste erreicht.
In Europa wurde die Wanze erstmals im Jahre 1999 in Italien nachgewiesen. Vermutlich wurde sie
dort zusammen mit Weihnachtsbäumen eingeschleppt. Inzwischen hat sich die Art aber über weite
Teile Europas verbreitet. In Deutschland wurde sie zuerst im Jahre 2006 gesichtet.
Die erwachsenen Tiere saugen an den jungen Blüten und Samen von Nadelbäumen, wobei sie
vor allem Kiefern bevorzugen - aber auch jede andere Nadelbaumart nicht verschmähen.
Diese hohe Anpassungsfähigkeit dürfte dann auch der Hauptgrund für die schnelle Ausbreitung
der Art sein.
In den USA gilt die Kiefernwanze als Schädling, da sie durch ihre Ernährungsweise
vor allem in Baumschulen immer wieder große Schäden anrichtet. Hier verursacht sie durch das Aussaugen
der Samen Ertragsminderungen bei der Erzeugung von Saatgut. Die Bäume selbst werden dabei
allerdings nicht geschädigt.
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Nach meinem Erstfund sind mir in den nächsten Tagen noch einige weitere Tiere dieser Art über den
Weg gelaufen. Diese Tatsache, zusammen mit der, daß mir die Art in der Vergangenheit noch nie begegnet ist, läßt mich
darauf schließen, daß wir uns in den kommenden Jahren nun wohl sicherlich öfter sehen werden.
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