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Die Püttberge im Jahr 2011
27.03. - 30.03.2011 - Die Seidenbienen fliegen...
Nach meinen ersten makrofotografischen Aufnahmen in diesem Jahr am Müggelsee hatte ich Blut geleckt und beschloß
sogleich meinen inzwischen so geliebten Püttbergen einen Besuch abzustatten.
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Und siehe da, es herrschte reger
Betrieb - zumindest auf den sonnigen, offenen Sandflächen. Dutzende von Frühlings-Seidenbienen flogen
hier emsig umher und versuchten einen geeigneten
Partner zu finden.
Dabei war es fast unmöglich ansprechende Fotos zu machen, da sie sich meist
nur für ein paar Sekunden zum Ausruhen setzten und mich dabei höchstens auf einen Meter an sich
heranließen. Das einzige einigermaßen brauchbare Foto kann man rechts sehen.
Darum beschloß ich an einen anderen Tag noch einmal wiederzukommen, vorrausgesetzt
es ist dann kälter und die Sonne scheint nicht ganz so stark.
Tatsächlich war das Glück auf meiner Seite, denn bereits am nächsten Tag war es bewölkt,
viel kälter und ziemlich windig. Bestes Fotowetter also!
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| Colletes cunicularius - Frühlings-Seidenbiene | |
XNr. 2011.3777kl_r | 100 % | | Colletes cunicularius Frühlings-Seidenbiene | 100mm; F/6.3; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Erst einmal fand ich aber eine halbe Stunde lang keine einzige Biene. Für die war das Wetter
nämlich alles andere als perfekt. Als ich jedoch schon fast aufgeben wollte, hörte ich zu meinen
Füßen ein leises Summen.
Und siehe da, es handelte sich tatsächlich um eine Seidenbiene, die auf einen Fotografen wartete.
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| Colletes cunicularius - Frühlings-Seidenbiene | |
XNr. 2011.3865_66kl_r | 100 % | | Colletes cunicularius Frühlings-Seidenbiene | 100mm; F/8 (DFF); 1/60s; ISO 320
Canon EOS 50D |
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| Colletes cunicularius - Frühlings-Seidenbiene | |
XNr. 2011.3868kl_r | 100 % | | Colletes cunicularius Frühlings-Seidenbiene | 100mm; F/7.1; 1/60s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Da ihre Körpertemperatur durch den kalten Wind wohl nicht zum Fliegen ausreichte,
ließ sie sich sogar mehr oder weniger geduldig von mir ablichten. Als Dankeschön für ihre Ausdauer
spendete ich der Kleinen noch ein wenig meiner eigenen Körperwärme. So aufgetankt entflog sie und
ward nie wieder gesehen.
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| Colletes cunicularius - Frühlings-Seidenbiene | |
XNr. 2011.3870bkl_r | 100 % | | Colletes cunicularius Frühlings-Seidenbiene | 100mm; F/6.3; 1/60s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Die Frühlings-Seidenbiene ist mit bis zu 15 mm Länge die größte
aller einheimischen Seidenbienen. Ihre Flugzeit liegt mit März-Mai auch deutlich vor der
der anderen.
Ein weiterer Unterschied dieser Art zu allen anderen Seidenbienen
ist die fehlende helle Bindenzeichnung am Hinterleib.
Ihr Lebensraum sind wenig bewachsene Flächen, vor allem in Sandgruben und
Dünengelände. In Mitteleuropa ist sie weitgehend an Flußtäler und küstennahe Bereiche gebunden.
Hier ist sie gebietsweise nicht selten.
Die Art lebt solitär und gräbt Niströhren in den lockeren Sandboden. Als Nahrungsquelle dienen
ihr ausschließlich Pollen und Nektar von Weidenarten.
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Und weil ich noch nicht genug hatte von diesen kleinen zotteligen Gesellen,
zog ich am nächsten Tag gleich wieder los und versuchte nun auch noch eine Bienenpaarung
auf meinen Chip zu bannen. Mit Erfolg! Das Licht war für meine beiden sich ständig bewegenden Motive zwar
eher suboptimal, für zwei herzeigbare Bilder hat es aber dann dennoch gereicht.
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| Colletes cunicularius - Frühlings-Seidenbiene | |
XNr. 2011.3966kl_r | 100 % | | Colletes cunicularius Frühlings-Seidenbiene | 100mm; F/8; 1/20s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Colletes cunicularius - Frühlings-Seidenbiene | |
XNr. 2011.3951_52kl_r | 100 % | | Colletes cunicularius Frühlings-Seidenbiene | 100mm; F/6.3 (DFF); 1/20s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Jetzt fehlt mir nur noch ein Foto von einer Biene in ihrer Niströhre...
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Und hier ist es auch schon ! Für dieses eine Bild habe ich jedoch fast zwei Stunden lang den
Püttbergesand absuchen müssen. Dabei habe ich schätzungsweise in 1000 Löcher geschaut, bevor ich eins
mit richtigem Inhalt und relativ passendem Licht gefunden hatte. Ich hoffe mich hat bei meiner Suche
auf Knien niemand beobachtet.
Jetzt reicht es mir aber für dieses Jahr mit den Seidenbienen - gut, daß ich die nächsten Tage erst
einmal nicht mehr in die Püttberge komme ;-) Bssssss... zum nächsten Frühjahr!
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| Colletes cunicularius - Frühlings-Seidenbiene | |
XNr. 2011.4038kl_r | 100 % | | Colletes cunicularius Frühlings-Seidenbiene | 100mm; F/8; 1/20s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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04.04.2011 - Endlich blüht es...
...auch in den Püttbergen. Da, aufgrund des hier allgegenwärtigen Sandbodens, die von mir aus
meiner früheren Heimat gewohnten, bereits Anfang März erscheinenden, Frühlingsgeophyten
offensichtlich Mangelware sind, war meine Freude riesengroß, nun endlich auch hier die
ersten Blüten zu sehen.
Auch wenn es nur eine "ordinäre" Rote Taubnessel war, die ihre zarten Blüten aus dem
alten Laub emporstreckte, hat sie mir doch ein Lächeln in mein Gesicht gezaubert.
Es wird Frühling in den Püttbergen!
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| Lamium purpureum - Rote Taubnessel | |
XNr. 2011.4144dkl_r | 100 % | | Lamium purpureum Rote Taubnessel | 100mm; F/6.3; 1/80s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Lamium purpureum - Rote Taubnessel | |
XNr. 2011.4149kl_r | 100 % | | Lamium purpureum Rote Taubnessel | 100mm; F/5; 1/125s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Die Rote Taubnessel gehört zur Familie der Lippenblütengewächse. Sie
ist überall in Mitteleuropa weit verbreitet und bevorzugt frische, nährstoffreiche und lockere
Böden. Als kulturbegleitende, einjährige Pflanze ist diese Art normalerweise ein typischer Vertreter
von Unkrautgesellschaften
und Ackerfluren.
Sie wird zwischen 15 und 45 cm hoch. Durch ihre Schnellwüchsigkeit sind pro Jahr problemlos drei bis
vier Generationen möglich. Zu erwähnen wäre auch noch, daß die Rote Taubnessel als Heilpflanze Verwendung findet. Sie
hilft in der Medizin bei Blasen- und Darmbeschwerden sowie bei "Frauenleiden".
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07.04.2011 - Der Kuckuck ist gefunden...
...und zwar in Form der Blutbiene Sphecodes albilabris. Warum "Kuckuck"? Ganz einfach,
einige Bienenarten verhalten sich ähnlich wie ein Kuckuck und legen ihre Eier in die
Nester fremder Bienen. Bei der hier vorliegenden Art ist die Frühlings-Seidenbiene die Wirtsbiene, der
ich bereits vor ein paar Tagen einen Bericht gewidmet hatte.
Seit dem war ich auch auf der Suche
nach Sphecodes albilabris und bin nun froh, heute endlich ein paar davon tatsächlich in der Seidenbienen-Kolonie
entdeckt zu haben.
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Es handelte sich bei allen Exemplaren um überwinterte Weibchen, die auf der Suche nach bereits mit Eiern belegten
Nestern ihrer Wirtsbienen waren. Sphecodes albilabris dringt in die Niströhren der Seidenbienen
ein und frißt dort
das bereits vorhandene Ei der eigentlichen Nestbesitzerin, um ihr Ei
an dessen Stelle abzulegen. Die Larve der Blutbiene entwickelt sich dann später im Nest und ernährt
sich nun dort von dem eigentlich für die Larve der Wirtsbiene gesammelten Nektar - und
Pollenvorrat.
Die Art ist in Mitteleuropa weit verbreitet, aber überall ziemlich selten.
Ihr Lebensraum orientiert sich natürlich an dem der Frühlings-Seidenbiene. Sie bevorzugt
lockersandige und offene Flächen.
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| Sphecodes albilabris - Blutbiene | |
XNr. 2011.4174ckl_r | 100 % | | Sphecodes albilabris Blutbiene | 100mm; F/11; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Mit einer Körperlänge von bis zu 15 mm ist Sphecodes albilabris die größte Blutbiene
Mitteleuropas. Ihre Größe und der bis auf das schwarzgefärbte letzte Segment ansonsten vollständig
rot gefärbte Körper macht sie recht einfach von anderen Blutbienenarten unterscheidbar.
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| Sphecodes albilabris - Blutbiene | |
XNr. 2011.4213bkl_r | 100 % | | Sphecodes albilabris Blutbiene | 100mm; F/11; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 50D |
Das zweite Bild habe ich einen Tag später aufgenommen, weil ich unbedingt noch eine Frontalaufnahme
der Biene haben wollte. Es war ziemlich windig und mein Modell mußte sich ganz schön an einer
alten Robinienhülse festklammern, um nicht mit wegzufliegen. Glück für mich!
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10.04.2011 - Ich werde noch zum Imker...
Während meine Freunding den Vormittag nutzte, um einen leckeren Kirschkuchen zu
backen, zog ich wieder einmal los. Heute wollte ich mich nochmal auf den offenen Sandflächen
umschauen, da mir dort in den letzten Tagen eine Vielzahl weiterer Bienenarten aufgefallen waren.
Nach der Frühlings-Seidenbiene scheint jetzt auch der Rest von ihnen gemerkt zu haben,
daß Frühling ist.
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Die auffällgiste unter ihnen war die Weiden-Sandbiene. Mit
ihrem grauen zotteligen Pelz und ihrer Größe von fast 1,5 cm fiel sie mir schon
von weitem im Vorbeiflug auf.
Bei dieser Art handelt es sich um eine der größten einheimischen Sandbienen. Ihr
Lebensraum sind offene Stellen auf sandigem oder lehmigen meist ziemlich lockerem Boden. Sie ist
in Mitteleuropa vor allem entlang der Flußtäler weit verbreitet und stellenweise ziemlich
häufig. Allerdings ist sie gebietsweise stark im Rückgang begriffen und gilt deshalb
als gefährdet.
Als Nahrungsquelle dienen ihr hauptsächlich Weiden. Diese können
aber auch mehrere hundert Meter von ihrer Niströhre entfernt liegen.
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| Andrena vaga - Weiden-Sandbiene | |
XNr. 2011.4425bkl_r | 100 % | | Andrena vaga Weiden-Sandbiene | 100mm; F/11; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die Weiden-Sandbiene nistet in der Regel sehr gesellig, unter
günstigen Bedingungen gelegentlich in mehreren tausend Individuen auf engem
Raum. Hier in den Püttbergen allerdings sind es weit weniger.
Im Gegensatz zur schon erwähnten Frühlings-Seidenbiene bauen sie auf dem Eingang ihrer
Niströhre noch einen kleinen Hügel, der bei jedem Verlassen des Nestes wieder zugescharrt
wird.
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| Andrena vaga - Weiden-Sandbiene | |
XNr. 2011.4424kl_r | 100 % | | Andrena vaga Weiden-Sandbiene | 100mm; F/11; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Andrena vaga - Weiden-Sandbiene | |
XNr. 2011.4355b_kl_r | 100 % | | Andrena vaga Weiden-Sandbiene | 100mm; F/7.1; 1/30s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Das war allerdings nicht die einzige Bienenart, die an diesem Morgen
um mich herumschwirrte. Die anderen habe ich aber leider weit weniger hübsch ablichten
können.
Zum einen war das eine sehr kleine Sandbienenart, die zu hunderten unterwegs war und
immer nur wenige Zentimeter über dem Boden flog. Außerdem noch eine Blutbiene, die ich
genauso wenig näher bestimmen konnte. Auch sie war, mit höchstens 7 mm, ziemlich klein -
gegenüber der dazu riesigen Sphecodes albilabris fast zwergenhaft.
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XNr. 2011.4401kl_r | 100 % | | Andrena sp. Sandbiene | 100mm; F/11; 1/20s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Sphecodes sp. - Blutbiene | |
XNr. 2011.4182kl_r | 100 % | | Sphecodes sp. Blutbiene | 100mm; F/8; 1/100s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Ich denke, in Sachen Bienen und Wespen sind die Püttberge ein sehr ergiebiges Revier!
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05.05.2011 - Die Natur explodiert förmlich...
Da ist man mal drei Wochen in Peru und wenn man nach Hause kommt, muß man feststellen, daß die
Natur in den heimatlichen Gefilden förmlich explodiert ist. Nicht nur das es überall kreucht und fleucht, nein
auch das Blätterdach ist auf einmal geschlossen und allerorts blüht es.
Leider hat meine große Kamera im Urlaub den Geist aufgegeben (wahrscheinlich eine akute Südamerika-Allergie) und
so muß ich für die nächste Zeit erstmal mit der Kleinen zurechtkommen. Früher ging es ja auch!
Zur besseren Umgewöhung habe ich aber heute erst einmal mit unbeweglichen Motiven "geübt" und möchte
deshalb den Mai auch mit ein paar Blumen eröffnen.
Die heutigen Zwei sind typische Vertreter von Sandtrockenrasen - Gesellschaften. Außerdem sind beide
ziemlich kleinwüchsig und dürften daher wohl oft übersehen werden.
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| Myosotis stricta - Sand-Vergißmeinnicht | |
XNr. 2011.7460kl_r | 100 % | | Myosotis stricta Sand-Vergißmeinnicht | 100mm; F/3.5; 1/250s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL |
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| Myosotis stricta - Sand-Vergißmeinnicht | |
XNr. 2011.7438kl_r | 100 % | | Myosotis stricta Sand-Vergißmeinnicht | 100mm; F/7.1; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL |
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Beim ersten handelt es sich um das hübsche Sand-Vergißmeinicht, eine Pflanze aus der
Familie der Raublattgewächse. Die Art wird maximal 20 cm hoch und gehört damit zu den Kleinsten
ihrer Gattung. Ihre Blütezeit erstreckt sich vom März bis in den Juni hinein. Sie ist in Mitteleuropa weit verbreitet
und an geeigneten Standorten oft in sehr großer Anzahl anzutreffen.
Die zweite kleine Schönheit ist dagegen viel seltener. Sie steht in den meisten
deutschen Bundesländern auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Es handelt sich hierbei um
den Dillenius-Ehrenpreis, einen Vertreter der Rachenblütler. Mit einer Blütezeit
von April bis Mai gibt er den zuständigen Insekten auch weit weniger Zeit eine Befruchtung
durchzuführen als sein Vorgänger.
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| Veronica dillenii - Dillenius-Ehrenpreis | |
XNr. 2011.7390kl_r | 100 % | | Veronica dillenii Dillenius-Ehrenpreis | 100mm; F/8; 1/200s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL |
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| Veronica dillenii - Dillenius-Ehrenpreis | |
XNr. 2011.7375kl_r | 100 % | | Veronica dillenii Dillenius-Ehrenpreis | 100mm; F/5; 1/800s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL |
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Die Art ist dem sehr viel häufigeren Frühlings-Ehrenpreis recht
ähnlich und nur anhand der drüsigeren Stengelbehaarung, des tieferen Blaus der Blüten
und der etwas unterschiedlicheren Früchte von diesem zu unterscheiden.
Ich bin schon seit Jahren auf der Suche nach diesem Ehrenpreis und nun entdecke ich ihn doch
tatsächlich direkt vor meiner neuen Haustür. Warum bin ich denn nicht schon ein paar Jahre eher hierher gezogen?
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Auf dem Heimweg begegnete mir dann aber schließlich doch noch ein bewegliches Motiv,
an dem ich nicht ohne ein Foto zu schießen vorbeigehen konnte.
Vor mir auf dem Weg versuchte ein wohl gerade
frisch geschlüpfter Brauner Feuerfalter seine noch weichen Flügel in den letzten Sonnenstrahlen des Tages
aushärten zu lassen.
Die Art ist fast in ganz Europa verbreitet und fehlt nur in Großbritannien, Skandinavien und auf den Mittelmeerinseln.
In Deutschland ist er noch sehr häufig anzutreffen, der Falter ist hier neben dem Kleinen Feuerfalter
die häufigste Art seiner Gattung.
Sein bevorzugter Lebensraum sind magere und naturnahe Wiesen.
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| Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♂ | |
XNr. 2011.7480bkl_r | 100 % | | Lycaena tityrus Brauner Feuerfalter ♂ | 100mm; F/8; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL |
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Die Raupe des Falters ernährt sich von verschiedenen Ampfer-Arten, wovon allerdings viele, aufgrund
der intensiven Nutzung der meisten Wiesen, stark im Rückgang begriffen sind. Hier in den Püttbergen gibt es jedoch, dem
Falter zum Glück, noch eine ganze Menge davon.
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07.05.2011 - Eine seltene Schönheit...
...habe ich heute versucht in Szene zu setzen. Die Niedrige Schwarzwurzel steht überall
in Deutschland auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. In Berlin und Brandenburg gilt sie sogar als "stark gefährdet".
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| Scorzonera humilis - Niedrige Schwarzwurzel | |
XNr. 2011.7546kl_r | 100 % | | Scorzonera humilis Niedrige Schwarzwurzel | 100mm; F/6.3; 1/30s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL |
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Mir ist sie schon vor einigen Jahren in den Püttbergen begegnet.
Zu dieser Zeit fanden sich hier allerdings noch mehr als 20 blühende Exemplare - heute war es gerade noch eins!
Die Niedrige Schwarzwurzel gehört zu der in Mitteleuropa sehr artenreichen Familie der
Korbblütler. Aufgrund ihres typischen Habitus ist sie allerdings von den vielen weiteren
gelbblütigen Vertretern dieser Familie sehr gut zu unterscheiden. Sie bevorzugt meist
kalkfreie Moorwiesen oder wie in diesem Fall sandige Kiefernwälder als Standort. Wie schon oben
erwähnt, handelt es sich um eine in Deutschland nur sehr zerstreut bis selten vorkommende
Art.
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Ich werde den Bestand in den nächsten Jahren im Auge behalten, in der Hoffnung, daß er sich
eventuell wieder erholt. Es wäre schade um diese seltene Schönheit.
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07.05.2011 - Und wieder beim Balkonputz...
Wie schon im letzten Jahr lief mir auch beim diesjährigen Balkonputz
wieder eine Spinne vor die putzenden Hände. Da ich davon ausgehe, daß ihr eigentliches zu Hause nicht unser Balkon, sondern eher die
Püttberge sind, fällt sie auch diesmal wieder in diese Rubrik.
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Es handelt sich um Anyphaena accentuata, eine Art, die ich bisher noch nie zu Gesicht bekommen
habe. Folglich mußte ich auch erst einmal eine Weile die Bücher wälzen, ehe ich sie bestimmen
konnte.
Die Spinne gehört zur Familie der Zartspinnen, von denen es in Mitteleuropa lediglich zwei Vertreter gibt. Anyphaena accentuata ist die
häufigere Art von beiden. In Deutschland ist sie sehr weit verbreitet und überall recht häufig. Ihr bevorzugter
Lebensraum sind dabei Laub- und Mischwälder.
Die Art ist normalerweise nachtaktiv und jagt auf Bäumen und Büschen. Am Tage ist die Spinne nicht einfach
zu entdecken, da sie sich dann in zusammengesponnenen Blättern aufhält. Vielleicht wohnt sie ja doch in
unserem Balkon-Kirschbaum.
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| Anyphaena accentuata - Zartspinne | |
XNr. 2011.7563bkl_r | 100 % | | Anyphaena accentuata Zartspinne | 100mm; F/8; 1/13s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL |
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Leider ist es mir nicht gelungen sie auch noch von einer Draufsicht zu überzeugen, denn so schnell wie sie mir
vor die Füße lief, ist sie dann auch wieder verschwunden...
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09.05.2011 - Diesmal ohne Blessuren...
Vor vier Tagen schoß ich eher zufällig ein Bild eines
Braunen Feuerfalters. Da das Foto eher künstlerischen Charakter hatte, als daß
es den Falter in seiner ganzen Schönheit zeigte, beschloß ich heute erneut loszuziehen, um
noch ein paar weitere Bilder dieser Art zu schießen.
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Leider bin ich kein Freund des frühen Aufstehens und nutze deshalb meist die Abendstunden, um ein
etwas besseres Licht zu bekommen. Der Haken daran ist, daß um diese Zeit meist auch noch meine
bevorzugten Motive recht aktiv sind. Das gestaltet ein Fotoshooting respektive eine ordentliche
Bildgestaltung oft sehr schwierig. So auch dieses Mal!
Es waren zwar noch mehrere Braune Feuerfalter unterwegs, trotzdem hat es sehr
lange gedauert, bis ich endlich an ein sitzendes Exemplar nahe genug herankam, um ein paar
Fotos zu machen. Bei allen vorherigen Versuchen flogen die Falter bereits davon, bevor
ich mich ihnen überhaupt bis auf einen Meter nähern konnte.
Wie auch beim letzten Mal, war es wieder ein männliches Exemplar. Diesmal allerdings hatte
ich meine gewünschten Ansichten im Kasten, bevor es weiterflog.
| Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♂ | |
XNr. 2011.7589_90dkl_r | 100 % | | Lycaena tityrus Brauner Feuerfalter ♂ | 100mm; F/7.1 (DFF); 1/800s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL |
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| Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♂ | |
XNr. 2011.7587kl_r | 100 % | | Lycaena tityrus Brauner Feuerfalter ♂ | 100mm; F/9; 1/500s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL |
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Ein paar Infos zur Art gibt es im Bericht vom 05.05.2011.
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10.05.2011 - Und noch ein Feuerfalter...
Diesmal ist es allerdings ein Kleiner Feuerfalter. Leider läßt sich anhand der Fotos nicht
sagen, um welches Geschlecht es sich hier handelt. Bei dieser Art kann man nämlich, im Gegensatz
zum Braunen Feuerfalter, bei dem ein ausgeprägter Sexualdimorphismus herrscht,
nicht anhand seiner Flügelzeichnung erkennen, ob es sich um ein Weibchen oder ein Männchen handelt. Hier sehen beide Geschlechter
völlig identisch aus.
| Lycaena phlaeas - Kleiner Feuerfalter | |
XNr. 2011.7639kl_r | 100 % | | Lycaena phlaeas Kleiner Feuerfalter | 100mm; F/7.1; 1/500s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL |
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| Lycaena phlaeas - Kleiner Feuerfalter | |
XNr. 2011.7646kl_r | 100 % | | Lycaena phlaeas Kleiner Feuerfalter | 100mm; F/9; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL |
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Einige weitere Infos zum Kleinen Feuerfalter gibt es in einem Posting
vom vorigen Jahr. Dort sind auch die Flügelunterseiten dieser Feuerfalterart zu bewundern.
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12.05.2011 - Und hier ist das Weib...
Nachdem mir die letzten Tage immer nur männliche Exemplare des Braunen Feuerfalters über
dem Weg geflogen sind, habe ich gestern Abend tatsächlich mein erstes Weibchen in diesem Jahr gesehen. Leider
ist mir nur dieser Schnappschuß gelungen und so beschloß ich heute noch einmal nach ihm zu suchen.
Normalerweise bin ich ja ein Langschläfer, aber für ein paar schöne Fotos habe ich mich
dann doch mal zum zeitigen Aufstehen entschlossen. Ich wollte den
Falter nämlich noch an seinem Schlafplatz finden, damit ich ihn in aller Ruhe ablichten kann, ehe
er sich wieder für den neuen Tag genügend aufgewärmt hat und mir erneut davonfliegt.
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| Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♀ | |
XNr. 2011.7671kl_r | 100 % | | Lycaena tityrus Brauner Feuerfalter ♀ | 100mm; F/4.5; 1/125s; ISO 800
Canon EOS 350D DIGITAL |
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| Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♀ | |
XNr. 2011.7714_TL_kl_r | 100 % | | Lycaena tityrus Brauner Feuerfalter ♀ | 100mm; F/8; 1/20s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL |
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Und siehe da, ich hatte
tatsächlich Glück. In einer Gabelung eines vertrockneten Flockenblumenstengels wurde
ich fündig. Ob es sich allerdings wirklich um den Falter von gestern Abend handelt, kann ich nicht
zweifelsfrei sagen :-)
Jedenfalls ließ mir die Gute diesmal alle Zeit der Welt, um sie in jeder erdenklichen
Pose abzulichten.
Nur auf eine Ansicht mit geöffneten Flügeln hatte sie scheinbar keinen Bock. Dafür war es
wahrscheinlich auch noch zu kalt, die Sonne war ja gerade erst aufgegangen.
Ich beschloß daher später nocheinmal wiederzukommen, in der Hoffnung die Schmetterlingsdame noch an
Ort und Stelle vorzufinden.
| Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♀ | |
XNr. 2011.7724kl_r | 100 % | | Lycaena tityrus Brauner Feuerfalter ♀ | 100mm; F/11; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL |
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Tatsächlich saß sie auch noch eine Stunde später auf
dem selben Stengel. Allerdings war sie inzwischen ganz nach oben geklettert und
hatte, wie von mir erhofft, ihre Flügel geöffnet. Nur das Licht war zu diesem Zeitpunkt
leider nicht mehr ganz so schön wie zuvor. Ein paar Stunden später flogen dann sogar gleich ein paar
Weibchen auf der Wiese umher und mir gelang es noch ein Bild zu erhaschen. Auf dem
sieht man jetzt auch deutlich die, im Gegensatz zum Männchen, orange gefärbte
Unterseite der Oberflügel.
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| Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♀ | |
XNr. 2011.7767_68_70kl_r | 100 % | | Lycaena tityrus Brauner Feuerfalter ♀ | 100mm; F/6.3 (DFF); 1/30s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL |
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| Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♀ | |
XNr. 2011.7795ckl_r | 100 % | | Lycaena tityrus Brauner Feuerfalter ♀ | 100mm; F/7.1; 1/500s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL |
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Warum ich allerdings die letzten Tage nur Männchen gesehen habe, ist
mir unklar - eventuell schlüpfen sie ja einfach eher als ihre besseren Hälften...
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13.05.2011 - Ein Möndchen am Mittag...
In meiner heutigen Mittagspause in den Püttbergen fiel mir auf einem Grashalm ein nur ca. 1 cm
kleiner Eulenfalter auf, den ich bis dato noch nie gesehen hatte.
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Besonders auffällig war seine
sichelförmige weiße Zeichnung auf dem Flügel und sein ziemlich büscheliger Kopf.
Mit Hilfe des Lepiforums
konnte ich ihn als Möndcheneule bestimmen.
Der Falter ist überall in Europa sowie in Zentral- und Ostasien (bis auf Japan) heimisch.
In Deutschland ist er überwiegend in den südlicheren Bundensländern verbreitet. Auf der Roten Liste
gefährdeter Arten ist der Falter als nicht gefährdet eingestuft.
Er bevorzugt Steppenheiden, warme Hänge und Ödland als seinen Lebensraum. Die Nahrung der
Raupen sind Arten der Gattung Linaria (Leinkraut).
Die Möndcheneule bildet mehrere Generationen pro Jahr und ist dementsprechend vom
April bis in den September hinein anzutreffen.
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| Calophasia lunula - Möndcheneule | |
XNr. 2011.7846bkl_r | 100 % | | Calophasia lunula Möndcheneule | 100mm; F/7.1; 1/400s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL |
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Die Falter sind überwiegend dämmerungsaktiv, besuchen
aber manchmal auch tagsüber Blüten.
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18.05.2011 - Ne Jungfer mit nem Becher...
Am heutigen Tage war ich mal nicht allein in den Püttbergen unterwegs, sondern
mit einem Freund, der dem selben Hobby fröhnt, wie ich. Dabei fungierte ich aber lediglich als
ortskundiger Führer und Fotoassistent.
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| Enallagma cyathigerum - Gemeine Becherjungfer ♂ | |
XNr. 2011.7856_55bkl_r | 100 % | | Enallagma cyathigerum Gemeine Becherjungfer ♂ | 100mm; F/4.5 (DFF); 1/400s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL |
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So ist auch während unseres gemeinsamen "Spaziergangs" bei mir
nur ein Foto entstanden. Das allerdings, zeigt eine Art, welche mir bisher
noch nie in den Püttbergen aufgefallen ist. Es handelt sich bei meinem
heutigen Fund
um eine Gemeine Becherjungfer, eine Kleinlibellenart aus
der Familie der Schlanklibellen. Aufgrund der nur geringen Ansprüche
an ihren Lebensraum, gehört sie zu den am weitest
verbreiteten und auch häufigsten Libellen Europas. Sie besiedelt eine
Vielzahl verschiedener Gewässertypen, bevorzugt allerdings stille oder nur
langsamfließende Gewässer. Als Pionierart siedelt sich die Becherjungfer
auch oft an neu angelegten Seen an.
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Mein Exemplar ist ein noch nicht reifes Männchen. Wenn es erwachsen ist,
wird aus seiner zart-lilanen Färbung noch ein leuchtendes hellblau werden.
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19.05.2011 - Der Rest vom Tage...
Außer den kleinen Käfern gab es heute relativ wenig anderes zu sehen. Ich denke, daß
die momentane Insektenflaute an der schon seit Tagen anhaltenden Trockenheit liegt. Einzig und allein
eine Raupenfliege und ein paar schwärmende Ameisen erregten heute so
noch meine Aufmerksamkeit.
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Die Ameisen traf ich in großer Anzahl auf einem Grasbüschel
am Wegrand im Waldbereich der Püttberge. Sie hatten wohl gerade erst begonnen
zu schwärmen. Nach meiner Ankunft kamen jedenfalls mehr und mehr Ameisen aus dem Nest
heraus.
Leider war das Licht schon etwas schwach und freihand ist deshalb nur eine
Aufnahme entstanden, die mehr oder weniger scharf geworden ist.
Die Art wurde mir als Braune Wegameise bestimmt, eine Ameise,
die in Deutschland weit verbreitet ist und deren bevorzugter Lebensraum
Laub- und Mischwälder sind. Allerdings gilt sie bei uns als Schädling,
da sie wohl auch gerne verbautes Holz zerstört.
Bei der Raupenfliege handelte es sich einmal mehr um Gymnosoma rotundatum,
eine Art, die mir sehr oft hier begegnet und die ich bereits im vorigen
Herbst in Großaufnahme fotografieren konnte. Heute wurde es eher eine mehr "künstlerische"
Aufnahme.
| Gymnosoma rotundatum - Raupenfliege | |
XNr. 2011.6577kl_r | 100 % | | Gymnosoma rotundatum Raupenfliege | 100mm; F/6.3; 1/100s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Im Bericht vom letzten
September gibt es auch ein paar weitere Infos über diese Fliege.
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| Lasius brunneus - Braune Wegameise | |
XNr. 2011.6582_83kl_r | 100 % | | Lasius brunneus Braune Wegameise | 100mm; F/6.3 (DFF); 1/50s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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20.05.2011 - Hängen & Schlafen...
Schon an einem der letzten Abende war mir ein tolles Motiv vor die Linse gekommen.
Es handelte es sich um eine Kegelbiene, die sich in einen Grashalm verbissen
und es sich so schon für die Nacht gemütlich gemacht hatte. Besonders
begeisterten mich aber ihre wunderschönen, marmorierten Augen.
Leider war es an diesem Tage schon ziemlich spät und das Licht dadurch eher suboptimal.
Weil die Fotos deshalb auch "nicht ganz so" farbenfroh geworden sind, beschloß ich an einem der nächsten
Tage noch einmal in den Morgenstunden nach dieser Art zu suchen. Ich hoffte, daß sie auch Langschläfer sind :-)
Und siehe da, heute hatte ich Glück. Diesmal war es allerdings kein Männchen was da am frühen Morgen "abhing",
sondern ein weibliches Exemplar. Die genaue Art dieses Kegelbienenpärchens konnte ich leider bisher noch nicht herausfinden.
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| Coelioxys sp. - Kegelbiene ♂ | |
XNr. 2011.7874dkl_r | 100 % | | Coelioxys sp. Kegelbiene ♂ | 100mm; F/6.3; 1/25s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL |
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| Coelioxys sp. - Kegelbiene ♀ | |
XNr. 2011.6627ckl_r | 100 % | | Coelioxys sp. Kegelbiene ♀ | 100mm; F/5; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Den Namen hat die ganze Bienenfamilie nach dem sehr
auffälligen kegelförmigen Hinterleib der Weibchen. Der Körperbau des Männchens hingegen besitzt
eine normale bienenartige Form. Er ist am Ende allerdings, im Gegensatz zu dem des Weibchens,
mit mehreren Dornen bewährt.
Alle zwölf in Deutschland vorkommenden Kegelbienen-Arten sind
sogenannte Kuckucksbienen und parasitieren
meistens auf Bienen der Gattung Megachile oder Anthophora. Da die meisten dieser Wirtsbienen allerdings selbst nicht
sehr häufig sind, sind auch Kegelbienen releativ selten anzutreffen. Fast alle Arten stehen in Deutschland auf der Roten Liste.
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20.05.2011 - Abends noch ne Tanzfliege, ...
...die sich bereits zum Schlafen fertig gemacht und extra für mich einen sehr fotogenen Ansitz
dafür ausgewählt hatte.
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| Empis tessellata - Gewürfelte Tanzfliege | |
XNr. 2011.6712ckl_r | 100 % | | Empis tessellata Gewürfelte Tanzfliege | 100mm; F/11; 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Genauer gesagt handelt es sich dabei um eine Gewürfelte Tanzfliege, eine der
häufigsten Tanzfliegenarten in Mitteleuropa. Außerdem ist sie mit bis zu 13 mm Körpergröße
auch eine der größten.
Beeindruckt hat mich bei dieser Fliege allerdings weniger die Größe des Körpers als die
der "Nase", bei der es sich eigentlich um einen Rüssel handelt, der zum Anstechen und
Aussaugen der Beutetiere dient.
Normalerweise ernähren sich Tanzfliegen nämlich primär von Insekten, die sie im Flug fangen. Die
Vertreter der Gattung Empis, wie wir hier eine vor uns haben, haben sich im Laufe der
Evolution jedoch zu Blütenbesuchern entwickelt.
Nur während der Balz erbeuten die Männchen ein Insekt und überreichen es seiner
Angebeteten als Geschenk. Vermutlich dient dieses Verhalten zum Schutz vor dem Weibchen,
denn Tanzfliegen neigen auch zum Kanibalismus.
Während der Paarungszeit bilden sich oft kleinere Schwärme, die jeweils nur aus Männchen oder
Weibchen bestehen. Sie werden als sogenannte "Tanzgruppen" bezeichnet und sind für die
Namensgebung dieser Fliegenfamilie verantwortlich. Alle Individuen eines Schwarms fliegen
dabei wild durcheinander und können so vermutlich vom jeweils anderen Geschlecht schon von weitem
relativ gut ausgemacht und angeflogen werden.
Die Flugzeit der Gewürfelten Tanzfliege ist zwischen Mai und August. In dieser Zeit ist
sie oft auf Lichtungen und an Waldrändern zu entdecken, wo sie Blüten besucht und deren
Nektar nascht.
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Was für ein Tag! Ich denke, morgen mache ich mal ne Fotopause...
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24.05.2011 - Ein Dieb mit Handicap...
Nachdem ich mich die letzten Wochen eher mit den Bewohnern der Trockenrasengesellschaften der Püttberge
beschäftige habe, versuche ich heute nun schon den zweiten Tag im Wald mein Glück.
Bei meinem heutigen Morgenspaziergang fand ich am Wegrand eine kleinere Raubfliege,
die auf einem Grashalm saß. Auf den zweiten Blick sah ich jedoch, daß sie scheinbar beim
Schlupf Probleme gehabt haben muß und so einer ihrer Flügel nicht korrekt ausgebildet war.
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Ich denke nicht, daß sie flugfähig ist und so wird sie wohl oder übel verhungern müssen.
Raubfliegen erbeuten ihre Nahrung nämlich ausschließlich im Flug.
Bestimmt wurde mir die Fliege als eine, nur anhand eines Fotos sehr schwer bestimmbare Strauchdieb-Art.
Da es in Berlin aber nur
eine Art dieser Gattung geben soll, gehe ich einmal vorsichtig davon aus, daß es
sich hierbei um den Gemeinen Strauchdieb handelt.
Diese Raubfliegenart ist in Deutschland weit verbreitet und überall auch
recht häufig. An ihren Lebensraum stellt sie keine speziellen Ansprüche und
besiedelt neben Wäldern auch gehölzreiche
Gärten und Parkanlagen. Die Flugzeit
dieser Art ist von Mai bis September.
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| Neoitamus cf. cyanurus - Gemeiner Strauchdieb ♀ | |
XNr. 2011.6856dkl_r | 100 % | | Neoitamus cf. cyanurus Gemeiner Strauchdieb ♀ | 100mm; F/8; 1/5s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Am Eiablegeapparat, der auf dem Foto zugegebenermaßen leider ein wenig außerhalb
der Schärfeebene liegt, erkennt man im Übrigen, daß es sich bei meinem Fund um ein Weibchen handelt.
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24.05.2011 - Ein Räuber und ein Zünsler...
Heute war scheinbar der Tag der Raubfliegen, denn auch am Abend war das erste
Insekt, welches mir bei meinem kleinen Rundgang kurz vor Sonnenuntergang vor die Linse kam,
wieder eine solche Fliege.
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Diesmal war es allerdings eine Säbel-Raubfliege, die sich
schon einen Schlafplatz, in Form eines vertrockneten Blütenstandes, gesucht
hatte.
Sie ist ein typischer Bewohner von sandigen xerothermen Heide- und Graslandschaften,
die sich in Wäldern oder an deren Randbereichen befinden. In Berlin und Brandenburg
gibt es viele derartige Lebensräume. Die Art ist hier deshalb auch
weit verbreitet und regelmäßig anzutreffen. Was Berlin betrifft, ist in dieser Beziehung
allerdings ein leichter Rückgang zu verzeichnen.
Die Säbel-Raubfliege kann eine Körpergröße von bis zu 1,5 cm erreichen. Ihre Hauptflugzeit
erstreckt sich von Mai bis August. In dieser Zeit ernährt sie sich von Insekten, die sie im Flug erbeutet.
Meine Fliege ist übrigens ein Männchen. Siehe hier.
| Dysmachus trigonus - Säbel-Raubfliege ♂ | |
XNr. 2011.6943kl_r | 100 % | | Dysmachus trigonus Säbel-Raubfliege ♂ | 100mm; F/11; 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Dysmachus trigonus - Säbel-Raubfliege ♂ | |
XNr. 2011.6948kl_r | 100 % | | Dysmachus trigonus Säbel-Raubfliege ♂ | 100mm; F/6.3; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D |
|
Der zweite Fund des heutigen Abends war ein Kleinschmetterling aus der
Familie der Zünsler mit dem schönen Namen Crambus lathoniellus.
Er und viele seine Artgenossen sind momentan überall auf den
Trockenwiesen der Püttberge unterwegs. Von weitem sind die winzigen Falter recht unscheinbar,
aus der Nähe betrachtet zeigen ihre Flügel jedoch eine wunderschöne Musterung.
Es war allerdings ganz schön schwer überhaupt ein
paar Nahaufnahmen zu machen, da die Falter sehr aufmerksam sind und einen
kaum in ihre Nähe lassen. Bei einer Größe von höchstens 1 cm muß man aber schon ziemlich
nah ran - auch mit nem 100 mm Makro-Objektiv. So bald ich nahe genug war, flogen sie einfach einen Grashalm
weiter.
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| Crambus lathoniellus - Zünsler | |
XNr. 2011.6884_85kl_r | 100 % | | Crambus lathoniellus Zünsler | 100mm; F/7.1 (DFF); 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D |
|
| Crambus lathoniellus - Zünsler | |
XNr. 2011.6905_06kl_r | 100 % | | Crambus lathoniellus Zünsler | 100mm; F/5.6 (DFF); 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Crambus lathoniellus ist in Mitteleuropa weit verbreitet und bevorzugt offenen Graslandschaften
als Lebensraum. Die Raupen der Art leben in Gespinströhren nahe des Erdbodens. Als Nahrung
dienen ihnen verschiedene Gräser. Die Falter selbst fliegen vom Mai bis in den August hinein.
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25.05.2011 - Eine kleine Schlafmütze...
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Am heutige Morgen war im Wald nicht viel los und so stattete ich doch wieder meinen
heiß geliebten Trockenwiesen einen Besuch ab, in der Hoffnung den einen oder anderen Bewohner noch
in Morpheus' Reich vorzufinden.
Und tatsächlich, nach nicht einmal 5 Minuten Suchen, fand ich einen
schlafenden Kleinen Heufalter, an
dem mein Objektiv sofort Gefallen fand. Leider war es ziemlich windig und so hatte ich
meine liebe Not, trotz fast Offenblende, die Bewegungsunschärfe in den
Griff zu bekommen. Am Ende war es dann wohl eher ein Kompromiss.
Ob er wohl morgen früh wieder an der selben Stelle sitzt? Ich werde auf jeden
Fall dort vorbeischauen.
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| Coenonympha pamphilus - Kleiner Heufalter | |
XNr. 2011.6969_80kl_r | 100 % | | Coenonympha pamphilus Kleiner Heufalter | 100mm; F/3.5 (DFF); 1/60s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Ein paar Information zum Kleinen Heufalter gibt es im Bericht vom vorigen Jahr,
als ich mich schon einmal dieser Art widmete. Damals allerdings in der Abendsonne...
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26.05.2011 - Lange Fühler...
...und ziemlich nervenaufreibend, das sind die beiden Hauptmerkmale dieser kleinen
Langhornmotten-Art mit dem Namen Degeers Langfühler. Nervenaufreibend
in der Hinsicht, daß ich schon seit Tagen versuche ein anständiges Bild dieses
Kleinschmetterlings zu machen, die kleinen "Biester" mich dabei aber inzwischen
fast in den Wahnsinn getrieben haben.
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| Nemophora degeerella - Degeers Langfühler | |
XNr. 2011.7008bkl_r | 100 % | | Nemophora degeerella Degeers Langfühler | 100mm; F/2.8; 1/125s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Sobald man nur ein klein wenig in ihre Nähe kommt, machen sie sich
sofort aus dem Staub. Deshalb gebe ich nun erst einmal auf und begnüge mich mit dieser
knalligen aber durchaus "künstlerisch wertvollen" Offenblende-Freihandaufnahme.
Die Art gehört zur Familie der Miniersackmotten und ist in weiten Teilen Europas
verbreitet. Sie bevorzugt Laubwälder und Parkanlagen als Lebensraum. Die
erwachsene Motte ernährt sich von Blütenpollen und Nektar. Die Raupen hingegen minieren
meist in den Blättern von Buschwindröschen. Das heißt, sie fressen sich ein paar Milimeter
in ein Blatt hinein und "graben" ab dort Quergänge. Die Blätter werden dabei ausgesaugt
bis sie welk zu Boden fallen. Beim massenhaften Auftreten gelten sie als Schädlinge.
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Die Flugzeit der Art erstreckt sich von April bis in den September hinein. Bei der großen
Anzahl an Tieren, die hier im Moment herumfliegen, ergibt sich bis dahin bestimmt noch mal die Möglichkeit für
das eine oder andere Foto...
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27.05.2011 - Mich laust die Laus...
Bei meinem heutigen Morgenspaziergang stolperte ich über ein eigenartiges
Insekt, welches ich zunächst für eine Art Wanze hielt. Im Forum
von Insektenfotos.de
belehrte mich man allerdings eines Besseren. Was mir da vor die Linse gekommen ist, war keineswegs eine Wanze, sondern
eine Baum- oder Rindenlaus - genauer gesagt wahrscheinlich eine Grosse Schwarze Fichtenrindenlaus.
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Ich war von der Bestimmung ziemlich überrascht, denn eine "Laus" mit fast 1 cm Größe war mir bis dato
auch noch nicht unter die Augen gekommen. Da sieht man wieder mal, man lernt nie aus - vor allem bei diesem Hobby nicht!
Baumläuse gehören zur Überfamilie der Blattläuse. Sie ernähren sich vom Pflanzensaft verschiedener
Gehölze und bohren dazu mit ihrem langen Stechrüssel geeignete Teile ihrer Wirtspflanzen an.
Die Ausscheidungen, die sie dabei produzieren, werden von Imkern sehr geschätzt. Bienen sammeln
diese nämlich auf und produzieren daraus eine köstliche Leckerei, die dann später bei uns im
Supermarkt-Regal unter dem Namen "Waldhonig" zu erwerben ist. Na dann Mahlzeit!
Baumläuse sind überall in Deutschland in waldreichen Gebieten recht häufig und können sogar in sehr großen
Massen auftreten. Deshalb gelten sie auch als Forstschädlinge.
Nun kann man eine Zypressen-Wolfsmilch, wie auf dem Foto, nicht gerade als Baum bezeichnen. Die Erklärung
für diesen untypischen Aufenthaltsort meines Motivs ist allerdings recht einfach.
Wie bei normalen Blattläusen gibt es auch bei Baumläusen geflügelte und ungeflügelte Tiere, wobei sich
letztere sehr träge verhalten und sich ihr Leben lang meist nie von ihrem Stamm oder Zweig wegbewegen.
Die geflügelte Form nutzt hingegen oft den Wind als Transportmittel und genau auf diesem Wege wird mein
Exemplar wohl auf die Wolfsmilch gelangt sein.
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| Cinara cf. piceae - Grosse Schwarze Fichtenrindenlaus | |
XNr. 2011.7054dkl_r | 100 % | | Cinara cf. piceae Grosse Schwarze Fichtenrindenlaus | 100mm; F/8; 1/15s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Bei all diesen Umständen kann man ja nicht auf eine "Baumlaus" kommen ;)
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02.06.2011 - Männertagsausflug...
Mein Männertagsausflug beschränkte sich lediglich
auf einen morgentlichen Spaziergang durch die Püttberge. Ein paar hübsche
Fotos waren mein Lohn - und danach ein Bier!
Aber zunächst zu den Fotos. Mein erster Fund war ein kleiner bunter Schmetterling, der
unendwegt auf einer sonnigen Lichtung hin- und herflog und sich nur manchmal für wenige Minuten
zu einem Sonnenbad irgendwo niederließ. Ich hatte ganz schöne Probleme überhaupt ein
schönes Fotos von ihm zu machen. Zudem war das Licht trotz morgendlicher Stunde schon ziemlich
hart.
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Es handelte sich um einen Weißbindigen Heufalter, einem Schmetterling
aus der Familie der Edelfalter. Er ist nicht ganz so häufig wie sein naher Verwandter,
der Kleine Heufalter,
aber in Deutschland nicht selten und noch überall weit verbreitet. Seine Populationen
sind jedoch, wie die der meisten Edelfalter, im Rückgang begriffen.
Der Falter bevorzugt, im Gegensatz zu seiner Schwesternart, etwas höher bewachsenes
Gelände und ist besonders an sonnigen Waldrändern und lockeren Wäldern ein (noch) oft gesehener
Gast.
Seine Raupen ernähren sich von Wolligem Honiggras, Schafschwingel und einigen anderen Süßgräser-Arten. Die Falter selbst fliegen jährlich in einer
Generation von Mitte Mai bis Mitte August.
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| Coenonympha arcania - Weißbindiger Heufalter | |
XNr. 2011.7440bkl_r | 100 % | | Coenonympha arcania Weißbindiger Heufalter | 100mm; F/6.3; 1/640s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Mein weiterer Weg führte mich noch ein Stückchen durch den Wald. Hier blüht immernoch in
großer Anzahl die Astlose Graslilie, während sie auf den offenen Sandflächen
schon längst verblüht ist. Die Astlose Graslilie gehört zu den Liliengewächsen und ist
in Deutschland vorallem in lichten und trockenen Wäldern heimisch. In den Püttbergen blüht
sie zwischen Mai und Juni in großer Anzahl.
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| Anthericum liliago - Astlose Graslilie | |
XNr. 2011.7515kl_r | 100 % | | Anthericum liliago Astlose Graslilie | 100mm; F/5.6; 1/160s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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XNr. 2011.7521_22bkl_r | 100 % | | Unbekannte Raupe | 100mm; F/8 (DFF); 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Zum Schluß begegnete mir noch eine ca. 3 cm große Raupe eines mir momentan noch nicht
bekannten Schmetterlings. Falls ich sie noch bestimmen kann, folgen hier später eventuell noch ein paar Infos.
Und dann war es auch schon Mittag und es lockte mich das Männertags-Bier...
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07.06.2011 - Da ist das Weibchen...
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Nach einem nächtlichen Unwetter, mit sinnflutartigen Regenfällen und Sturmböhen, hatte ich eigentlich
gar keine große Hoffnung heute morgen überhaupt etwas vor meine Linse zu bekommen. Trotzdem bin ich
losgezogen und hatte wider Erwarten Glück.
Zwar sahen die Trockenrasenflächen der Püttberge ziemlich verwüstet aus und vor allem von
den offenen Hängen hatte es auch große Mengen an Sand heruntergespült, aber das Leben war
bereits wieder am erwachen.
Überall krabbelten völlig versandete Grashüpfer und Ödlandschreckenlarven und auch
ein paar Zünsler flogen schon wieder im Gras herum. Doch leider waren die im Augenblick allesamt
ziemlich unfotogen. Ich wollte schon wieder nach Hause gehen, als ich doch noch etwas
fotografierbares entdeckte.
Auf einer von den Wassermassen sichtlich mitgenommenen und verdreckten Kresse-Pflanze, saß tatsächlich
ein völlig intaktes und vor allem trockenes Exemplar einer Säbel-Raubfliege. Wahrscheinlich
war sie schon
früh am Morgen wieder nach oben gekrabbelt, nachdem es sich über Nacht wohl eher im schützenden
Tiefgras vor dem Unwetter versteckt gehalten haben muß. Diesmal handelte es sich
allerdings um ein Weibchen, was mich sehr freute, da ich ein solches bisher noch nicht fotografieren
konnte. Im Gegensatz zum Männchen
endet dessen Körper in einem deutlich sichtbaren Eiablegeapparat.
Lange fotografieren konnte ich sie allerdings nicht, denn auf einmal fing es auch
schon wieder an zu regnen. So blieb es dann auch "nur" bei einem herzeigbarem Foto.
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| Dysmachus trigonus - Säbel-Raubfliege ♀ | |
XNr. 2011.7760bkl_r | 100 % | | Dysmachus trigonus Säbel-Raubfliege ♀ | 100mm; F/8; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Ein paar weitere Infos zur Säbel-Raubfliege gibt es im Bericht zum Männchen.
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07.06.2011 - Gute Nacht...
Nach dem erfolgreichen Morgen kam ich natürlich an einem abendlichen Spaziergang
nicht vorbei. Heute war ich allerdings schon sehr spät dran und so erwischte
ich gleich mehrere Insekten, die sich bereits zum Schlafen fertig gemacht hatten. Meine
beiden ersten Motive bildeten sogar eine
Art Schlafgemeinschaft auf einer vertrockneten Feldbeifuß-Pflanze. Das heißt,
eigentlich schliefen hier gleich mehrere Tiere beider Arten.
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| Anthidium strigatum - Kleine Harzbiene | |
XNr. 2011.7879kl_r | 100 % | | Anthidium strigatum Kleine Harzbiene | 100mm; F/11; 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Zum einen waren da zwei höchsten 7 mm große Harzbienen,
die sich in ihrer typischen Schlafstellung an den Ästen festgebissen hatten und zum anderen
drei noch viel kleinere Goldwespen.
Die Kleine Harzbiene ist überall in Europa weit verbreitet. Sie bevorzugt warme und trockene
Lebensräume unterschiedlichster Art. In Berlin und Brandenburg gilt sie als nicht gefährdet,
für Gesamt-Deutschland steht die Art allerdings schon auf der Vorwarnstufe der Roten Liste.
Als Trachtpflanze bevorzugt diese Biene Hornklee, nutzt aber auch Vertreter anderer Pflanzenfamilien.
Ihre Flugzeit ist von Juni-August.
Bei den Goldwespen handelte es sich mit Holopyga generosa um eine in
Deutschland sehr häufige Art. In Mitteleuropa kommen ca. 100
Arten vor, die der Familie der Goldwespen angehören.
| Holopyga generosa - Goldwespe | |
XNr. 2011.7889kl_r | 100 % | | Holopyga generosa Goldwespe | 100mm; F/6.3; 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die meisten von ihnen sind sehr klein und aufgrund ihres bunten und metallisch glänzenden Körpers
leicht dieser Familie zuzuordnen. Fast alle ernähren sich parasitär von den Larven anderer Wespen
und Bienen. Genaueres über Holopyga generosa konnte ich jedoch leider bisher noch nicht herausfinden.
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Zum Schluß war die Sonne schon fast untergegangen, als mir kurz vor meiner Haustür noch
eine schlafende Kleinlibelle im hohen Gras auffiel. Ein Weibchen der Blauen Federlibelle
wollte wohl hier ihre Nacht verbringen. Also doch noch einmal Stativ aufgebaut und ein paar Bilder
gemacht, auch wenn eigentlich kein richtiges Licht mehr dafür da war.
Die Blaue Federlibelle gehört zur Familie der Federlibellen und ist gleichzeitig deren einziger Vertreter
in Mitteleuropa. Als Lebensraum bevorzugt sie stille oder nur langsamfließende Gewässer in
klimatisch warm gelegenen Gebieten. Sie ist eine typische Flachlandart und siedelt nur selten im Gebirge,
steigt jedoch nie über 700 m Höhe.
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| Platycnemis pennipes - Blaue Federlibelle ♀ | |
XNr. 2011.7900kl_r | 100 % | | Platycnemis pennipes Blaue Federlibelle ♀ | 100mm; F/3.5; 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Man kann die Art in unseren Breiten von Mitte Mai bis in den September hinein beobachten. Der
Verbreitungshöhepunkt liegt allerdings in den Monaten Juni und Juli.
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09.06.2011 - Spaziergang am späten Nachmittag...
Bei meinem heutige Spaziergang am späten Nachmittag verzichtete ich mal wieder auf mein
Stativ und beschloß ein paar Freihandaufnahmen zu schießen. Im Ergebnis sitzt zwar die Schärfe
meist nicht ganz optimal, aber was soll's.
Die ersten drei Aufnahmen zeigen einen Wachtelweizen-Scheckenfalter,
der sich schon zur Ruhe gesetzt hatte, aber während, in meiner Anwesenheit, die Sonne erneut hinter
den Wolken hervorkam, wohl noch eine letzte Runde drehen wollte. Mann sieht hier schön, wie er seine
Flügel öffnet, um sich für den Flug aufzuwärmen. Leider war das Licht doch noch recht hart, die Farbstimmung
allerdings um so schöner.
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| Melitaea athalia - Wachtelweizen-Scheckenfalter | |
XNr. 2011.8041kl_r | 100 % | | Melitaea athalia Wachtelweizen-Scheckenfalter | 100mm; F/5.6; 1/500s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Melitaea athalia - Wachtelweizen-Scheckenfalter | |
XNr. 2011.8045kl_r | 100 % | | Melitaea athalia Wachtelweizen-Scheckenfalter | 100mm; F/5.6; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 50D |
| Melitaea athalia - Wachtelweizen-Scheckenfalter | |
XNr. 2011.8046kl_r | 100 % | | Melitaea athalia Wachtelweizen-Scheckenfalter | 100mm; F/5.6; 1/500s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Ein paar Infos zum Wachtelweizen-Scheckenfalter gibt es in meinem
letzten Bericht aus der Oberlausitz.
Die anderen beiden heute entstandenen Fotos zeigen die Larve einer Blattwespe, deren genaue
Art ich bisher leider noch nicht in Erfahrung bringen konnte. Auf den ersten Blick hielt ich mein Motiv sogar
für eine Schmetterlingsraupe. Allerdings schließen das die zu große Anzahl an Beinen und die "Knopfäuglein" aus.
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| Unbekannte Blattwespenlarve | |
XNr. 2011.8007kl_r | 100 % | | Unbekannte Blattwespenlarve | 100mm; F/5; 1/400s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Unbekannte Blattwespenlarve | |
XNr. 2011.8013kl_r | 100 % | | Unbekannte Blattwespenlarve | 100mm; F/5; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 50D |
|
Nachdem ich ein paar Standardansichten probiert hatte, fing die Kleine am Ende
auch noch an für mich zu posen. Sieht irgendwie knuffig aus, wie ich finde.
|
Und zu guter letzt stöberte ich auf dem Nachhauseweg noch ein Männchen einer Frühen Heidelibelle auf,
welches sich bereits ein Nachtlager im hohen Gras gesucht hatte.
Die sehr wärmeliebende Art wird bei uns in Deutschland bisher lediglich als Wanderart geführt
und fliegt jedes Jahr aus dem Mittelmeerraum erneut ein. Sie pflanzt sich zwar häufig hier fort,
ob es den Larven allerdings gelingt den Winter zu überstehen, ist bisher noch nicht vollständig
geklärt. Aufgrund der allgemeinen Klimaerwärmung könnte ich mir das aber durchaus
vorstellen - vor allem in Lagen, die eh schon wärmebegünstigt sind.
Durch ihre typischen blauen Augen ist die Art sehr leicht von allen anderen heimischen
Heidelibellen zu unterscheiden.
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| Sympetrum fonscolombii - Frühe Heidelibelle ♂ | |
XNr. 2011.8070ckl_r | 100 % | | Sympetrum fonscolombii Frühe Heidelibelle ♂ | 100mm; F/5.6; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Ein paar weitere Infos zur Art gibt es auch in meinem Kreta-Bericht
vom letzten Jahr.
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10.06.2011 - Kokon mit Dingens...
In letzter Zeit sind mir in den Püttbergen an vielen Stellen kleine circa 1 cm große
Kokons aufgefallen, die meist an Grashalmen oder -blättern verankert waren. Ich gehe
davon aus, daß es sich hierbei um die Kinderstube einer Schmetterlingsart handelt.
Bei meinem heutigen Morgenspaziergang fiel mir allerdings ein Kokon besonders auf, da aus ihm eine Puppe herausragte. Möglicherweise
hatte die Raupe bei der Verpuppung ja zu wenig Platz. Eine plausiblere Alternative wäre jedoch,
daß die Raupe von einem Parasiten befallen ist - eventuell einer Raupenfliege - und deren Larve sich
nun ins Freie gebohrt und anschließend verpuppt hat.
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XNr. 2011.8103bkl_r | 100 % | | Kokon mit Parasitenpuppe | 100mm; F/8; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D |
|
XNr. 2011.8104kl_r | 100 % | | Kokon mit Parasitenpuppe | 100mm; F/11; 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Auf jeden Fall sah das Ganze sehr interessant aus und ich werde die Kokons und
speziell diesen Einen in nächster Zeit mal weiter beobachten. Vielleicht werde ich ja zufällig Zeuge
eines Schlupfes.
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10.06.2011 - Männchen zum Weibchen...
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| Platycnemis pennipes - Blaue Federlibelle ♂ | |
XNr. 2011.8147kl_r | 100 % | | Platycnemis pennipes Blaue Federlibelle ♂ | 100mm; F/5; 1/160s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Nach dem ich vor drei Tagen das Weibchen der Blauen Federlibelle in
den Püttbergen ablichten konnte, flog mir heute an fast identischer Stelle das
Männchen dieser Art über den Weg.
Mangels Stativ ist leider die Schärfe der Bilder eher suboptimal, aber für Freihandaufnahmen gerade noch
so zu akzeptieren.
Im Gegensatz zum Weibchen sieht man beim Männchen auf den ersten Blick, warum die
Art "Blaue" Federlibelle heißt. Das Weibchen war ja eher blaßgrünlich und grau gefärbt.
Die Federlibelle verdankt ihren Namen im Übrigen den fischgrätenartigen Dornen an ihren Beine, die diese auch ein
wenig wie Federn aussehen lassen.
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12.06.2011 - Raupenfliegen...
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| Cylindromya auriceps - Raupenfliege | |
XNr. 2011.8274bkl_r | 100 % | | Cylindromya auriceps Raupenfliege | 100mm; F/8; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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In den letzten Tagen konnte ich hier vermehrt Raupenfliegen der
Art Cylindromya auriceps beobachten und fotografieren. Leider
immer nur ein paar wenige Bilder, da die Fliegen meist recht agil waren. Am heutigen Abend
habe ich meine kleine Serie nun beenden können.
Die Art gehört zur großen Familie der Raupenfliegen, die in Mitteleuropa mit etwa
500 Arten vertreten ist. Die Raupenfliegen werden weiterhin in vier Unterfamilien
unterschieden, wobei mein Fund in die Familie Phasiinae eingeordnet werden kann. Diese
Familie parasitiert überwiegend an Wanzen.
Die Larven der Fliegen entwickeln sich dabei meist in erwachsenen Tieren
und bohren sich zur Verpuppung ins Freie. Interessanterweise ist dieser
Befall für den Wirt hier meist nicht tödlich. Bei vielen sich parasitär
entwickelnden Arten ist das jedoch anders.
| Cylindromya auriceps - Raupenfliege | |
XNr. 2011.8082kl_r | 100 % | | Cylindromya auriceps Raupenfliege | 100mm; F/11; 1.3s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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In Deutschland gibt es eine ganze Reihe ähnlicher Cylindromya-Arten, wobei die
meisten davon keinen durchgehenden schwarzen Streifen auf ihrem Körper aufweisen, oder
wenn doch, die roten Zeichnungen der Tergite viel kleiner ausfallen. Die Art ist also
relativ einfach zu erkennen.
Genauere Informationen zur Art selbst habe ich allerdings nicht finden können.
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| Cylindromya auriceps - Raupenfliege | |
XNr. 2011.8280kl_r | 100 % | | Cylindromya auriceps Raupenfliege | 100mm; F/8; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Cylindromya auriceps - Raupenfliege | |
XNr. 2011.8091bkl_r | 100 % | | Cylindromya auriceps Raupenfliege | 100mm; F/5.6; 1/5s; ISO 640
Canon EOS 50D |
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Doch das war nicht die einzige Raupenfliegenart, die mir in den Püttbergen in den letzten
Tagen über den Weg flog. Außerdem gab es da noch ein weitaus winzigeres Modell...
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Es handelte sich dabei um einen weiteren Vertreter der Unterfamilie Phasiinae, mit dem lateinischen Namen Phasia obesa. Im Gegensatz zu der
obigen Art, die ungefähr 1 cm groß war, ist Phasia obesa, mit ca. 4 mm Körpergröße, aber geradezu winzig.
Ich habe sie auch nur anhand ihrer, im Vergleich zum restlichen Körper, riesigen Augen überhaupt
wahrgenommen. Leider ist nur ein Bild von diesem Winzling entstanden, bevor er auch schon wieder
das Weite suchte.
Die Art fliegt von Juni bis September und bevorzugt vorallem Wiesen und Waldränder als
ihren Lebensraum. Ihre Larven entwickeln sich in verschiedenen Wanzenarten. Dabei nutzen sie sowohl
erwachsene Tiere als auch ihre Larven.
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| Phasia obesa - Raupenfliege | |
XNr. 2011.8077kl_r | 100 % | | Phasia obesa Raupenfliege | 100mm; F/8; 1/1s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Ich hoffe, daß ich in Zukunft noch ein paar Vertreter dieser sehr interessanten Fliegenfamilie vor die Linse bekomme - gesehen
habe ich bereits noch ein paar.
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14.06.2011 - Einen spitzen Fleck...
...hatte sich da ein Spitzenfleck - Weibchen ausgesucht. Zumindest für mich - denn
in dieser Position lies es sich optimal auf meinen Chip bannen. Da es gerade geregnet hatte, saß
sie auch eine ganze Weile so da.
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| Libellula fulva - Spitzenfleck ♀ | |
XNr. 2011.8317ckl_r | 100 % | | Libellula fulva Spitzenfleck ♀ | 100mm; F/5.6; 1/80s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Der Spitzenfleck stammt aus der Familie der Segellibellen und gehört damit
zu den Großlibellen. Seine Flügelspannweite kann bis zu 8 cm betragen. Im Gegensatz zum hier
gezeigten bräunlich-orangenen Weibchen, ist die Färbung des männlichen Hinterleibs blau bereift.
Die Hauptflugzeit beschränkt sich auf die Monate Mai und Juni. Er bevorzugt
stehende und langsamfließende, saubere Gewässer mit sonnenbeschienenen Schilfbeständen
am Ufer, als seinen Lebensraum.
Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich hauptsächlich auf Mitteleuropa. In Deutschland
steht der Spitzenfleck auf der Roten Liste gefährdeter Arten und gilt als "stark gefährdet"!
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Achtung! Die Art wird häufig mit dem Großen Blaupfeil oder dem Plattbauch verwechselt.
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17.06.2011 - Experimente...
Scheinbar ist zur Zeit Raubfliegen-Saison, denn auch heute flog mir wieder eine
vor die Linse. Obwohl - eigentlich saß sie, in Erwartung der ersten Sonnenstrahlen,
auf dem vertrockneten Halm einer alten Brennessel nur so rum. Auch als ich mich ihr näherte, zeigte sie
keinerlei Scheu.
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Zwar führte meine Anwesenheit
bei ihr zu ein wenig Hin- und Hergelaufe, zum Wegfliegen allerdings fehlte wohl noch
ein wenig zur nötigen Betriebstemperatur. Zum Glück für mich!
Bei der Raubfliege handelte es sich um das Männchen einer Goldafterfliege. Die
Art kommt in Mitteleuropa hauptsächlich im Tiefland vor und bevorzugt dort warme und sandige
Lebensräume, die ihr genügend offene Bereiche bieten.
In Deutschland scheint ihr Vorkommen im Rückgang begriffen zu sein. In Berlin steht sie
auf der Vorwarnstufe zur Roten Liste.
| Antipalus varipes - Goldafterfliege ♂ | |
XNr. 2011.8368kl_r | 100 % | | Antipalus varipes Goldafterfliege ♂ | 100mm; F/11; 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Antipalus varipes - Goldafterfliege ♂ | |
XNr. 2011.8403kl_r | 100 % | | Antipalus varipes Goldafterfliege ♂ | 100mm; F/11; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Weil mich die Fliege recht lange gewähren ließ, hatte ich Zeit für ein paar fotografische
Experimente. Zuerst drei Bilder, die recht anschaulich verdeutlichen, wie sich
durch das Ändern der Lichtsituation die Aussagekraft eines Bildes ändern kann. Das kann
wolkenbedingt zufällig geschehen oder per Abschatten, wie beim ersten Bild, auch
selbst "manipuliert" werden.
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18.06.2011 - Ein Wolf im Fliegenpelz...
Wochenende! Das heißt für mich, vor dem Frühstück raus in die Püttberge und fotografieren
was bei "Drei" nicht in der Luft ist. Am heutigen kühlen Morgen war das so Einiges, was da noch
schlafend am Halm hing.
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Allerdings hatte ich die meisten dieser Langschläfer irgendwann schon mal vor
meiner Linse gehabt und war deshalb nicht so richtig glücklich. Das ändert sich aber schlagartig,
als ich eine riesige, wunderschöne, buntgefärbte Raubfliege entdeckte.
Es war ein Weibchen der Großen Wolfsfliege, einer der
seltensten Raubfliegen Deutschlands. Zwar sind Berlin und Brandenburg zwei der Hauptverbreitungsgebiete
der Art, trotzdem ist sie auch hier äußerst selten. Es gibt momentan nur etwa 30 bekannte Vorkommen in
ganz Deutschland.
Der bevorzugte Lebensraum der Fliege sind warme, offene Sandflächen, wie z.B. Binnendünen oder auch
Bahnbrachen. Hier fliegen die Tiere von Mitte Juni bis Anfang August umher und sind durch ihre enorme
Größe kaum zu übersehen.
Die Große Wolfsfliege kann nämlich eine Körperlänge von bis zu 2,5 cm erreichen und zählt damit
zu den größten Raubfliegen Mitteleuropas.
Ein weiterer Unterschied zu den meisten bei uns einheimischen Raubfliegen ist der sehr ausgeprägte
Geschlechtsdimorphismus zwischen Männchen und Weibchen. Während das Männchen blauschwarze Flügel
und einen schwarzen Körper besitzt, sind die Flügel des Weibchens bräunlich und dessen mittlere Hinterleibssegmente
orangerot gefärbt. Untypischerweise fürs Tierreich ist hier also mal die Frau
echt hübscher als ihr Mann...
Zur Entwicklung wäre noch zu erwähnen, daß die Weibchen ihre Eier interessanterweise direkt in den Sandboden
ablegen und dabei eine Art "Sandkokon" erzeugen, in den sie gleich mehrere Eier gemeinsam ablegen.
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| Dasypogon diadema - Große Wolfsfliege ♀ | |
XNr. 2011.8480kl_r | 100 % | | Dasypogon diadema Große Wolfsfliege ♀ | 100mm; F/9; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Und da ich mir dachte, so ein Weibchen braucht doch noch das passende Männchen,
suchte ich am nächsten Morgen die Umgebung noch etwas genauer ab
und siehe da, das Glück war mir tatsächlich hold. Allerdings tat ich mich diesmal sehr
viel schwerer ein brauchbares Foto zu machen. Das komplett schwarze Männchen der Großen
Wolfsfliege war im Gegensatz zum hellen Hintergrund einfach viel zu kontrastreich.
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| Dasypogon diadema - Große Wolfsfliege ♂ | |
XNr. 2011.8518kl_r | 100 % | | Dasypogon diadema Große Wolfsfliege ♂ | 100mm; F/11; 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Dasypogon diadema - Große Wolfsfliege ♂ | |
XNr. 2011.8505kl_r | 100 % | | Dasypogon diadema Große Wolfsfliege ♂ | 100mm; F/8; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Aber wieder einmal muß ich sagen, es hat sich echt gelohnt in die Nähe eines
so interessanten und artenreichen Gebietes wie den Püttbergen zu ziehen. Und ich denke, daß
wird noch nicht die letzte Überraschung gewesen sein, die mir hier vor mein Objektiv kommt...
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19.06.2011 - Als Ausgestorben...
bzw. verschollen galt die Italienische Schönschrecke in Berlin noch bis
zum Jahre 2004. Zwar wurde sie inzwischen auch an
anderer Stelle wiederentdeckt, die Population in den Püttbergen ist aber scheinbar bisher
noch nicht bekannt. Da ich mehrere Tiere dieser Art bereits im vorigen Jahr an ziemlich genau der selben Stelle
fotografieren konnte, gehe ich auch davon aus, daß es sich hierbei um eine stabile Population
handelt und sich das heute von mir abgelichtete Exemplar nicht nur auf der "Durchreise" befand.
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| Calliptamus italicus - Italienische Schönschrecke | |
XNr. 2011.8583_82kl_r | 100 % | | Calliptamus italicus Italienische Schönschrecke | 100mm; F/5.6 (DFF); 1/125s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die Italienische Schönschrecke ist eine Kurzfühlerschrecke
aus der Familie der Feldheuschrecken und hat ihren Verbreitungsschwerpunkt
eigentlich im Mittelmeerraum.
Nördlich der Alpen kommt sie
nur in sehr wenigen und meist wärmebegünstigten Gebieten vor. Sie besiedelt dort
warme schwach bewachsene Trockenrasen, Felsfluren oder sandige Steppen. Ihre Populationen sind
überall in Mitteleuropa stark rückläufig. Da die Art vielerorts bereits nicht mehr nachweisbar
ist, ist zu befürchten, daß sie über kurz oder lang ganz aus Mitteleuropa verschwinden wird.
In Deutschland steht die Art auf der Roten Liste und wird dort als "vom Aussterben bedroht" geführt!
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Reife Tiere der Art findet man von Juni bis Oktober. Bei hohen Temperaturen sind diese meist
sehr aktiv. Sie können gut fliegen und fallen dabei durch ihre knallroten Hinterflügel sofort auf.
Anders hätte auch ich mein durch seine Körperzeichnung ansonsten perfekt getarntes Motiv nie
entdeckt.
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20.06.2011 - Miniraupenfliege...
Am Nachmittag, bei einem Minispaziergang, entdeckte ich eine weitere winzige Raupenfliege,
die aber, im Gegensatz zu der Letzten, eine
gelb-schwarz gemusterte Körperzeichnung aufwieß.
Die Fliege war höchstens 4 mm groß und erwieß sich als ein männliches Exemplar von
Cistogaster globosa. Die Weibchen dieser Art sind dagegen komplett schwarz gefärbt.
Als Lebensraum bevorzugen die Winzlinge trockene und offene Wiesen. Sie kommen überall
in Europa vor, sind aber vor allem in wärmeren Gegenden Mitteleuropas oft sehr häufig anzutreffen.
Im noch wärmeren Mittelmeerraum ist die Art hingegen sehr selten.
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| Cistogaster globosa - Raupenfliege ♂ | |
XNr. 2011.8606kl_r | 100 % | | Cistogaster globosa Raupenfliege ♂ | 100mm; F/8; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Cistogaster globosa - Raupenfliege ♂ | |
XNr. 2011.8612kl_r | 100 % | | Cistogaster globosa Raupenfliege ♂ | 100mm; F/6.3; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Cistogaster globosa fliegt von Mai bis August in zwei Generationen. Ihre Eier legen
die Fliegen auf Wanzen der Gattung Aelia ab. Die Larven bohren sich dann in den Wirt ein
und verlassen ihn erst zur Verpuppung wieder, die anschließend im Erdboden stattfindet.
Vielen Dank für die Bestimmung an Erikas aus dem Forum von Diptera.info.
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20.06.2011 - Na endlich...
Schon seit dem vorigen Jahr habe ich gehofft mal eine Sandwespe an ihrer
Schlafstelle ausfzuspüren - leider bisher ohne Erfolg. Ich sehe zwar während meiner
Touren immer wieder mal ein fliegendes bzw. recht agil herumkrabbelndes Exemplar,
aber eine Sandwespe, die sich an irgendwo zum Schlafen festgebissen hat, habe
ich bis heute in den Püttbergen noch nicht entdecken können. Bis heute...
Denn bei meinem abendlichen Spaziergang fand ich tatsächlich ein Exemplar an
einer vertrockneten Ähre. Zwar hatte sich mein Fund noch nicht
festgebissen, aber zumindest schon mal ihre typische Schlafhaltung eingenommen.
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Es handelte sich um eine Gemeine Sandwespe, eine von lediglich
drei in Deutschland vorkommenden Arten der Gattung Ammophila - und mit bis 2,5 cm
Körperlänge noch dazu die Größte.
Die Art kommt überall in Europa und auch in großen Teilen Asiens vor. In Mitteleuropa
ist sie die häufgste Sandwespenart überhaupt und gilt daher nicht als gefährdet.
Sie bevorzugt
sandige und vegetationsarme Lebensräume und ist damit in Binnendünen, wie den
Püttbergen, zwangsläufig ein oft gesehenes Insekt.
Die Flugzeit der Gemeinen Sandwespe erstreckt sich von Mai bis Oktober. Meistens
bildet die Art dabei sogar zwei Generation aus.
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| Ammophila sabulosa - Gemeine Sandwespe | |
XNr. 2011.8694kl_r | 100 % | | Ammophila sabulosa Gemeine Sandwespe | 100mm; F/11; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Zur Lebensweise wäre noch zu sagen, daß alle Sandwespenarten
ihre Eier in selbstgegrabene Bruthöhlen ablegen. Zu dem meist einzelnen Ei werden
dann Raupen oder Blattwespenlarven eingetragen, die der späteren Larve als Nahrung
dienen. Einige Arten
entwickeln hierbei eine regelrechte Brutpflege und füttern die Larven auch noch während
ihrer weiteren Entwicklung.
Die Gemeine Sandwespe gehört allerdings nicht dazu. Von ihr werden lediglich am Anfang
nur ein bis zwei, dafür meist sehr große, Raupen ins Nest eingetragen. Nicht selten handelt es
sich hierbei um Eulenraupen.
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30.06.2011 - Goldafterfliegenweibchen...
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Nachdem ich vor zwei Wochen schon das Männchen der Goldafterfliege
vor der Linse hatte, ist es mir heute gelungen das dazugehörige Weibchen abzulichten. Dabei muß ich aber ehrlich
zugeben, daß ich zum Zeitpunkt des Fotografierens noch nicht wußte, um was es sich dabei handelt. Nur das es
eine Raubfliege ist, war mir natürlich klar. Erst im
Insektenfotos.de-Forum wurde ich über meinen heutigen Fund aufgeklärt.
Obwohl ich am Hintern der Guten hätte eigentlich erkennen müssen, um was es sich hier handelt,
denn man sieht deutlich, woher diese Raubfliege ihren Namen hat.
Natürlich ist meine Freude groß, nun
beide Geschlechter der Goldafterfliege in Fotoform mein Eigen nennen zu dürfen.
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| Antipalus varipes - Goldafterfliege ♀ | |
XNr. 2011.8911_12kl_r | 100 % | | Antipalus varipes Goldafterfliege ♀ | 100mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Antipalus varipes - Goldafterfliege ♀ | |
XNr. 2011.8893_88_96kl_r | 100 % | | Antipalus varipes Goldafterfliege ♀ | 100mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Antipalus varipes - Goldafterfliege ♀ | |
XNr. 2011.8901_898bkl_r | 100 % | | Antipalus varipes Goldafterfliege ♀ | 100mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die Püttberge scheinen in Sachen Raubfliegen wirklich einiges zu bieten zu haben, denn das war
nun schon die achte ihrer Familie, die ich in diesem Jahr vor der Linse hatte.
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01.07.2011 - Blasenkopffliegenliebe...
Auf dem Heimweg meines heutigen Nachmittagsspaziergangs begegnete ich
einem Pärchen Breitstirnblasenkopffliegen. Ich habe diese Fliege zwar schon oft in
den Püttbergen beobachtet, aber leider noch nie fotografieren können. Dafür waren es
aber heute gleich zwei auf einen Streich!
Die Gemeine Breitstirnblasenkopffliege gehört der Familie der
Dickkopffliegen an und ist die häufigste Vertreterin ihrer Gattung in Mitteleuropa.
Sie bewohnt hier die vielfältigsten Lebensräume. Vorrausetzung ist lediglich, daß
in ihnen auch Hummeln vorkommen, da diese die Wirte der parasitär lebenden Fliege
darstellen. Die Art ist tagaktiv und ihre Hauptflugzeit erstreckt sich von Mai bis September.
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| Sicus ferrugineus - Gemeine Breitstirnblasenkopffliege | |
XNr. 2011.9023kl_r | 100 % | | Sicus ferrugineus Gemeine Breitstirnblasenkopffliege | 100mm; F/10; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Sicus ferrugineus - Gemeine Breitstirnblasenkopffliege | |
XNr. 2011.9034klb_r | 100 % | | Sicus ferrugineus Gemeine Breitstirnblasenkopffliege | 100mm; F/8; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Besonders interessant ist aber, wie die Tiere ihre Eier ablegen. Während des Fluges
stürzen sich die Fliegen nämlich auf eine Hummel, klammern sich an ihr fest und legen
ein Ei zwischen ihre Hinterleibssegmente. Die schlüpfenden Larven fressen sich später
in ihr Wirtstier und höhlen es allmählich aus. In den so getöteten Hummeln findet
dann die Verpuppung statt. Noch interessanter finde ich allerdings, daß die Größe
der am Ende daraus schlüpfenden Fliege von der Größe ihres Wirtstieres abhängt - und das
können bis zu 1,5 cm sein.
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Nicht weniger interessant ist die Lebensweise meines zweiten Fundes. Es handelte
sich um das Männchen einer Blaugrünen Mosaikjungfer.
Untypischerweise
hatte es sich bei schönsten Sonnenschein einen Platz zum Ausruhen gesucht. Normalerweise
fliegen diese Großlibellen bei solchem Wetter auf der Suche nach Beute ständig nur hin und her
und bleiben höchstens einmal einen kleinen Moment auf irgendeinem Ansitz kurz sitzen.
Dieses Exemplar hatte es sich allerdings gemütlich gemacht und ließ mich für ein
hübsches Foto auch recht nahe an sich herankommen.
Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist eine der häufigsten und am weitesten
verbreiteten Großlibellen Europas und ist auch bei uns in Deutschland zwischen
Juni und Oktober an den meisten stehenden Gewässern anzutreffen.
Die Püttberge nutzte mein Fund wohl als sein Jagdrevier, daß bei dieser Art sehr
ausgedehnt sein kann und nicht unbedingt in direkter Gewässernähe zu finden sein muß.
Da die
Tiere während der Jagd auf andere fliegende Insekten meist in nur geringer Höhe unterwegs sind,
kann man sie mit etwas Geduld auch sehr schön beim Ergreifen ihrer Beute beobachten.
Für die Fortpflanzung wird aber, wie bei allen Libellen, natürlich ein Gewässer benötigt.
Die Weibchen nutzen
zur Eiablage vor allem dessen Ufervegetation, wo sie ihr Gelege in Gras, Schilf oder totes Holz
mit einem Einstich "versenken". Nach dem Schlupf der Larven beträgt die Entwicklungszeit
bis zur fertigen Libelle dann bis zu 3 Jahre.
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| Aeshna cyanea - Blaugrüne Mosaikjungfer ♂ | |
XNr. 2011.8987_86bkl_r | 100 % | | Aeshna cyanea Blaugrüne Mosaikjungfer ♂ | 100mm; F/5 (DFF); 1/250s; ISO 640
Canon EOS 50D |
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03.07.2011 - Wer sucht, der findet...
Bei meinen letzten Recherchen in Sachen Raubfliegen war mir in
der Roten Liste von
Berlin aufgefallen, daß sich in den Püttbergen ein Vorkommen der Östlichen Raubfliege mit bundesweiter Bedeutung befindet. Die Art gilt als vom Austerben bedroht
und außer dem hiesigen gibt es in ganz Deutschland aktuell nur noch zwei bekannte Vorkommen. Keine Frage, daß ich mich da sofort auf die Suche machen mußte. Mit Erfolg!
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| Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♂ | |
XNr. 2011.9073_74kl_r | 100 % | | Machimus gonatistes Östliche Raubfliege ♂ | 100mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Als erstes spürte ich ein Männchen der Art auf und nur wenig später, ein paar Meter weiter, auch noch das dazugehörige
Weibchen. Ich hätte nicht gedacht, daß ich so schnell fündig werde. Die Population scheint jedoch ziemlich ansehnlich zu
sein, denn es blieben am Ende nicht die beiden einzigen Tiere, dieser großen und schlanken Raubfliegenart, die mir heute
noch begegneten.
Die Östliche Raubfliege scheint als Lebensraum lückige Sandmagerrasen und offene Dünen zu bevorzugen.
Aufgrund der Seltenheit der Art, ist die aktuelle Datenlage für diese Annahme allerdings eher dürftig.
| Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♂ | |
XNr. 2011.9062bkl_r | 100 % | | Machimus gonatistes Östliche Raubfliege ♂ | 100mm; F/10; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♀ | |
XNr. 2011.9091_92kl_r | 100 % | | Machimus gonatistes Östliche Raubfliege ♀ | 100mm; F/5.6 (DFF); 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♀ | |
XNr. 2011.9111kl_r | 100 % | | Machimus gonatistes Östliche Raubfliege ♀ | 100mm; F/8; 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Leider war durch das regnerische Wetter das Licht nicht so besonders toll. Ich werde deshalb in
den nächsten Tagen sicherlich noch einmal zurückkommen, um ein paar freundlichere Bilder zu machen.
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06.07.2011 - Nochmal in freundlich...
Da es das ganze Wochenende hindurch geregnet hat, kam ich erst heute wieder dazu
nach den Östlichen Raubfliegen zu sehen. Lange mußte ich auch nicht suchen um
das erste Weibchen zu finden. Schön, daß auch das Licht am heutigen Morgen nahezu perfekt für
mein Vorhaben war.
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| Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♀ | |
XNr. 2011.9232kl_r | 100 % | | Machimus gonatistes Östliche Raubfliege ♀ | 100mm; F/5; 1/15s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♀ | |
XNr. 2011.9198_97ckl_r | 100 % | | Machimus gonatistes Östliche Raubfliege ♀ | 100mm; F/4.5 (DFF); 1/20s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♀ | |
XNr. 2011.9221_23kl_r | 100 % | | Machimus gonatistes Östliche Raubfliege ♀ | 100mm; F/6.3 (DFF); 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♀ | |
XNr. 2011.9214_17kl_r | 100 % | | Machimus gonatistes Östliche Raubfliege ♀ | 100mm; F/8 (DFF); 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Nach einem entsprechenden Männchen mußte ich dann allerdings etwas länger suchen. Das hatte zur Folge,
daß sich die Luft durch die inzwischen schon recht ordentlich vom Himmel strahlende Morgensonne immer
mehr aufwärmte.
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| Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♂ | |
XNr. 2011.9293kl_r | 100 % | | Machimus gonatistes Östliche Raubfliege ♂ | 100mm; F/8; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♂ | |
XNr. 2011.9286_88kl_r | 100 % | | Machimus gonatistes Östliche Raubfliege ♂ | 100mm; F/8 (DFF); 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Zusammen mit der Luft hatte das wohl auch schon das Raubfliegenmännchen getan, so daß es
mir nicht ganz so viel Zeit gab, es aus allen möglichen Perspektiven auf meinen Chip zu bannen, wie
sein weibliches Gegenstück. Nach ein paar Minuten wurde es nämlich schon unruhig und an Fotos
war nun, aufgrund seines einsetzenden Bewegungsdrangs, nicht mehr zu denken.
Und noch bevor ich meine Stativ abgebaut hatte, flog es dann auch schon auf und davon.
Meine Freude konnte das allerdings nicht schmälern, denn wer kann schon von sich behaupten,
mit Machimus gonatistes, einmal eine der seltensten Raubfliegen Deutschlands vor seine Linse
bekommen zu haben.
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| Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♂ | |
XNr. 2011.9308kl_r | 100 % | | Machimus gonatistes Östliche Raubfliege ♂ | 100mm; F/10; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Ein paar Infos zur Art, wenn auch nicht sehr viele, gibt es im Bericht vom 03.07.2011.
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07.07.2011 - Ne Eule und ein Kaiser...
Im Moment wimmelt es in den Püttbergen nur so vor Leben.
Deshalb bin ich heute nachmittag auch noch einmal los, um mal etwas anderes
als meine morgendlichen Raubfliegen vor die Linse zu bekommen.
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| Acronicta megacephala - Großkopf-Rindeneule | |
XNr. 2011.9479kl_r | 100 % | | Acronicta megacephala Großkopf-Rindeneule | 100mm; F/5; 1/250s; ISO 640
Canon EOS 50D |
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Ich mußte auch gar nicht erst lange suchen und schon hatte ich ein hübsches Motiv gefunden.
An den Blättern einer kleinen Zitterpappel taten sich mehrere Raupen der
Großkopf-Rindeneule gütlich, wobei eine davon in Form eines umgekehrten Fragezeichens
besonders fotogen für mich posierte.
Der Schmetterling kommt in fast ganz Europa vor und hat seinen Lebensraum hier hauptsächlich in
Laubwäldern und Parklandschaften. Seine Raupen ernähren sich in erster Linie von
verschiedenen
Pappelarten, verschmähen aber auch Eichen, Birken und Erlen nicht. Sie werden bis zu 3,5 cm groß
und können sehr stark in ihrer Farbe variieren.
Die erwachsenen Falter fliegen von Ende April bis Anfang September. Als nachtaktive
Tiere kann man sie dann oft an künstlichen Lichtquellen beobachten.
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Außerdem begegneten mir noch mehrere andere Schmetterlinge, die ihr Raupendasein aber bereits
weit hinter sich gelassen hatten. Leider waren die meisten aufgrund der großen Wärme
jedoch sehr aktiv. So war ich am Ende echt froh, daß ich zumindest einen prächtigen Kaisermantel
relativ ansprechend auf meinen Chip bannen konnte.
Der Kaisermantel ist mit bis zu 6,5 cm Flügelspannweite einer unserer größten einheimischen Tagfalter und
fällt durch seine knallorangene Farbe meist schon von Weitem auf. Zwischen Juni und August fliegen sie
auch in den Püttbergen häufig in großer Anzahl umher - man sieht sie hier oft auf Doldenblütengewächsen.
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| Argynnis paphia - Kaisermantel | |
XNr. 2011.9454bkl_r | 100 % | | Argynnis paphia Kaisermantel | 100mm; F/7.1; 1/500s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Argynnis paphia - Kaisermantel | |
XNr. 2011.9449kl_r | 100 % | | Argynnis paphia Kaisermantel | 100mm; F/7.1; 1/200s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Die Raupen der Falter ernähren sich größtenteils von verschiedenen Veilchenarten. Interessant
dabei ist allerdings, daß die Eier vom Weibchen, im Gegensatz zu den meisten anderen
Schmetterlingen, nicht direkt an der Futterpflanze abgelegt werden, sondern an Baumstämmen -
bevorzugt an Kiefern und Fichten. Die Raupen schlüpfen dann zwar noch im Herbst, überwintern
jedoch ohne zu fressen an der Rinde. Erst im Frühjahr kriechen sie dann herab und suchen
sich ihre Nahrung.
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08.07.2011 - Es grünt so grün...
...und zwar in Form eines Grünwidderchens, welches ich heute morgen an seinem
Schlafplatz entdeckte. Leider fing es kurz darauf zu regnen an, so daß ich nur ein
paar wenige Bilder von ihm machen konnte. Da Grünwidderchen im Flachland relativ selten anzutreffen
sind, beschloß ich aber in meiner Mittagspause noch einmal nach ihm zu sehen. Und weil sich am Wetter seit dem Morgen
zum Glück nicht viel verändert hatte, war mein Motiv inzwischen wohl nicht sehr aktiv gewesen und nur ein paar Blüten weiter gekommen.
Anhand seiner stumpfen Fühlerenden kann man erkennen, daß es zur Gattung Adscita gehört. Die genaue Art läßt sich
ohne Genitaluntersuchung bei Grünwidderchen leider nicht genau feststellen. Aufgrund der Verbreitung
dürfte es sich jedoch um ein Ampfer-Grünwidderchen handeln.
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| Adscita cf. statices - Ampfer-Grünwidderchen ♂ | |
XNr. 2011.9548kl_r | 100 % | | Adscita cf. statices Ampfer-Grünwidderchen ♂ | 100mm; F/10; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Adscita cf. statices - Ampfer-Grünwidderchen ♂ | |
XNr. 2011.9512_14kl | 100 % | | Adscita cf. statices Ampfer-Grünwidderchen ♂ | 100mm; F/8 (DFF); 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Außerdem ist das Ampfer-Grünwidderchen bei uns die häufigste Art aus seiner Familie und überall in
Mitteleuropa weit verbreitet. Es kommt sowohl auf feuchten Wiesen als auch in Trockengebieten vor.
Wie der Name schon sagt, ernährt es sich ausschließlich von Ampfer-Arten.
Interessant an den zu unterschiedlichen Tageszeiten entstandenen Bildern ist auch die subjektive Änderung der
Flügelfarbe durch die unterschiedliche Lichteinwirkung. Hier sieht man ganz deutlich, warum die Färbung nicht als
Bestimmungsmerkmal taugt.
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12.07.2011 - Klein und blau...
...so sehen sie meist aus, diese hübschen doch meist winzigen Tagfalter - gemeint sind
die Bläulinge.
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Einer von ihnen, genauer gesagt ein Kleiner Sonnenröschen-Bläuling, begegnete
mir heute in den letzten Sonnenstrahlen des Tages, während ich, nach erfolgloser Suche nach weiteren
Raubfliegen, schon auf dem Heimweg war.
Die Falter kommen in großen Teilen Europas vor, sind in Mitteleuropa jedoch eher selten und hier
auf warme und trockene Gebiete angewiesen. Sie fliegen in zwei Generationen pro Jahr, so daß man sie
zwischen Mai und September beobachten kann. In Deutschland steht die Art auf der Vorwarnstufe zur
Roten Liste.
Die Raupen des Schmetterlings ernähren sich, wie der Name schon sagt, hauptsächlich vom
Gelben Sonnenröschen, verschmähen aber auch die Blätter von Kleinem Storchschnabel und Reiherschnabel
nicht.
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| Aricia agestis - Kleiner Sonnenröschen-Bläuling | |
XNr. 2011.9666bkl_r | 100 % | | Aricia agestis Kleiner Sonnenröschen-Bläuling | 100mm; F/4.5; 1/60s; ISO 1250
Canon EOS 50D |
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Die Flügel-Innenseiten dieser Art sind im übrigen nicht blau, sondern braun mit orangefarbenen Randflecken.
Da der Kleine aber schon am Schlafen war, bekam ich die heute leider nicht zu sehen.
Vielen Dank für die Bestimmung an Thomas Kissling aus dem Lepiforum.
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13.07.2011 - Sehr schlicht...
Immernoch nicht gelangweilt von meinen derzeitigen Lieblingsmotiven
machte ich mich heute auf die Suche nach einer passenden Frau zum
Sand-Raubfliegen Männchen von vor einer Woche. Leider ohne Erfolg!
Dafür entdeckte ich aber ein Weibchen einer in Berlin und Brandenburg
viel selteneren Art, die ich bisher auch noch nicht vor meiner Linse hatte
- die Schlichte Raubfliege.
Leider war es heute morgen schon wieder ziemlich warm und mir blieben nur einige Minuten
bevor sich mein Motiv für sein Tagewerk in die Luft erhob.
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| Machimus rusticus - Schlichte Raubfliege ♀ | |
XNr. 2011.9676_79_79bkl_r | 100 % | | Machimus rusticus Schlichte Raubfliege ♀ | 100mm; F/8 (DFF); 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Machimus rusticus - Schlichte Raubfliege ♀ | |
XNr. 2011.9688kl_r | 100 % | | Machimus rusticus Schlichte Raubfliege ♀ | 100mm; F/8; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die Art gehört zur selben Gattung wie die Östliche Raubfliege
und sieht ihr auch recht ähnlich. Man kann die beiden Arten aber anhand ihrer Behaarung leicht voneinander
unterscheiden. Während die Beine und der Kopf von M.gonatistes ausschließlich schwarz behaart sind, mischen
sich bei M.rusticus gelbliche Haare darunter.
Die Schlichte Raubfliege ist ein typischer Bewohner von trockenen und offenen Lebensräumen, wie z.B. Magerrasen.
Allerdings bevorzugt Sie dabei, übrigens im Gegensatz zu ihrer Schwesternart, weitgehend geschlosssene
Vegetationsbestände.
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26.07.2011 - Welch edler Herr...
...hat es sich denn hier gemütlich gemacht? Das war mein erster Gedanke, als ich diese zauberhafte
Gefleckte Ameisenjungfer entdeckte. Meine Assoziation rührte von
den Flügeln her, die ihr, wie der Mantel eines Musketiers, von den "Schultern" hingen
und mit denen sie ihren Körper vollständig einhüllte.
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Dabei sehen Ameisenjungfern nur in ihrem Stadium als erwachsenes Tier so graziös aus.
Als Larve hingegen sind sie ziemlich häßlich. Ein paar mitteleuropäische Arten, so auch diese,
verbringen die meiste Zeit unter Tage. Als
räuberisch lebende Insekten bedienen sie sich dabei einer
grandiosen Fangtechnik, um an ihre Beute zu kommen.
Sie bauen nämlich in den lockeren Boden eine Art Trichter, der für ihre potentiellen Opfer als
Falle dient und an deren Ende die Larve mit ihren überdimensionalen Mundwerkzeugen sitzt.
Sobald
nun ein Opfer in den Trichter fällt, wirft sie mit kleinen Steinchen solange nach ihm, bis
es endgültig den Halt verliert und in ihren Fängen landet. Die Larven sind deshalb auch besser
unter dem Namen "Ameisenlöwe" bekannt!
In Mitteleuropa leben lediglich 12 Arten von Ameisenjungfern, die alle durchweg als
selten anzusehen sind. Die Gefleckte Ameisenjungfer zählt dabei noch zu den bei uns etwas
häufiger anzutreffenden Arten.
Sie bevorzugt als Lebensraum trockene Sandböden in lichten Nadelwäldern. Da dürfte sie in
den Püttbergen wohl richtig sein! Die erwachsenen Tiere erreichen eine Flügelspannweite von
bis zu 7 cm. Die Hauptflugezeit ist der Monat August.
Da diese Schönheiten jedoch nachtaktiv sind, bekommt man sie, trotz ihrer imposanten Größe, meist
nie zu Gesicht. Lediglich die Fangtrichter der Ameisenlöwen begegnen einem als Zeichen
ihrer Anwesenheit. Da das bisher auch bei mir immer so war, ist meine Freude über diesen Fund
natürlich gleich umso größer.
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| Euroleon nostras - Geflecktflüglige Ameisenjungfer | |
XNr. 2011.0196_99_201ekl | 100 % | | Euroleon nostras Geflecktflüglige Ameisenjungfer | 100mm; F/11 (DFF); 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Wenn es hier mal wieder etwas trockener sein sollte, inzwischen regnet es nämlich schon seit 4 Tagen
ununterbrochen, werde ich vielleicht mal versuchen einen Ameisenlöwen vor meine Linse zu bekommen -
oder wenigstens seine Mundwerkzeuge :-)
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03.08.2011 - Schwarz auf weiß...
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Den Auftakt im Monat August macht wider Erwarten keine Raubfliege, sondern ein kleiner
ca. 2 cm großer Schmetterling aus der Familie der Gespinstmotten, der mir am heutigen Morgen auffiel.
Scheinbar noch schlafend hing er an einem alten Blütenstengel am Wegesrand.
Eine nähere Bestimmung ist
anhand eines Fotos leider schwer möglich. Laut der Flügelzeichnung würden hier jedoch lediglich
drei Arten in Frage kommen, wobei aber nur die Futterpflanze der Pfaffenhütchen-Gespinstmotte
in der näheren Umgebung vorkommt. Die Tendenz geht also zu dieser Art.
Der Falter ist überall in Europa weit verbreitet, Vorrausetzung ist nur, daß auch seine Nahrungspflanze,
der Gewöhnliche Spindelstrauch (im Volksmund auch Pfaffenhütchen genannt), vorkommt. Trotz ihrer Häufigkeit
werden die erwachsenen Schmetterlinge aufgrund ihrer geringen Größe und der eher unscheinbaren Erscheinung aber
oft übersehen.
Das gilt allerdings nicht für ihre Raupen, denn diese leben oft sehr gesellig zusammen und überziehen
dabei häufig ganze Gebüsche mit ihren feinen Gespinsten. Und weil dieses Verhalten für die ganze Gattung gilt,
verdankt sie ihm auch ihren deutschen Namen.
Es kommt sogar vor, daß durch die große Anzahl an Raupen, der komplette Busch entblättert werden kann. Dieser
überlebt die Freßattakte allerdings meist unbeschadet. Nach der Verpuppung der Raupen treibt er oft schon nach
wenigen Tagen wieder neu aus.
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| Yponomeuta cf. cagnagella - Pfaffenhütchen-Gespinstmotte | |
XNr. 2011.306_09kl_r | 100 % | | Yponomeuta cf. cagnagella Pfaffenhütchen-Gespinstmotte | 100mm; F/8 (DFF); 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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In den Püttbergen sind mir bisher jedoch keine derartigen Gespinste bzw. entlaubte Gebüsche aufgefallen.
Vielleicht neigen die hier lebenden Exemplare auch einfach nicht zum WG-Leben ;-)
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03.08.2011 - Ödlandschrecke...
Schon im vorigen Jahr ist mir hier immer wieder die Blauflügelige Ödlandschrecke
begegnet. Nur habe ich nie ein Foto gemacht, weil ich immer dachte, daß ich das ja beim
nächsten Spaziergang nachholen kann. So verging die Saison und irgendwann war keine mehr da.
Damit mir das dieses Jahr nicht auch wieder passiert, habe ich einfach
das erste Exemplar, welches mir über den Weg sprang, auf meinen Chip gebannt.
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| Oedipoda caerulescens - Blauflügelige Ödlandschrecke | |
XNr. 2011.0319bkl_r | 100 % | | Oedipoda caerulescens Blauflügelige Ödlandschrecke | 100mm; F/4.5; 1/1600s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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So häufig wie die Art in den Püttbergen ist, kann man gar nicht glauben, daß sie in Deutschland
auf der Roten Liste steht und als "gefährdet" geführt wird. In Berlin und Brandenburg ist sie
in geeigneten Lebensräumen jedoch noch recht oft anzutreffen.
Die Schrecke ist sehr wärmeliebend und lebt bevorzugt auf vegetationsarmen
Trockenrasen, in Steinbrüchen und Sandgruben. Interessant ist auch, daß
die Farbe der Tiere sehr stark variiert und sich dabei im Farbton meistens
dem Untergrund ihres jeweiligen Lebensraums anpaßt.
Eines haben allerdings alle Individuen dieser Art gemeinsam - ihre leuchtendblauen
Flügel, der die Art zwar ihren Namen verdankt, die man aber nur sieht, wenn die
Schrecke durch die Luft fliegt.
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Ehe ich zu diesem Bild kam, sah ich übrigens sehr oft blaue Flügel ;-)
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04.08.2011 - Der erste August-Räuber...
Nachdem ich im Juli fast ausschließlich Raubfliegen fotografiert habe, wollte ich
eigentlich in diesem Monat meinen Fokus eher auf ein paar andere Motive legen.
Natürlich sagt sich das so einfach!
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Wenn man dann auch noch an einer Art
vorbeikommt, die man bisher noch nicht vor seiner Linse hatte, sind alle guten Vorsätze
schnell vergessen.
Mein heutiger Fund trägt den Namen V-Borsten-Raubfliege. Das klingt
zwar ziemlich seltsam, ist allerdings sehr einfach zu erklären, da die Fliege
auf jedem ihrer Sternite lediglich zwei v-förmige Borsten trägt. In meiner Seitenansicht kommt das
allerdings nur bedingt rüber :-)
Die Art bevorzugt in Deutschland hauptsächlich xerotherme Trockenrasen und besitzt
besonders in den Sandgebieten Ostdeutschlands einen Verbreitungsschwerpunkt. Jedoch
kommt sie auch hier keineswegs häufig vor. Das Land Berlin führt sie auf seiner Roten Liste
als "gefährdet".
Mit 12 mm ist sie eine der kleinsten Raubfliegen, die mir bisher untergekommen sind.
| Neoepitriptus setosulus - V-Borsten-Raubfliege ♀ | |
XNr. 2011.0342_44bkl_r | 100 % | | Neoepitriptus setosulus V-Borsten-Raubfliege ♀ | 100mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Neoepitriptus setosulus - V-Borsten-Raubfliege ♀ | |
XNr. 2011.0363_65kl_r | 100 % | | Neoepitriptus setosulus V-Borsten-Raubfliege ♀ | 100mm; F/11 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die Hauptflugzeit der V-Borsten-Raubfliege ist in den Monaten Juli und August.
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04.08.2011 - Ne Spitzmaus in der Düne...
...war meine erste Assoziation, als ich mir einen kleinen Käfer,
der mir heute während meiner Mittagspause begegnete, einmal durch mein
Objektiv von Nahem betrachtete.Leider hat mein Interesse dem Kleinen aber wohl
nicht so sehr behagt, denn schon nach einem Bild breitete er sein Flügel aus,
erhob sich in die Lüfte und ward nie wieder gesehen.
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In Wirklichkeit handelt es sich hier allerdings um einen Käfer aus der Familie
der Rüssler mit dem Namen Großer Lupinenblattrandkäfer. Das fand ich
aber erst heraus, als ich an selber Stelle am Folgetag einen "baugleichen" Käfer
aufspürte und mit dem hellen Streifen
()
auf seinem Kopf das Unterscheidungsmerkmal zu
den noch in Frage kommenden Arten begutachten konnte.
Mit bis zu einem Zentimeter Körpergröße gehört er zu den größten
der 75 in Mitteleuropa vorkommenden Arten aus der Gattung Sitona. Sie
ist überall in Europa verbreitet, zeigt jedoch scheinbar eine Vorliebe für
wärmere Gegenden. Der einzig weitere Anspruch an seinen Lebensraum, ist das Vorkommen
einer seiner Futterpflanzen.
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| Sitona gressorius - Großer Lupinenblattrandkäfer | |
XNr. 2011.0435bkl_r | 100 % | | Sitona gressorius Großer Lupinenblattrandkäfer | 100mm; F/8; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Die Käfer ernähren sich, wie der Name schon sagt, am liebsten von Lupinen,
weichen aber, laut Literatur, durchaus auch auf andere Schmetterlingsblütler, wie den Besenginster, aus.
Das würde auch ihr hiesiges Vorkommen auf einem nur sehr locker bewachsenem Stück Trockenrasen
erklären, in dessen Nähe es weit und breit keine Lupinen gibt.
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05.08.2011 - Auf der Suche...
...nach dem Männchen meines gestrigen Raubfliegenfundes stieß ich heute
morgen stattdessen auf den letzten mir noch fehlenden Räuber der für
Berlin nachgewiesenen Arten aus der Gattung
Tolmerus.
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| Tolmerus pyragra - Kleine Raubfliege ♂ | |
XNr. 2011.0466_71bkl | 100 % | | Tolmerus pyragra Kleine Raubfliege ♂ | 100mm; F/9 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 50D |
|
Weniger spektakulär als diese Tatsache kommt allerdings ihr deutscher Name daher,
der lautet nämlich schlicht und einfach Kleine Raubfliege. Mit 12 mm Körperlänge trägt sie
diesen Namen jedoch völlig zu Recht, wie ich finde.
Die Art ist, laut Danny Wolff, ein Bewohner trockenwarmer
Magerrasen und Heiden mit spärlicher Vegetation. Außerdem scheint sie eine Vorliebe für die Ränder lichter
Kiefernbestände zu haben, wie sie in den Püttbergen allgegenwärtig sind.
Über die Bestandssituation dieser Raubfliege in Deutschland ist recht wenig bekannt und
auch für eine Einstufung der Art in der Roten Liste von Berlin liegen derzeit nicht genügend Daten
vor. Aufgrund des Rückganges ihrer bevorzugten Lebensräume, muß, wie bei vielen Raubfliegenarten,
allerdings auch hier von einem Gefährdung auszugehen sein.
| Tolmerus pyragra - Kleine Raubfliege ♂ | |
XNr. 2011.0456_59_49kl_r | 100 % | | Tolmerus pyragra Kleine Raubfliege ♂ | 100mm; F/6.3 (DFF); 1/10s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Die Hauptflugzeit der Kleinen Raubfliege ist der Monat August.
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05.08.2011 - Beim Vorspiel...
|
...konnte ich dieses Pärchen Dünen-Sandlaufkäfer, während meiner heutigen
Mittagspause beobachten. Leider reichte
es wiedermal nur für ein Foto. Anders als bei
meinen morgendlichen Shootings, sind die meisten Insekten am Tage nämlich viel
agiler und aufmerksamer. Und so suchten auch meine beiden Akteure, sobald sie meine Anwesenheit bemerkten,
das Weite, bevor aus ihrem Vorspiel noch mehr werden konnte.
Diese flinken Jäger laufen und fliegen hier zu hunderten durch die Binnendüne, so daß
ich sie als potentielles Fotomotiv normalerweise schon gar nicht mehr wahrnehme. Eine Paarung
schien meinem Unterbewußtsein aber dann wohl doch noch wichtig genug, um sie im Augenwinkel
zu registrieren.
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| Cicindela hybrida - Dünen-Sandlaufkäfer | |
XNr. 2011.0489bkl_r | 100 % | | Cicindela hybrida Dünen-Sandlaufkäfer | 100mm; F/5; 1/320s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Einige Infos zum Dünen-Sandlaufkäfer gibt es in diesem
Bericht vom vorigen Jahr.
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06.08.2011 - Noch mehr Räuber...
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| Neoepitriptus setosulus - V-Borsten-Raubfliege ♂ | |
XNr. 2011.0604_08kl_r | 100 % | | Neoepitriptus setosulus V-Borsten-Raubfliege ♂ | 100mm; F/8 (DFF); 1/1s; ISO 200
Canon EOS 50D |
Nach der vergeblichen Suche in den letzten Tagen nach einem Männchen
der V-Borsten-Raubfliege, ist es mir heute morgen nun endlich gelungen
eins aufzutreiben. Da wird sich das zugehörige Weibchen aber
freuen.
Man weiß ja nie, wie lange eine Art hier zu finden ist. Ich habe inzwischen
nämlich festgestellt, daß die einzelnen Arten sich im Laufe des Jahres regelrecht
abzuwechseln scheinen. Dort, wo vor drei Wochen noch die Sand-Raubfliege
und die Östliche Raubfliege
in großer Anzahl zu finden waren, fliegt jetzt z.B. hauptsächlich die
Burschen-Raubfliege umher.
Viel größer war allerdings meine Freude, eine Raubfliege zu entdecken, die bisher noch
nicht für die Püttberge nachgewiesen ist. Trotz ihrer nur 13 mm Körpergröße, stach sie mir sofort durch
ihre knallgelben Beine ins Auge. Alle meine bisherigen Funde zeigten dort nämlich eine eher dunkle
Färbung.
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| Neoepitriptus setosulus - V-Borsten-Raubfliege ♂ | |
XNr. 2011.0622_27bkl_r | 100 % | | Neoepitriptus setosulus V-Borsten-Raubfliege ♂ | 100mm; F/8 (DFF); 1/1s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die Rede ist von der Striemen-Raubfliege, eine der nur zwei in Deutschland vorkommenden
Arten aus der Gattung Neomochtherus. Mit ihrer Vorliebe für die Übergangsbereiche von trockenwarmen
Rasengesellschaften zu Wäldern dürfte es allerdings keine große Überraschung sein, sie auch in
den Püttbergen zu finden. In Berlin gilt diese Art als nicht gefährdet.
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| Neomochtherus pallipes - Striemen-Raubfliege ♀ | |
XNr. 2011.0675_80kl_r | 100 % | | Neomochtherus pallipes Striemen-Raubfliege ♀ | 100mm; F/8 (DFF); 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Neomochtherus pallipes - Striemen-Raubfliege ♀ | |
XNr. 2011.0669bkl_r | 100 % | | Neomochtherus pallipes Striemen-Raubfliege ♀ | 100mm; F/8; 1/1s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die Hauptflugzeit der Striemen-Raubfliege liegt zwischen Ende Juli und Anfang August.
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Auf meinem Nachhauseweg begegneten mir dann noch ein Kleiner Sonnenröschen-Bläuling
(Infos zur Art hier)
beim Aufwärmen auf dem nassen Sandboden und zwei schlafende Männchen einer mir zu dem Zeitpunkt noch unbekannten Bienenart.
Erst nach meinem Shooting bemerkte ich, daß lediglich eines der beiden schlief, das andere war nämlich traurigerweise schon tot.
Inzwischen weiß ich, daß es sich um zwei Exemplare der Sechsbindigen Furchenbiene gehandelt hat -
eine normalerweise solitär lebende Bienenart.
Allerdings kann es bei ihr durchaus auch vorkommen, daß sich mehrere Weibchen ein Nest teilen. Ihr bevorzugter
Lebensraum sind Trocken- und Magerrasen, wo sie ihre Bruthöle in den lockeren Boden gräbt.
Sie steht sowohl in Deutschland als auch in Berlin auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.
| Aricia agestis - Kleiner Sonnenröschen-Bläuling | |
XNr. 2011.698kl_r | 100 % | | Aricia agestis Kleiner Sonnenröschen-Bläuling | 100mm; F/5.6; 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Halictus sexcinctus - Sechsbindige Furchenbiene | |
XNr. 2011.704kl_r | 100 % | | Halictus sexcinctus Sechsbindige Furchenbiene | 100mm; F/10; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die Männchen der Sechsbindigen Furchenbiene erkennt man, wie ich jetzt weiß, im Übrigen recht einfach an den
ihren langen orangefarbenden Fühlern mit den schwarzen Enden.
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07.08.2011 - Hochsommer...
Auch wenn man bei dem ewig regnerischen Wetter nicht das Gefühl hat,
daß Sommer ist, erkennt man an den Blüten der Golddistel, daß
wir uns sogar schon an dessen Höhepunkt befinden.
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Ein sehr kleines Vorkommen dieser Art war mir aus den Püttbergen bereits bekannt.
Bei meinem heutigen Nachmittagsspaziergang mußte ich jedoch voller Erstaunen
feststellen, daß die 10-20 Pflanzen inzwischen schon in voller Blüte stehen.
Die Golddistel gehört zur Familie der Korbblütengewächse und ist eine typische
Art trockener und nährstoffarmer Magerrasen. Im nordostdeutschen Flachland ist sie allerdings
eher selten anzutreffen. Im Land
Berlin gilt die Art sogar als vom Aussterben bedroht.
| Carlina vulgaris - Golddistel | |
XNr. 2011.747kl_r | 100 % | | Carlina vulgaris Golddistel | 100mm; F/4.5; 1/100s; ISO 200
Canon EOS 50D |
|
| Carlina vulgaris - Golddistel | |
XNr. 2011.781_89bkl_r | 100 % | | Carlina vulgaris Golddistel | 100mm; F/4.5 (DFF); 1/60s; ISO 200
Canon EOS 50D |
|
Umso mehr freue ich mich, daß diese wunderschöne Pflanze direkt vor meiner Haustür
gedeiht.
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12.08.2011 - Juhu...
|
| Tolmerus cf. pyragra - Kleine Raubfliege ♀ | |
XNr. 2011.0878_80kl_r | 100 % | | Tolmerus cf. pyragra Kleine Raubfliege ♀ | 100mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D |
|
...so langsam wird meine kleine Raubfliegensammlung immer vollständiger. Nach tagelanger
Suche habe ich heute nämlich endlich das Weibchen der Kleinen Raubfliege
aufgespüren können.
Zwar ist meine Bestimmung leider nicht ganz hundertprozentig, aber laut der deutschen
Raubfliegen-Koryphäe Danny Wolff darf ich sie ruhigen Gewissens so betiteln -
wenn auch mit einem "collectio formarum" ergänzt.
Der Grund ist, daß sich bei einigen Arten der Gattung Tolmerus anhand eines Weibchens
leider keine genaue Bestimmung durchführen läßt - das gilt auch für Tolmerus pyragra.
| Tolmerus cf. pyragra - Kleine Raubfliege ♀ | |
XNr. 2011.0865_67bkl_r | 100 % | | Tolmerus cf. pyragra Kleine Raubfliege ♀ | 100mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die farbenfrohsten Bilder sind es aufgrund des immernoch andauernden schlechten Wetters
aber leider nicht geworden. Vielleicht gehe ich ja in den nächsten Tagen nochmal auf die Suche...
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14.08.2011 - Zwei Heidis...
...begegneten mir heute während eines Spazierganges am späten Nachmittag.
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Als erstes konnte ich ein junges Männchen der Gemeinen Heidelibelle beobachten,
wie es die Restwärme der offenen Sandflächen nutzte, um seinen Körper noch ein
wenig auf Temperatur zu halten.
Es ließ mich ziemlich nahe an sich ran. Da ich ohne Stativ unterwegs war, war
ich froh, daß es sich eine Stelle ausgesucht hatte, wo ich meine Kamera zum Schutz
vor Verwacklungen in den weichen Sand legen konnte.
| Sympetrum vulgatum - Gemeine Heidelibelle ♂ juv. | |
XNr. 2011.0946kl_r | 100 % | | Sympetrum vulgatum Gemeine Heidelibelle ♂ juv. | 100mm; F/10; 1/60s; ISO 200
Canon EOS 50D |
|
| Sympetrum vulgatum - Gemeine Heidelibelle ♂ juv. | |
XNr. 2011.0944kl_r | 100 % | | Sympetrum vulgatum Gemeine Heidelibelle ♂ juv. | 100mm; F/10; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 50D |
Die Gemeine Heidelibelle ist eine in Europa weit verbreitete Art und auch
in Deutschland recht häufig anzutreffen. Ihre Verbreitungsschwerpunkte liegen
bei uns im Alpenvorland und in Ostdeutschland. Als Lebensraum bevorzugen sie
stehende Gewässer.
Als "Jugendlicher" ist das Männchen der Art, wie bei den meisten Heidelibellen,
gelb gefärbt, später, wenn es erwachsen ist, jedoch knallrot.
|
Gleiches gilt für meinen zweiten Fund - ein Männchen der Großen Heidelibelle.
Dieses befindet sich allerdings gerade in der Übergangsphase zum Erwachsensein. Man kann das
sehr schön erkennen, da sein Körper im Moment sowohl rote als auch gelbe Farbanteile besitzt. Es färbt
sich also gerade um.
|
| Sympetrum striolatum - Große Heidelibelle ♂ | |
XNr. 2011.0977kl_r | 100 % | | Sympetrum striolatum Große Heidelibelle ♂ | 100mm; F/4.5; 1/200s; ISO 400
Canon EOS 50D |
|
| Sympetrum striolatum - Große Heidelibelle ♂ | |
XNr. 2011.0963kl_r | 100 % | | Sympetrum striolatum Große Heidelibelle ♂ | 100mm; F/4.5; 1/320s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Die Große Heidelibelle ist, wie ihr Name schon sagt, die größte Art aus ihrer Gattung. Sie ist ursprünglich
in mediterranen Gefilden beheimatet, hat sich aber inzwischen auch in Deutschlands wärmeren Regionen gut eingelebt. Im Großen
und Ganzen ist sie bei uns jedoch viel seltener als die obige Gemeine Heidelibelle.
Vielen Dank an Andreas Th. Hein für die Bestimmung.
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15.08.2011 - Sehr weit nördlich...
|
...hält sich diese Südliche Binsenjungfer auf. Die Kleinlibelle ist
nämlich ein Vertreter der mediterranen Fauna. Bei uns tritt sie nur
als Wanderart auf und gilt hier aufgrund dessen auch als stark gefährdet.
Allerdings scheint sie sich, als Nutznießer des allgemeinen Klimawandels, momentan in
Mitteleuropa in Ausbreitung zu befinden.
Ihre Hauptverbreitung hat die Südliche Binsenjungfer jedoch nach wie vor
in Südeuropa. Dort besiedelt sie vorzugsweise brackige Gewässer in Küstennähe.
Bei uns findet man sie oft an flachen Seen mit viel Binsenbewuchs, gerne auch mit
stark wechselndem Wasserstand.
Sie ist im Übrigen die einzige Art ihrer Gattung, bei der die Weibchen ihre
Eier nicht in Begleitung des Männchens ablegen.
Die Hauptflugzeit ist von Juni bis Oktober.
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| Lestes barbarus - Südliche Binsenjungfer | |
XNr. 2011.1094bkl_r | 100 % | | Lestes barbarus Südliche Binsenjungfer | 100mm; F/8; 1/160s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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15.08.2011 - Ach du Schreck(e)...
Nachdem ich schon heute morgen und in meiner Mittagspause
Glück bei der Motivsuche hatte, beschloß ich zum Nachmittag auch noch
einmal loszuziehen. Vor ein paar Tagen entdeckte ich nämlich in den
Püttbergen eine Gemeine Sichelschrecke. Leider gelangen mir aber an diesem Tage
keine ansprechenden Fotos.
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| Phaneroptera falcata - Gemeine Sichelschrecke | |
XNr. 2011.1118kl_r | 100 % | | Phaneroptera falcata Gemeine Sichelschrecke | 100mm; F/4.5; 1/160s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Heute jedoch hatte ich Glück. Nach kurzer Suche fand ich ein
Exemplar, welches sich "relativ geduldig" von mir ablichten ließ. Das mag vielleicht auch daran gelegen haben,
daß es, mit nur einem Sprungbein, ein "kleines" Handycap hatte.
Bei der Gemeinen Sichelschrecke handelt es sich um eine ausgesprochen wärmeliebende Art, die
bis vor ein paar Jahren in Deutschland noch recht selten war und ihre nördliche Verbreitungsgrenze irgendwo bei Köln
hatte. Inzwischen hat dieser imposante Vertreter der Laubheuschrecken, der Klimaerwärmung sei Dank, jedoch nun schon
die Insel Rügen erreicht.
Für Berlin ist sie, nach meinem Kenntnisstand, erst seit dem Jahr 2007 nachgewiesen.
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Die erwachsenen Schrecken können fast 2 cm groß werden - ihre Fühler erreichen aber locker nahezu die
vierfache Länge.
Als Nahrung dienen ihnen normalerweise die verschiedensten Laubbäume und Sträucher.
| Phaneroptera falcata - Gemeine Sichelschrecke | |
XNr. 2011.1130kl_r | 100 % | | Phaneroptera falcata Gemeine Sichelschrecke | 100mm; F/3.5; 1/200s; ISO 200
Canon EOS 50D |
Die Gemeine Sichelschrecke ist im Übrigen die einzige voll geflügelte Sichelschrecke unserer Breiten. Alle
anderen, in Mitteleuropa lebenden Mitglieder dieser Unterfamilie der Laubheuschrecken,
besitzen stark verkürzte, schuppenförmige Flügel und können nicht fliegen.
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16.08.2011 - Morgenstund...
Nach mehreren Tagen mit schlechtem Wetter wurde ich heute von den Strahlen
der aufgehenden Sonne wachgeküßt. Ich überlegte gar nicht lange und schon
war ich mit meiner Kamera vor der Tür. Leider schienen die hier ansässigen Insekten nicht
die selbe Idee wie ich gehabt zu haben. Erst nach langer Suche entdeckte ich
eine Heidelibelle, die vom Tau bedeckt in den Zweigen einer
Flockenblume übernachtet hatte. So gut wie sie getarnt war, hätte ich
sie allerdings beinahe noch übersehen. Auf dem weiteren Weg war dann aber wirklich
nichts mehr zu finden, was sich gelohnt hätte zu fotografieren.
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| Gemeine Heidelibelle - Sympetrum cf. vulgatum | |
XNr. 2011.1176kl_r | 100 % | | Gemeine Heidelibelle Sympetrum cf. vulgatum | 100mm; F/8; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D |
| Gemeine Heidelibelle - Sympetrum cf. vulgatum | |
XNr. 2011.1203_08ckl_r | 100 % | | Gemeine Heidelibelle Sympetrum cf. vulgatum | 100mm; F/8 (DFF); 1/20s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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So ging ich auf dem
Rückweg noch einmal bei meinem einzigen Motiv des Morgens vorbei und siehe da,
inzwischen war es ganz nach oben gekrabbelt, um sich in den ersten Strahlen
der gerade über die Bäume kletternden Morgensonne aufzuwärmen.
Natürlich baute ich nochmal mein Stativ auf und nutzte die Gelegenheit
dieses wirklich außergewöhnlichen Lichtes.
| Gemeine Heidelibelle - Sympetrum cf. vulgatum | |
XNr. 2011.1195ckl_r | 100 % | | Gemeine Heidelibelle Sympetrum cf. vulgatum | 100mm; F/5; 1/80s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Und am Ende hatte sich mein zeitiges Aufstehen doch noch gelohnt...
PS: Aufgrund des romantischen Lichts habe ich den Artikel heute ein wenig "blumiger" geschrieben ;-)
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20.08.2011 - Fast glühend...
...wirkt das Licht, wenn die ersten Strahlen der Morgensonne auf das bereits verdorrte und damit
strohgelbe Gras meiner püttbergischen Lieblingstrockenwiese treffen. Leider ist zu diesem
Zeitpunkt meist kein passendes Motiv zur Stelle, um es darin
einzubetten. Heute war das mal anders!
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| Pieris rapae - Kleiner Kohlweißling | |
XNr. 2011.1242bkl_r | 100 % | | Pieris rapae Kleiner Kohlweißling | 100mm; F/8; 1/100s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Ein Kohlweißling hatte sich exakt die richtige Schafgarbe als
Schlafplatz ausgesucht, um mir vor diesem herrlich leuchtenden Hintergrund Modell zu sitzen.
Genauer gesagt handelte es sich um einen Kleinen Kohlweißling. Dieser
Schmetterling aus der Familie der Weißlinge, ist einer der häufigsten in Mitteleuropa
vorkommenden Tagfalter. Er ist überall in Europa weit verbreitet und wurde sogar in Australien und Nordamerika
eingeschleppt.
Seine bis zu 2,5 cm großen grünen Raupen ernähren sich hauptsächlich von Kreuzblütengewächsen.
Dazu zählen unter anderem viele Kohlarten, was dem Falter auch seinen Namen gab. In
der Landwirtschaft gelten sie als bedeutende Schädlinge. Die Schmetterlinge selbst fliegen in bis zu vier
Generationen vom März bis in den November hinein.
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Allerdings sollte das mein einziges Foto für diesen Morgen bleiben. Ich
wurde heute nämlich derart von Mücken belagert, daß mir ehrlich gesagt die Lust auf ein
längeres Shooting verging. Irgendwann kann man die Biester einfach nicht mehr ignorieren!
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24.08.2011 - Tarnung ist alles...
...dachte sich wohl diese Gartenkreuzspinne, indem sie sich auf
einem vertockneten Blütenstand eines Bergsandknöpfchens fast unsichtbar machte.
Auch ich hätte diese, mit ca. 1,5 cm Körpergröße, recht große Spinne,
so fast übersehen. Nur eine kleine Bewegung in meinem Augenwinkel hat sie verraten!
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Allerdings hatte sie sich einen ziemlich untypischen Ansitz ausgesucht, denn
normalerweise findet man diese Vertreterin der Radnetzspinnen in der Mitte ihres
bis zu einem halben Meter großen Netzes. Doch von einem Netz war weit und breit nichts zu sehen.
Die Gartenkreuzspinne ist überall in Mitteleuropa sehr häufig anzutreffen. Sie bevorzugt
eigentlich halbschattige Lebensräume, wie Waldwege und Gärten, ist aber auch, wie hier,
im offenen Gelände zu finden. Reife Tiere kann man von August bis Oktober beobachten.
| Araneus diadematus - Gartenkreuzspinne | |
XNr. 2011.1285_89kl_r | 100 % | | Araneus diadematus Gartenkreuzspinne | 100mm; F/11 (DFF); 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Araneus diadematus - Gartenkreuzspinne | |
XNr. 2011.1274bkl_r | 100 % | | Araneus diadematus Gartenkreuzspinne | 100mm; F/11; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D |
Zu erwähnen wäre noch, daß die Färbung dieser Spinnenart äußerst variabel ist. Von
dunkelbraun bis beinahe violett treten fast alle Farbnuancen auf. Außerdem
ist das für die Art sehr typische Muster mal mehr und mal weniger kontrastreich
auf dem Hinterkörper ausgebildet.
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Beides zusammen führt zu einer schier unendlichen
Anzahl an verschiedenen Farbvariationen.
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25.08.2011 - Was für ein Brummer...
...schlief da heute morgen auf einer alten Grasnelke direkt am Wegrand meines Lieblingstrockenrasens.
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| Nowickia cf. ferox - Raupenfliege | |
XNr. 2011.1298ekl_r | 100 % | | Nowickia cf. ferox Raupenfliege | 100mm; F/9; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Ein derartig
riesiges Exemplar einer Raupenfliege war mir bis dato in unseren Breiten noch
nie untergekommen. Lediglich letztes Jahr auf der Kanareninsel La Palma
begegnete mir schon einmal ein ähnlich imposantes Mitglied aus der Familie Tachinidae.
Im Forum von www.diptera.info
wurde mir mein heutiger Fund als Nowickia ferox bestimmt, jedoch
nicht mit hundertprozentiger Sicherheit - deshalb auch das "cf" im lateinischen Namen. Einen
deutschen Namen gibt es für diese Art nicht.
In Mitteleuropa ist sie wohl recht häufig anzutreffen, warum sie mir bisher nicht
begegnet ist, ist mir daher etwas schleierhaft. Ihr bevorzugter Lebensraum sind sonnige
Waldränder und Wiesen. Die erwachsenen Fliegen findet man dort von Juni bis Oktober - meist beim Nektarnaschen.
Ihre Larven entwickeln sich parasitär in den Raupen von Schmetterlingen aus der Familie der
Eulenfalter.
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Leider gelang mir nur diese eine Aufnahme von der Seite. Als ich die Kameraposition für eine
Frontale ändern wollte, machte sich mein Motiv einfach, ohne jegliche Verabschiedung, auf und
davon...
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01.09.2011 - Mimese...
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...nennt man das Nachahmen von Gegenständen oder Umgebung durch
Tiere oder Pflanzen, um für potentielle Beutetiere oder, wie
bei meinem heutigen Fund, für Fressfeinde uninteressant zu
erscheinen.
Dabei geht es nicht einfach um Tarnung, denn das Lebewesen wird durchaus
wahrgenommen, nur halt nicht als das, um was es sich eigentlich handelt.
Der Beifuß-Mönch oder besser gesagt dessen Raupe imitiert
hier zum Beispiel nahezu perfekt die Blüten seiner Nahrungspflanzen und das sowohl
im Bezug auf deren Farbe als auch auf deren Form. Es handelt sich hier um die
sogenannte Phytomimese - das Nachahmen von
Pflanzenteilen().
Bei mir hat sie allerdings, wie man sieht, ihre Wirkung
verfehlt, obwohl die Raupe auf dem Feldbeifuß-Busch wirklich fast nicht von deren Blüten
unterscheidbar war
- zumindest von weitem.
Dieser in Deutschland inzwischen recht seltene Schmetterling gehört zur großen
Familie der Eulenfalter. Er bevorzugt sandige und trockene Ruderalflächen oder
Magerrasengesellschaften. Aufgrund des starken Rückgangs dieser Lebensräume sind
auch die Vorkommen der Art rückläufig. In Deutschland steht sie inzwischen auf der
Vorwarnstufe zur Roten Liste. Die Verbreitung des Falters reicht von Spanien über ganz Europa
bis ans Schwarze Meer.
Die Raupen des Beifuß-Mönchs ernähren sich, wie der Name bereits verrät, hauptsächlich
von Beifuß-Arten. Man findet sie zwischen Ende August und Anfang September, oft ganz
offen sitzend, an Pflanzen von Feld- oder Gewöhnlichen Beifuß.
Die Falter selbst sind dämmerungs- und nachtaktiv und fliegen von Juni bis September.
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| Cucullia artemisiae - Beifuß-Mönch | |
XNr. 2011.1438_39bkl_r | 100 % | | Cucullia artemisiae Beifuß-Mönch | 100mm; F/6.3 (DFF); 1/40s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Wieder etwas gelernt !
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13.09.2011 - Vier Flecken...
...auf dem Körper sind das Kennzeichen der Vierfleck-Kreuzspinne, die
nach der Gartenkreuzspinne die zweithäufigste
Kreuzspinne unserer Region ist. Ein ziemlich dickes Weibchen dieser Art fand ich heute morgen, an ihrem Gespinst herumkrabbelnd, auf meiner
Lieblingstrockenwiese.
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Dieser Aufenthaltsort ist eigentlich untypisch für die Tiere, da sie normalerweise
die meiste Zeit in ihrem Gespinst zubringen. Außerhalb dessen trifft man sie höchstens mal
in ihrem Netz an. Und das, im Gegensatz zu den meisten anderen Kreuzspinnenarten, auch nur dann,
wenn sich mal ein Beutetier darin verfangen hat. Die restliche Zeit warten sie geduldig in
ihrem Unterschlupf bis der Signalfaden, der vom Netz zum Gespinst führt, eine Bewegung signalisiert.
| Araneus quadratus - Vierfleck-Kreuzspinne | |
XNr. 2011.1944kl_r | 100 % | | Araneus quadratus Vierfleck-Kreuzspinne | 100mm; F/11; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Araneus quadratus - Vierfleck-Kreuzspinne | |
XNr. 2011.1922kl_r | 100 % | | Araneus quadratus Vierfleck-Kreuzspinne | 100mm; F/6.3; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D |
Die Vierfleck-Kreuzspinne ist, wie schon erwähnt, eine der häufigsten Kreuzspinnenarten
bei uns in Deutschland. Sie bevorzugt meist offene und etwas feuchte Standorte, scheut sich
aber auch nicht vor Trockenrasen.
Der Entwicklungszyklus der Art ist einjährig, das heißt,
die im Frühjahr geschlüpften Jungtiere entwickeln sich innerhalb eines Jahres zum reifen Tier, welches
dann wieder Eier legt, die den Winter überdauern. Bei der etwas häufigeren Gartenkreuzspinne
dauert die Entwicklung dagegen zwei Jahre.
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Die beiden Bilder entstanden übrigens zu unterschiedlichen Tageszeiten, zeigen aber das selbe Tier.
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17.09.2011 - Langsam aber sicher...
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...neigt sich die Makrosaison dem Ende zu. Am frühen Morgen überhaupt noch ein Insekt
an seinem Schlafplatz vorzufinden, grenzt nun schon fast an ein Wunder - vor allem,
wenn man den Ergeiz besitzt, immer etwas Neues ablichten zu wollen.
Heute hatte ich aber Glück!
Nach nur ein paar Minuten Suche, entdeckte ich eine große Raupenfliege, die sich den sehr
filigran wirkenden Samenstand eines Hasenklees als Übernachtungsmöglichkeit
ausgesucht hatte. Was will man mehr - ein tolles Motiv auf einem tollen Ansitz.
Und weil mir das in letzter Zeit nicht so oft passiert ist,
habe ich mich gleich mal über eine Stunde mit der Fliege beschäftigt. Wie schnell doch die Zeit vergeht!
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| Tachina fera - Raupenfliege | |
XNr. 2011.2058kl_r | 100 % | | Tachina fera Raupenfliege | 100mm; F/11; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Tachina fera - Raupenfliege | |
XNr. 2011.2093kl_r | 100 % | | Tachina fera Raupenfliege | 100mm; F/8; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Dabei sind natürlich viel zu viele Bilder entstanden und ich konnte mich wiedermal
nicht entscheiden. Deshalb gibt es heute auch ein paar Fotos mehr :-)
Bei meinem Fund handelt es sich im Übrigen um eine Raupenfliege mit der schönen lateinischen
Bezeichnung Tachina fera. Einen richtigen deutsche Namen besitzt sie hingegen nicht.
Jedoch werden sie und einige andere Arten aus der Gattung zusammenfassend auch als Igelfliege
bezeichnet.
Die Art ist, mit bis zu 1,5 cm Körpergröße,
eine der größten bei uns heimischen Raupenfliegen. Ihr bevorzugter Lebensraum sind Waldränder
und Lichtungen. In Deutschland ist sie überall ziemlich häufig und von April bis
Oktober vor allem auf Korb- und Doldenblütengewächsen anzutreffen.
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Ihre Larven schmarotzen in den Raupen von einigen Nachtfalterarten, wobei die Fliege
aber ihre Eier lediglich in der Nähe der Wirte ablegt. Die Larven schlüpfen jedoch sofort nach der Eiablage,
suchen sich selbständig die Raupe und dringen dann in sie ein, um sie von innen her aufzufressen.
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14.10.2011 - Mal wieder beim Balkonputz...
So, nun ist es doch tatsächlich schon wieder Herbst geworden - ich sehe mich noch
im Vorfrühling die ersten Seidenbienen fotografieren, als wäre es gestern gewesen.
Wie schnell doch die Zeit vergeht und man ist wieder dabei, wegen den ersten Nachfrösten,
die Kübel mit den empfindlichen Urlaubs-Mitbringseln in ihr Winterquartier zu bringen und auf dem Balkon
Klarschiff zu machen.
Wie schon bei den beiden letzten Putzaktionen liefen mir auch diesmal wieder ein paar
Spinnen über den Weg. Am hübschesten fand ich dieses Xysticus audax - Jungtier,
welches höchstwahrscheinlich von einer der umliegenden Kiefern auf einen unserer Balkonkästen
gefallen war. |
| Xysticus audax - Krabbenspinne | |
XNr. 2011.2819_20kl_r | 100 % | | Xysticus audax Krabbenspinne | 65mm; F/11 (DFF); 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Xysticus audax - Krabbenspinne | |
XNr. 2011.2777kl_r | 100 % | | Xysticus audax Krabbenspinne | 65mm; F/6.3; 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Mit seiner geringen Größe von nur 4 mm war es gleichzeitig auch ein tolles Versuchsobjekt für
mein nagelneues Lupenobjektiv. Was anderes blieb mir allerdings auch nicht übrig, denn mein
Lieblings-Makro hatte mir den Neuerwerb wohl ziemlich übelgenommen und daraufhin erst
einmal gleich seinen Dienst quittiert. Die gute Nachricht ist, es kann repariert werden - die
schlechte ist - es dauert zwei bis drei Wochen. Da muß ich mir halt bis auf Weiteres nur sehr kleine Motive suchen...
Infos zur Krabbenspinne erspare ich mir mal, davon gab es hier schon ein paar.
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17.10.2011 - Grün und stinkend...
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Ich dachte schon, daß das wohl ein ziemlich spinnenlastiger Oktober wird, denn
außer ein paar Achtbeinern ist hier wirklich im Moment nicht mehr viel fotogenes
unterwegs. Nicht mal ein paar hübsche Pilze sind in diesem Jahr zu finden.
Umso größer war dann allerdings auch meine Freude, auf einem Gänsefuß am Wegrand doch noch
etwas weniger "Spinniges" zu erspähen.
Zwar war dies, mit einer Grünen Stinkwanze, nur eine Allerweltsart, aber als
Testobjekt für mein neues Spielzeug war sie allemal gut genug, auch wenn sie
durch ihre Größe schon etwas den Rahmen eines Lupenobjektivs sprengt. Viel Raum konnte ich ihr nämlich
nicht geben, da ich schon zu tun hatte, sie überhaupt irgendwie vollständig auf den Chip zu bekommen.
Die Grüne Stinkwanze ist eine unserer häufigsten einheimischen Baumwanzen und überall
Deutschland weit verbreitet. Ihr Lebensraum ist das Blätterdach von Laubbäumen, wobei
sie vor allem Linden und Erlen bevorzugt. Jedoch kann man sie durchaus, wie hier, auch auf anderen
Pflanzen beobachten.
Die mit bis zu 15 mm Körperlänge zu den größeren bei uns vorkommenden Wanzen gehörende
Art ist normalerweise kaum zu übersehen und durch ihre
grasgrüne Farbe auch nicht mit anderen Vertretern ihrer Familie zu verwechseln.
Ihren Namen erhielt die Wanze im Übrigen wegen ihrer Fähigkeit, bei Gefahr ein stark stinkendes
Sekret absondern zu können, welches bei einigen Menschen sogar allergische Reaktionen auslöst.
Also am besten nicht streicheln !
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| Palomena prasina - Grüne Stinkwanze | |
XNr. 2011.2908kl_r | 100 % | | Palomena prasina Grüne Stinkwanze | 65mm; F/8; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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22.10.2011 - Babyschnirkler...
Bei meinem heutigen Kurzspaziergang inspizierte ich mangels Ideen einfach
einmal die Traubenkirschen-Büsche
am Wegesrand bzw. das was von ihnen geblieben
ist. Denn außer ein paar vertrockneter Blätter hat der Herbst leider nichts mehr übrig
gelassen.
Und just auf diesem, jeglichen Lebens beraubten alten Laub, entdeckte ich wirklich
noch etwas Umherkriechendes - im Moment
keine Selbstverständlichkeit mehr. Zwei winzige Babies einer nicht näher bestimmbaren
Schnirkelschnecken-Art hatten es wohl zu ihrer Spielwiese auserkoren.
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| Helicidae sp. - Schnirkelschnecken (Jungtiere) | |
XNr. 2011.3082bkl_r | 100 % | | Helicidae sp. Schnirkelschnecken (Jungtiere) | 65mm; F/8; 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Helicidae sp. - Schnirkelschnecken (Jungtiere) | |
XNr. 2011.3080ckl_r | 100 % | | Helicidae sp. Schnirkelschnecken (Jungtiere) | 65mm; F/8; 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Sie waren so klein, daß
ich selbst mein neues Lupenobjektiv ziemlich weit ausfahren mußte, um sie bildfüllend auf
meinen Chip zu bannen. Vor allem soll mir noch mal einer sagen, daß Schnecken langsam sind -
von ca. 20 Bildern sind nur diese beiden zumindest herzeigenswert.
Das zweite hat es mir wegen seiner Bildwirkung, durch die selektive Schärfe auf
dem Auge der einen Schnecke, besonders angetan. Man könnte fast meinen, sie
hat ihren Fokus ganz auf den Fotografen gelegt.
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11.11.2011 - Saisonende...
Nach einer äußerst erfolgreichen Makro-Saison gibt es inzwischen fast
keine Insekten mehr - vom passenden Wetter mal ganz zu schweigen. Irgendwie
hat aber auch meine Lust nachgelassen. Ich denke, die Winterpause kommt da gerade recht -
und außerdem warten nun erst einmal andere Aufgaben auf mich.
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| Asteroscopus sphinx - Herbst-Rauhaareule | |
XNr. 2011.3271_79kl_r | 100 % | | Asteroscopus sphinx Herbst-Rauhaareule | 100mm; F/6.3 (DFF); 1/60s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Ein letztes Shooting im November gab es allerdings dann doch noch. Mein Motiv war
dabei ein eher unscheinbarer
Nachtfalter mit dem Namen
Herbst-Rauhaareule oder auch Sphinx-Eule.
Eigentlich handelt es sich um einen bei uns sehr häufigen und auch weit verbreiteten
Schmetterling, der
aber, aufgrund seiner unscheinbaren grauen Färbung und einer Spannweite von höchstens 4,5 cm,
sehr oft übersehen wird.
Die Falter erscheinen erst sehr spät im Jahr und fliegen zwischen Oktober und November meist
nach den ersten Nachtfrösten. Sie nehmen allerdings, im Gegensatz zu ihren Raupen, die sich von verschiedenen
Laubbäumen ernähren, dann keinerlei Nahrung mehr auf, da ihr Rüssel verkümmert und somit
funktionslos ist.
| Asteroscopus sphinx - Herbst-Rauhaareule | |
XNr. 2011.3263_70kl_r | 100 % | | Asteroscopus sphinx Herbst-Rauhaareule | 100mm; F/6.3 (DFF); 1/50s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Ihr Lebensraum sind Wälder und Gebüsche. Männliche Falter kann
man aber auch sehr oft an künstlichen Lichtquellen beobachten - selbst noch bei
Temperaturen um den Gefrierpunkt.
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