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Urlaub auf Rhodos 2022

27.10.2022 - 03.11.2022 - Zurück auf der Sonneninsel...

Sechs Jahre sind inzwischen vergangen, seit dem wir das letzte Mal das wunderschöne Rhodos besuchten. Es wurde also langsam Zeit mal wieder auf der Insel nach dem Rechten zu sehen. Zwar war es diesmal schon recht spät im Jahr und meine Hoffnungen auf hübsche faunistische Schnappschüsse hielten sich in Grenzen, ein paar sind es am Ende dann aber doch geworden.

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Libellen
Trithemis festiva
Gattungssuche Trithemis festiva - Schwarzer Sonnenzeiger ♂
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Nr. 2022.4639ckl_r100 %
4639ckl_r
Trithemis festiva
Schwarzer Sonnenzeiger ♂
100mm; F/7.1; 1/320s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Den Schwarzen Sonnenzeiger konnte ich schon beim letzten Mal beobachten, sein violetter Cousin kam mir heuer das erste Mal vor die Linse. Leider aber nur in Form von zwei Weibchen, so dass mir die hübsche namensgebende Färbung der dazu­gehörigen Männchen leider verborgen blieb.

Sympetrum fonscolombii
Gattungssuche Sympetrum fonscolombii - Frühe Heidelibelle ♂
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Nr. 2022.4408kl_r100 %
4408kl_r
Sympetrum fonscolombii
Frühe Heidelibelle ♂
100mm; F/8; 1/250s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV

Sympetrum fonscolombii
Gattungssuche Sympetrum fonscolombii - Frühe Heidelibelle ♀
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Nr. 2022.4398kl_r100 %
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Sympetrum fonscolombii
Frühe Heidelibelle ♀
100mm; F/8; 1/250s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV

Den Anfang machen diesmal die Großlibellen, allen voran zwei Vertreter aus der Gattung der Sonnen­zeiger, welche ihren deutschen Namen aufgrund ihres Verhaltens erhielten, beim Hinsetzen den Hinterleib steil in Richtung Sonne zu halten. In dieser, auch Obelisk-Stellung genannten Position, werden zusätzlich noch die Flügel nach vorn gestellt.

Die meisten Arten der Gattung sind zwar in Afrika be­heimatet, aber ein paar von ihnen, wie der Schwarze und der Violette Sonnenzeiger, dringen auch bis in den europäischen Teil des Mittelmeers vor.

Trithemis annulata
Gattungssuche Trithemis annulata - Violetter Sonnenzeiger ♀
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Nr. 2022.4257kl_r100 %
4257kl_r
Trithemis annulata
Violetter Sonnenzeiger ♀
100mm; F/7.1; 1/400s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Trithemis annulata
Gattungssuche Trithemis annulata - Violetter Sonnenzeiger ♀
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Nr. 2022.4336kl_r100 %
4336kl_r
Trithemis annulata
Violetter Sonnenzeiger ♀
100mm; F/7.1; 1/320s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV

Außerdem konnte man an vielen Stellen auf der Insel, aber vor allem an der Küste, die Frühe Heidelibelle beobachten. Bei dieser Art handelt es sich um eine Wanderart, welche in vielen Teilen Afrikas, Asiens und Europas zu finden ist und im Sommer auch in Mittel­europa umherfliegt.

Ob die Art aufgrund der Klimaerwärmung inzwischen sogar in Deutschland als Larve überwintert oder jedes Jahr auf's Neue aus dem Mittelmeerraum einwandert, konnte bisher noch nicht abschließend geklärt werden.

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Fangschrecken

Das nächste fotografische Kapitel bilden die Mantiden, auch Fangschrecken genannt. Gleich fünf Arten dieser außergewöhnlichen Insekten konnten wir auf Rhodos bestaunen und drei davon waren auch für mich neu.

Den Anfang macht eine Fangschrecke mit dem wissen­schaftlichen Namen Hierodula transcaucasica. Der Name rührt von der ursprünglichen Verbreitung der Art, zwischen Kaukasus und Zentralasien. Eine deut­sche Bezeichnung hat sie bisher noch nicht bekommen.

Hierodula transcaucasica
Gattungssuche Hierodula transcaucasica - Fangschrecke ♀
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Nr. 2022.4078kl_r100 %
4078kl_r
Hierodula transcaucasica
Fangschrecke ♀
100mm; F/5.6; 1/400s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV
Hierodula transcaucasica
Gattungssuche Hierodula transcaucasica - Fangschrecke ♀
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Nr. 2022.4040kl_r100 %
4040kl_r
Hierodula transcaucasica
Fangschrecke ♀
100mm; F/8; 1/250s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV

Seit geraumer Zeit breitet sich die Art allerdings sehr stark aus und hat, ausgehend von der Ukraine, neben der Türkei und dem Balkan, inzwischen sogar Teile Ungarns und Rumäniens, sowie die Adriaküste und Korsika erobert. Die nördlichsten Nachweise stammen aus Italien und Österreich.

Das bis zu 8 cm große Insekt bevorzugt vor allem trockenwarmes, kraut- und buschreiches Gelände und hält sich dort bevorzugt in Baumkronen auf. Unserem Exemplar reichten an diesem Tage aber Zistrosen- und Wacholder­büsche für seinen Spaziergang aus, was dem Fotografen die Leiter ersparte.

Iris oratoria
Gattungssuche Iris oratoria - Mittelmeer-Gottesanbeterin ♀
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Nr. 2022.4572kl_r100 %
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Iris oratoria
Mittelmeer-Gottesanbeterin ♀
100mm; F/11; 1/320s; ISO 640
Canon EOS 5D Mark IV

Typisches Habitat ist dabei vor allem die mediterrane Macchie, wo sich auch mein Exemplar herumtrieb. Inzwischen wurde die Art auch in Nordamerika einge­schleppt.

In Europa befindet sie sich inzwischen in Aus­brei­tung - vermutlich begünstigt durch die allge­meine Klima­erwärmung. Mal sehen, wann der Räuber auch bei uns in Deutschland auftaucht.

Ebenfalls ein Novum für mich war die Begegnung mit der Mittelmeer-Gottesanbeterin. Mit bis zu 6,5 cm Körperlänge ist diese zwar nicht ganz so imposant wie die vorherige Fangschrecke, aber trotzdem noch ein ganz schöner Brocken.

Die Art hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet im Mittel­meerraum und lebt dort bevorzugt in Sträuchern und in trockenem, buschigem Grasland.

Iris oratoria
Gattungssuche Iris oratoria - Mittelmeer-Gottesanbeterin ♀
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Nr. 2022.4592kl_r100 %
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Iris oratoria
Mittelmeer-Gottesanbeterin ♀
100mm; F/11; 1/250s; ISO 320
Canon EOS 5D Mark IV

Wie bei all unseren Besuchen am Mittelmeer, war aber natürlich auch diesmal wieder die Europäische Gottesanbeterin allgegenwärtig. Ein Foto musste trotzdem sein, vor allem da gerade eine Strand-Pracht­schrecke verspeist wurde.

Nach Sardinien und unserem heimischen Garten war dies nun schon die dritte Begegnung mit der Art in diesem Jahr.

Empusa fasciata
Gattungssuche Empusa fasciata - Fangschrecke ♂ juv.
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Nr. 2022.4091kl_r100 %
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Empusa fasciata
Fangschrecke ♂ juv.
100mm; F/8; 1/320s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV
Mantis religiosa
Gattungssuche Mantis religiosa - Europäische Gottesanbeterin ♀
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Nr. 2022.4321kl_r100 %
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Mantis religiosa
Europäische Gottesanbeterin ♀
100mm; F/6.3; 1/320s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Wieder eine Neuigkeit für mich, war dagegen der Fund von Empusa fasciata. Leider habe ich nur ein kleines, noch nicht adultes Männchen vor die Linse bekommen.

Die Art kommt im östlichen Mittelmeerraum von der Türkei, über die Balkanhalbinsel bis hin zum äußersten Osten Italiens vor.

Bei der fünften Fangschrecke im Bunde handelt es sich um eine eher kleinere Art, welche mit bis zu 3 cm Körper­länge gerade einmal halb so groß wie die kleinste der vorherigen Arten wird.

Ameles heldreichi
Gattungssuche Ameles heldreichi - Fangschrecke ♂
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Nr. 2022.4607_08kl_r100 %
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Ameles heldreichi
Fangschrecke ♂
100mm; F/11 (DFF); 1/250s; ISO 250
Canon EOS 5D Mark IV

Ameles heldreichi hat ihr Verbreitungsgebiet vom östlichen Mittelmeerraum bis hin zum Kaspischen Meer. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt dabei rund um das Ägäische Meer - südlich bis Kreta, wo uns die Art vor über 10 Jahren auch schon einmal begegnet ist.

Diesmal fanden wir gleich mehrere Weibchen auf dem Gipfel des Profitis Ilias, wo diese zwischen Felsen und Kiefernstreu auf Beute hofften. Das Männchen hin­gegen, welches ich aufgrund seiner braun-gelben Färbung zunächst nicht dieser Art zuordnen konnte, flog mir an der Küste vor die Füße.

Ameles heldreichi
Gattungssuche Ameles heldreichi - Fangschrecke ♀
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Nr. 2022.4515kl_r100 %
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Ameles heldreichi
Fangschrecke ♀
100mm; F/11; 1/320s; ISO 320
Canon EOS 5D Mark IV

Im Gegensatz zu den vier vorherigen Arten, welche auch höhere Ansitze, wie Bäume und Büsche nutzen, hält sich diese kleine Fangschrecke eher am Boden und im Gras auf.

Vielen Dank an Christian Schwarz für seine Hilfe bei der Bestimmung der einzelnen Mantiden-Arten!

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Schrecken und eine Grille
Aiolopus strepens
Gattungssuche Aiolopus strepens - Braune Strandschrecke ♀
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Nr. 2022.4603bkl_r100 %
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Aiolopus strepens
Braune Strandschrecke ♀
100mm; F/8; 1/320s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV

Beide Arten kommen recht häufig im Mittelmeerraum vor und bevorzugen dort sonniges, aber nicht zu trockenes Ödland als Lebensraum.

Aber während die Grüne Strand­schrecke auch weiter nördlich vor­kommt und sogar bis in den Süden Deutschlands vordringt, ist deren braunes Pendant aus­schließlich in wärmeren Gefilden heimisch. Außer im mediterranen Raum findet man sie z.B. noch in Klein­asien, im Nahen Osten und auf den Kanaren.

Nun aber endlich zu den hüpfenden Lieblingen meines kleinen natur­forschenden Stammhalters. Aufgrund des fortgeschrittenen Jahres waren aber zu dessen Leid­wesen diesmal leider keine Langfühlerschrecken dabei.

Den Anfang machen zwei Vertreter der Gattung Aiolo­pus. Neben der uns schon aus Sardinien bekannten Braunen Strand­schrecke, konnten wir diesmal auch deren grünen "Cousin" beobachten.

Aiolopus thalassinus
Gattungssuche Aiolopus thalassinus - Grüne Strandschrecke ♀
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Nr. 2022.4206bkl100 %
4206bkl
Aiolopus thalassinus
Grüne Strandschrecke ♀
100mm; F/8; 1/320s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Auch die Kegelkopfschrecke bevorzugt wärmere Gefilde. Neben Südeuropa und den Kanarischen Inseln ist sie in Teilen Afrikas und Asiens beheimatet. Die Art mag lückige, teilweise mit höherwüchsiger Vegetation durchsetzte Lebensräume. Wir fanden sie hauptsächlich in den Dünen der Küstenbereiche rund um unser Hotel.

Pyrgomorpha conica
Gattungssuche Pyrgomorpha conica - Kegelkopfschrecke ♀
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Nr. 2022.4012klb_r100 %
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Pyrgomorpha conica
Kegelkopfschrecke ♀
100mm; F/8; 1/250s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV
Pyrgomorpha conica
Gattungssuche Pyrgomorpha conica - Kegelkopfschrecke ♂
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Nr. 2022.4021_22kl_r100 %
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Pyrgomorpha conica
Kegelkopfschrecke ♂
100mm; F/8 (DFF); 1/320s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV

Wie diese Schrecke zu ihrem deutschen Namen gekommen ist, sollte man auf den Fotos gut erkennen können.

Während die Kegelkopfschrecke ein sehr dankbares Fotomotiv war, brauchte ich den gesamten Urlaub, um beide Geschlechter der auf Rhodos omnipräsenten Strand-­Prachtschrecke wenigstens einmal vor die Linse zu bekommen. Schuld war das ausgeprägte Fluchtverhalten der Art. Beim geringsten Annäherungs­versuch verkriechen sich die Tiere in den erstbesten, meist gut bedornten Busch in ihrer Nähe.

Heteracris littoralis
Gattungssuche Heteracris littoralis - Strand-Prachtschrecke ♀
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Nr. 2022.4311bkl_r100 %
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Heteracris littoralis
Strand-Prachtschrecke ♀
100mm; F/9; 1/250s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV
Heteracris littoralis
Gattungssuche Heteracris littoralis - Strand-Prachtschrecke ♂
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Nr. 2022.4147kl_r100 %
4147kl_r
Heteracris littoralis
Strand-Prachtschrecke ♂
100mm; F/9; 1/320s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Die hübsche Schrecke kommt im Mittelmeergebiet, auf den Kanarischen Inseln und in Teilen Afrikas und Asiens vor. Meist werden Dünen und andere Küsten­gebiete besiedelt. Hier in Rhodos fanden wir die Art allerdings auch im Inland rund um den Gadoura Stausee. Aufgrund der touristischen Beeinflussung der meisten Strände am Mittelmeer, ist die Art leider sehr stark gefährdet.

Die nächste Art bewohnt zwar auch Strände und Dünen, ist aber genauso in anderen trockenen Biotopen zu finden - in Rhodos meist in großer Anzahl. Zudem fanden wir von Oedipoda miniata auf der Insel gleich zwei Unterarten. Neben der typischen rotflügeligen Variante konnten wir auch die Unterart diversipicta beobachten, welche gelbe Flügel (Bild) aufweist. Die Schrecke kommt in Südeuropa, Nordafrika und dem Nahen Osten vor.

Oedipoda miniata
Gattungssuche Oedipoda miniata - Östliche Ödlandschrecke ♀
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Nr. 2022.4048bkl_r100 %
4048bkl_r
Oedipoda miniata
Östliche Ödlandschrecke ♀
100mm; F/8; 1/320s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV
Oedipoda miniata
Gattungssuche Oedipoda miniata - Östliche Ödlandschrecke ♂
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Nr. 2022.4341kl_r100 %
4341kl_r
Oedipoda miniata
Östliche Ödlandschrecke ♂
100mm; F/7.1; 1/250s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV
Oedipoda miniata var. diversipicta
Gattungssuche Oedipoda miniata var. diversipicta - Östliche Ödlandschrecke ♀
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Nr. 2022.4293kl_r100 %
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Oedipoda miniata var. diversipicta
Östliche Ödlandschrecke ♀
100mm; F/7.1; 1/320s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV
Oedipoda miniata var. diversipicta
Gattungssuche Oedipoda miniata var. diversipicta - Östliche Ödlandschrecke ♂
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Nr. 2022.4317kl_r100 %
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Oedipoda miniata var. diversipicta
Östliche Ödlandschrecke ♂
100mm; F/6.3; 1/500s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Meist ausschließlich auf Sand- und Küstenbiotope beschränkt, sind die Vertreter der Gattung Sphingonotus. Griechenland ist bezüglich Sandschrecken aber leider nicht so gut erforscht und zudem ist bei der hier auf dem Dodekanes endemischen Sphingonotus crivellarii der Status unklar. Daher können unsere Funde leider nicht bis zur Art bestimmt werden.

Sphingonotus sp.
Gattungssuche Sphingonotus sp. - Sandschrecke ♀
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Nr. 2022.4025kl_r100 %
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Sphingonotus sp.
Sandschrecke ♀
100mm; F/8; 1/250s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV
Sphingonotus sp.
Gattungssuche Sphingonotus sp. - Sandschrecke ♂
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Nr. 2022.4004kl_r100 %
4004kl_r
Sphingonotus sp.
Sandschrecke ♂
100mm; F/8; 1/320s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV

Bei der nächsten Schrecke gibt es dagegen keine Verwechslungsmöglichkeiten. Der Ägäische Streich­holz-Grashüpfer ist der einzige Vertreter seiner Gat­tung in Griechenland. Die Art besiedelt trocken­warmes Brachland, Dünen, trockene Bachbetten und ähnliche Standorte.

Pezotettix lagoi
Gattungssuche Pezotettix lagoi - Rhodischer Macchien-Grashüpfer ♂ + ♀
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Nr. 2022.4483kl_r100 %
4483kl_r
Pezotettix lagoi
Rhodischer Macchien-Grashüpfer ♂ + ♀
100mm; F/11; 1/320s; ISO 320
Canon EOS 5D Mark IV
Ochrilidia pruinosa
Gattungssuche Ochrilidia pruinosa - Ägäischer Streichholz-Grashüpfer
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Nr. 2022.4289kl_r100 %
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Ochrilidia pruinosa
Ägäischer Streichholz-Grashüpfer
100mm; F/7.1; 1/320s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV

Genau so eindeutig ist die Bestimmung des Rhodi­schen Macchien-Grashüpfers möglich. Diese kleine, flugunfähige Kurzfühlerschrecke kommt nur auf den Inseln Kalymnos, Kos und Rhodos vor. Uns begegnete sie sowohl in den Dünen an der Küste als auch im Kiefernstreu auf dem Gipfel des Profitis Ilias.

Bei dem Pärchen Nasenschrecken wird es nun wieder schwieriger. Auf Rhodos kommen zwei Arten der Gattung Acrida infrage, welche anhand von Fotos leider kaum zu unterscheiden sind. Das entscheidende Merk­mal - die Form der Subgenitalplatte des Männchens - ist auch auf meinen Bildern leider nicht richtig zu erkennen. Daher muss es bei der Gattung bleiben.

Acrida sp.
Gattungssuche Acrida sp. - Nasenschrecke ♀
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Nr. 2022.4230kl_r100 %
4230kl_r
Acrida sp.
Nasenschrecke ♀
100mm; F/8; 1/400s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Den Abschluss des Hüpfer-Abschnitts bildet eine weib­liche Buschgrille. Die wärmeliebende Art ist rings ums Mittelmeer weit verbreitet und kommt im Osten bis ans Schwarze Meer vor. Als Lebensraum werden Stauden und Gebüsche entlang von gut besonnten Wald- und Wegrändern bevorzugt.

Im Gegensatz zu vielen anderen Grillen kann diese voll­ständig flügellose Art keine Gesänge oder ander­weitige Formen von Geräuschen erzeugen.

Acrida sp.
Gattungssuche Acrida sp. - Nasenschrecke ♂
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Nr. 2022.4237kl_r100 %
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Acrida sp.
Nasenschrecke ♂
100mm; F/8; 1/320s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Arachnocephalus vestitus
Gattungssuche Arachnocephalus vestitus - Buschgrille ♀
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Nr. 2022.4551kl_r100 %
4551kl_r
Arachnocephalus vestitus
Buschgrille ♀
100mm; F/11; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Wie schon bei den sardischen Hüpferlingen aus diesem Jahr, möchte ich mich auch diesmal ganz herzlich bei Axel Hochkirch für seine Hilfe bei der Schrecken-Bestimmung bedanken!

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Sonstiges Getier

Den Abschluss unserer faunistischen Begegnungen bildet ein Konglomerat aus diversem Getier, bei dem es nicht zu einem eigenen Abschnitt gereicht hat.

Ocypode cursor
Gattungssuche Ocypode cursor - Atlantische Geisterkrabbe
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Nr. 2022.4108kl_r100 %
4108kl_r
Ocypode cursor
Atlantische Geisterkrabbe
100mm; F/9; 1/320s; ISO 320
Canon EOS 5D Mark IV

Im äußersten Süden von Rhodos begegnete uns bei einer Strandwanderung ein Jungtier einer Atlan­tischen Geisterkrabbe, welches wir überhaupt nur wahr­nahmen, weil es wieselflink von uns wegrannte. Denn trotz seiner hübschen roten Flecken auf den Beinen, verschmolz die kleine Krabbe mit dem Unter­grund, sobald sie sich nicht mehr bewegte.

Interessanterweise kommt die Art sowohl im östlichen Mittelmeer als auch in den tropischen Teilen des östlichen Atlantiks vor, nicht aber im westlichen Mittelmeer, welches diese beiden Bereiche miteinander verbindet. Vermutlich ist die Population während einer Warmzeit ins Mittelmeer gelangt und später bei einer anschließenden kühleren Periode auf den wärmeren östlichen Teil beschränkt und so isoliert worden.

Ocypode cursor
Gattungssuche Ocypode cursor - Atlantische Geisterkrabbe
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Nr. 2022.4115kl_r100 %
4115kl_r
Ocypode cursor
Atlantische Geisterkrabbe
100mm; F/9; 1/320s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Ocypode cursor
Gattungssuche Ocypode cursor - Atlantische Geisterkrabbe
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Nr. 2022.4120kl_r100 %
4120kl_r
Ocypode cursor
Atlantische Geisterkrabbe
100mm; F/6.3; 1/320s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV

Die Körpergröße erwachsener Krabben dieser Art kann bis zu 6 cm erreichen. Unser Jungtier war mit höchstens 2 cm also noch ein Winzling. Und dieser hatte nach einigen Minuten auch keine Lust mehr auf Fotoshooting und verbuddelte sich binnen weniger Sekunden im Sand, so dass nur noch seine Augen zu sehen waren.

Hemelytroblatta ebneri
Gattungssuche Hemelytroblatta ebneri - Schabe
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Nr. 2022.4370kl_r100 %
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Hemelytroblatta ebneri
Schabe
100mm; F/7.1; 1/640s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Darüber hinaus findet man fast keine Infos zur Art. Lediglich das Verbreitungsgebiet, das sich auf Syrien, die Türkei und Rhodos beschränkt, konnte ich eruieren. Uns begegnete das Tierchen an der Küste von Lindos, wo es dem Fotografen direkt vor die Füße flog.

Das nächste Motiv war von Anfang an nicht sehr umgänglich, so dass ich am Ende froh war überhaupt ein paar zeigenswerte Fotos erhascht zu haben. Denn besonders oft wurde die Schabe Hemelytroblatta ebneri bisher wohl noch nicht lebend abgelichtet.

Hemelytroblatta ebneri
Gattungssuche Hemelytroblatta ebneri - Schabe
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Nr. 2022.4373kl_r100 %
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Hemelytroblatta ebneri
Schabe
100mm; F/7.1; 1/500s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV
Hipparchia syriaca ssp. ghigii
Gattungssuche Hipparchia syriaca ssp. ghigii - Balkan-Waldportier
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Nr. 2022.4462kl_r100 %
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Hipparchia syriaca ssp. ghigii
Balkan-Waldportier
100mm; F/11; 1/250s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV

Anders sieht es mit dem Skorpion Aegaeobuthus gibbosus aus, welcher überall im östlichen Mittel­meerraum weit verbreitet und uns auch schon auf Kos und beim letzten Rhodos-Tripp begegnet ist - damals allerdings noch unter anderem Gattungsnamen ;-)

Ophisops elegans macrodactylus
Gattungssuche Ophisops elegans macrodactylus - Europäisches Schlangenauge
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Nr. 2022.4177kl_r100 %
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Ophisops elegans macrodactylus
Europäisches Schlangenauge
100mm; F/6.3; 1/500s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Auch mit Flügeln ausgestattet, aber einer völlig ande­ren Ordnung angehörend, ist der Balkan-Wald­portier. Dieser recht große aber unscheinbare Tagfal­ter ist auf Rhodos in der Unterart ghigii endemisch - das heißt, er kommt nur hier auf der Insel vor.

Aegaeobuthus gibbosus
Gattungssuche Aegaeobuthus gibbosus - Skorpion
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Nr. 2022.4156kl_r100 %
4156kl_r
Aegaeobuthus gibbosus
Skorpion
100mm; F/9; 1/250s; ISO 250
Canon EOS 5D Mark IV

Zu guter Letzt kommt mit dem flinken Europäischen Schlangenauge nun noch das diesmal einzige foto­grafierte Wirbeltier des Urlaubs.

In Europa ist diese hübsche kleine Eidechse auf dem griechischen Festland und einigen Inseln beheimatet. In Rhodos kommt sie in der Unterart macrodactylus vor und ist hier auch nicht selten anzutreffen.

Uns begegneten diese kleinen Jäger allerorts bei unseren Ausflügen, selbst bei extremer Hitze in der prallen Mittagssonne - meistens allerdings nur in Form eines vorbeihuschenden Schattens oder maximal einer Schwanzspitze.

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Botanisches

Ähnlich wie in heimischen Gefilden ist auch am Mittelmeer die Blütenpracht um diese Jahreszeit eher rar gesät. Einige botanische Hingucker gab es trotzdem zu bewundern. Größtenteils handelte es sich um Geophyten, das heißt, mehrjährige Pflanzen, die mithilfe von Speicherorganen die ungünstige Jahreszeit überdauern. Bei uns sind dies meist Frühblüher, im mediterranen Raum häufig aber auch Pflanzen, welche im Herbst blühen.

Allium archeotrichon
Gattungssuche Allium archeotrichon - Rhodischer Lauch
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Nr. 2022.4189kl_r100 %
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Allium archeotrichon
Rhodischer Lauch
100mm; F/6.3; 1/320s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV
Narcissus obsoletus
Gattungssuche Narcissus obsoletus - Veraltete Narzisse
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Nr. 2022.4145kl_r100 %
4145kl_r
Narcissus obsoletus
Veraltete Narzisse
100mm; F/8; 1/400s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV
Prospero autumnale
Gattungssuche Prospero autumnale - Herbst-Blaustern
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Nr. 2022.3996kl_r100 %
3996kl_r
Prospero autumnale
Herbst-Blaustern
100mm; F/8; 1/320s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV

Beim Rhodischen Lauch handelt es sich um einen Ende­miten der Ostägäischen Inseln – Rhodes, Tilos und Symi. Uns begegneten die zarten Blüten dieses erst im Jahre 2008 als eigene Art beschriebenen Lilien­gewächses auf der Halbinsel Prasonisi, ganz im Süden von Rhodos.

Genau dort konnten wir auch die Veraltete Narzisse und den Herbst-Blaustern beobachten. Im Gegensatz zu vorheriger Art kommen diese beiden Schönheiten allerdings im gesamten Mittelmeerraum vor.

Der Krokus Crocus tournefortii wiederrum kommt lediglich im Südosten Griechenlands, auf Kreta und auf den Inseln Chalki und Rhodos vor. Wir durften seine hübschen Blüten in größerer Anzahl zwischen den Felsen auf dem Gipfel des Profitis Ilias bewundern.

Crocus tournefortii
Gattungssuche Crocus tournefortii - Krokus
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Nr. 2022.4454kl_r100 %
4454kl_r
Crocus tournefortii
Krokus
100mm; F/11; 1/250s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV
Crocus tournefortii
Gattungssuche Crocus tournefortii - Krokus
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Nr. 2022.4456kl_r100 %
4456kl_r
Crocus tournefortii
Krokus
100mm; F/11; 1/320s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Als letztes nun noch zwei gelbblühende eher unscheinbare Vertreter der rhodischen Flora.

Bei einer Küstenwanderung in der Nähe von Lindos blühten am Wegesrand einige Exemplare des Herbst-Hahnenfußes.

Die Art ist im Mittelmeerraum weit verbreitet und bevorzugt dabei vegetationsarme Standorte, wie Felsfluren, Olivenhaine oder Äcker.

Ononis ramosissima
Gattungssuche Ononis ramosissima - Vielästige Hauhechel
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Nr. 2022.4220kl_r100 %
4220kl_r
Ononis ramosissima
Vielästige Hauhechel
100mm; F/8; 1/320s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV
Ranunculus bullatus
Gattungssuche Ranunculus bullatus - Herbst-Hahnenfuß
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Nr. 2022.4361kl_r100 %
4361kl_r
Ranunculus bullatus
Herbst-Hahnenfuß
100mm; F/7.1; 1/400s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Großflächige Polster bildet hingegen die Vielästige Hauhechel. Auch dieser Vertreter der Schmetterlings­blütengewächse kommt im gesamten mediterranen Raum vor. Von der im Frühling und Sommer üppig sattgelben Blütenpracht der Pflanzen waren um diese Jahreszeit allerdings meist nur noch wenige vereinzelte Blüten übrig.

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Springspinnen

Zum Schluss nun noch der eigentliche Grund unseres Besuches auf Rhodos - zumindest für mich. Die Insel war mir seit unserem letzten Besuch noch das bisher unbeschriebene Weibchen von Pseudeuophrys rhodiensis und ein Foto eines Männchens von Evarcha insularis schuldig. Mehrere Stunden Suche brachten dann auch den gewünschten Erfolg. Danke an die ganze Familie für ihre unsagbare Geduld und Hilfe!

Evarcha insularis
Gattungssuche Evarcha insularis
Springspinne ♂
Springspinnengalerie
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Nr. 2022_Spring.6670_86kl_r100 %
6670_86kl_r
Evarcha insularis
Springspinne ♂
65mm; F/6.3 (DFF); 1/60s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Pseudeuophrys rhodiensis
Gattungssuche Pseudeuophrys rhodiensis
Springspinne ♀
Springspinnengalerie
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Nr. 2022_Spring.5562_73bkl_r100 %
5562_73bkl_r
Pseudeuophrys rhodiensis
Springspinne ♀
65mm; F/6.3 (DFF); 1/13s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Evarcha nepos
Gattungssuche Evarcha nepos
Springspinne ♀
Springspinnengalerie
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Nr. 2022_Spring.4933_46kl_r100 %
4933_46kl_r
Evarcha nepos
Springspinne ♀
65mm; F/6.3 (DFF); 1/25s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Evarcha insularis
Gattungssuche Evarcha insularis
Springspinne ♂
Springspinnengalerie
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Nr. 2022_Spring.6687_04kl_r100 %
6687_04kl_r
Evarcha insularis
Springspinne ♂
65mm; F/6.3 (DFF); 1/100s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Pseudeuophrys rhodiensis
Gattungssuche Pseudeuophrys rhodiensis
Springspinne ♀
Springspinnengalerie
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Nr. 2022_Spring.5617_35kl_r100 %
5617_35kl_r
Pseudeuophrys rhodiensis
Springspinne ♀
65mm; F/6.3 (DFF); 1/10s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Evarcha nepos
Gattungssuche Evarcha nepos
Springspinne ♀
Springspinnengalerie
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Nr. 2022_Spring.4732_47kl_r100 %
4732_47kl_r
Evarcha nepos
Springspinne ♀
65mm; F/6.3 (DFF); 1/20s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Und weil man zudem noch meist findet, was man nicht sucht, wurde ich darüber hinaus mit dem Erstnachweis von Evarcha nepos für Rhodos und sogar für ganz Griechenland belohnt.

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