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Die Makro-Saison 2015
26.05.2015 - Wie jedes Jahr...
Mindestens einmal im Jahr führt mich eine meiner Exkursionen in die Schönower Heide - so
auch diesmal. Mein Besuch galt eigentlich der Suche nach einer Springspinne, die ich hier vor ein paar
Jahren schon einmal als Jungtier
beobachtete und dessen Männchen bisher noch in meiner Galerie fehlte.
Doch obwohl ich die "normale" Makrofotografie zu Gunsten meiner Springspinnerei
in diesem Jahr erst einmal auf Eis gelegt habe, kam ich natürlich an so manch einem anderen
Motiv nicht vorbei ohne ein oder zwei Fotos davon zu machen.
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| Lasiopogon cinctus - Gemeiner Grauwicht ♀ | |
XNr. 2015.2509_15kl_r | 100 % | | Lasiopogon cinctus Gemeiner Grauwicht ♀ | 100mm; F/10 (DFF); 1/5s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Diese Raubfliegenart
war mir tatsächlich bis dato noch nie begegnet, obwohl sie in und um Berlin schon relativ oft nachgewiesen wurde.
Auch an meinem nächsten Motiv konnte ich nicht so einfach vorbeigehen, da man einem Zypressenwolfsmilch-Glasflügler
nicht jeden Tag begegnet. Der circa 1 cm große Schmetterling bevorzugt warme, offene und trockene Biotope - vorausgesetzt die Futterpflanze seiner
Raupen kommt dort vor. Diese ernähren sich ausschließlich von der Zypressen-Wolfsmilch, an deren Wurzeln sie fressen.
Die selbe Vorliebe teilt im Übrigen auch die Schwesternart meines heutigen Fundes, die mir bereits mehrmals
(2010 & 2013)
in den Püttbergen, gleich vor meiner Haustür, begegnet ist - allerdings etwas später im Jahr.
| Steatoda albomaculata - Kugelspinne | |
XNr. 2015.2204_07kl_r | 100 % | | Steatoda albomaculata Kugelspinne | 100mm; F/13 (DFF); 1/25s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Vor allem sobald ich eine Raubfliege sah, konnte ich nicht anders und mußte zumindest
einmal etwas genauer hinschauen, denn es könnte ja sein, daß die Art noch in meinem
Raubfliegen-Projekt fehlte.
Und siehe da, bei einem dieser kleinen fliegenden Räuber
hatte ich tatsächlich Glück. Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich das während der Spinnensuche
in meinem Augenwinkel landende Etwas als Gemeiner Grauwicht.
| Chamaesphecia empiformis - Zypressenwolfsmilch-Glasflügler ♂ | |
XNr. 2015.2477_83kl_r | 100 % | | Chamaesphecia empiformis Zypressenwolfsmilch-Glasflügler ♂ | 100mm; F/8 (DFF); 1/6s; ISO 400
Canon EOS 50D |
So, nun aber zu den Achtbeinern - wenn auch nicht gleich zu den springenden. Die erste Spinne
auf meinem Chip - Steatoda albomaculata - gehört zu den Kugelspinnen und
ist in den offenen Sandgebieten Brandenburgs relativ häufig.
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Eigentlich wollte ich sie auch gar nicht fotografieren, aber ein Freund, der mich auf meinem Ausflug
begleitete, nötigte mich regelrecht zu ein paar Fotos :-) Da die Art aber im Allgemeinen nicht ganz
so häufig bei uns in Deutschland ist, war sein Anliegen natürlich berechtigt.
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Um die nächsten beiden Achtbeiner zu fotografieren, mußte mich niemand zwingen. Mit ihrem
abstrakten stacheligen Aussehen gehören Luchspinnen nämlich zu meinen Favoriten unter
den krabbelnden Fotomotiven.
Vielleicht liegt meine Affinität aber auch daran, weil sie in vielen Dingen
sehr meinen eigentlichen Lieblingen ähneln. Genau wie die Springspinnen
können Luchsspinnen sehr gut sehen, sind tagaktiv und jagen dabei frei - das heißt, ohne Netz.
| Oxyopes ramosus - Luchsspinne ♂ | |
XNr. 2015.3880_84kl_r | 100 % | | Oxyopes ramosus Luchsspinne ♂ | 100mm; F/6.3 (DFF); 1/6s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Oxyopes ramosus - Luchsspinne ♀ | |
XNr. 2015.3948_53kl_r | 100 % | | Oxyopes ramosus Luchsspinne ♀ | 100mm; F/8 (DFF); 1/10s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Sie schleichen sich genau wie diese an ihre Beute an, um sie schließlich mit einem Sprung zu überwältigen,
wenn gleich dieser auch meist nicht so große Distanzen wie bei den Springspinnen überbrückt.
Oxyopes ramosus bevorzugt trockene und warme Habitate. In Deutschland findet man sie
häufig in Heidegebieten - meist auf kleineren Kiefern oder wie hier direkt in den Heidepflanzen.
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Allerdings ist die Art relativ selten und steht in fast allen Bundesländern auf der roten Liste gefährdeter Arten.
Umso erfreulicher, daß sie in der Schönower Heide eine stabile Population zu haben scheint. Denn schon bei meinen
letzten Besuchen hier, bin ich der Art immer mal wieder begegnet - unter anderem auch im letzten Jahr.
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Mein nächstes Fotomodell flog mir in der größten Mittagshitze mit lautem Getöse direkt vor die Nase. Im Gegensatz zu den Motiven vorher
war dieses allerdings mit ca. 2 cm Körperlänge ne ganze Nummer größer.
Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich der dicke Brummer als ein Prachtkäfer,
den ich vor Ort zunächst nicht näher bestimmen konnte. Zu Hause ließ sich dem Tier
dann aber recht einfach der schöne Name Goldgruben-Eichenprachtkäfer zuordnen.
Der Käfer ist in Mitteleuropa nicht selten. Er bewohnt lichte Laubwälder, tritt aber häufig auch in
Holzschlägen und Holzlagerplätzen auf - in letzterem stellenweise sogar in großer Anzahl. Seine Larven ernähren sich,
im Gegensatz
zu dem was der Name des stattlichen Insekts eigentlich vermuten läßt, nicht nur von Eichenholz, sondern polyphag
von vielen Laubholzarten.
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| Chrysobothris affinis - Goldgruben-Eichenprachtkäfer | |
XNr. 2015.2433_34kl_r | 100 % | | Chrysobothris affinis Goldgruben-Eichenprachtkäfer | 100mm; F/13 (DFF); 1/13s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Rhynchites auratus - Goldgrüner Kirschfruchtstecher | |
XNr. 2015.2380_84kl_r | 100 % | | Rhynchites auratus Goldgrüner Kirschfruchtstecher | 100mm; F/13 (DFF); 1/20s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Es handelte sich dabei um den Goldgrüner Kirschfruchtstecher,
einen purpur glänzenden Vertreter aus der Familie der
Rüsselkäfer, der mit seiner Vorliebe für Steinobst durchaus auch
als Schädling auftreten kann.
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Ein paar weitere sehr hübsche Käfer tummelten sich gleich nebenan auf den Blättern einer
Späten Traubenkirsche - einem invasiven Neophyten, der auch bei
mir vor der Haustür, in den Püttbergen, "wütet".
| Rhynchites auratus - Goldgrüner Kirschfruchtstecher | |
XNr. 2015.2393_97kl_r | 100 % | | Rhynchites auratus Goldgrüner Kirschfruchtstecher | 100mm; F/13 (DFF); 1/8s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Vielen Dank an das Team von kerbtier.de für die Bestätigung meiner beiden
Käferbestimmungen.
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| Sitticus saltator - Springspinne ♂ | |
XNr. 2015_Spring.2347_54kl_r | 100 % | | Sitticus saltator Springspinne ♂ | 65mm; F/6.3 (DFF); 1/2s; ISO 640
Canon EOS 50D |
| Sitticus saltator - Springspinne ♂ | |
XNr. 2015_Spring.2359_67kl_r | 100 % | | Sitticus saltator Springspinne ♂ | 65mm; F/6.3 (DFF); 2s; ISO 640
Canon EOS 50D |
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Da das Beste bekanntlich zum Schluß kommt, hier nun endlich ein paar Fotos
des eigentlichen Objektes der Begierde und Ziel dieses Ausflugs - einem Männchen
der Springspinne Sitticus saltator.
Wie schon oben erwähnt, wußte ich, daß die Art hier vorkommt - bis auf ein
Jungtier konnte ich aber in den letzten Jahren kein Exemplar aufspühren. Bei einer
Spinnengröße von 2 mm und einem Suchareal von über 500 ha ist das aber auch
kein Wunder und die Erfolgschancen sicherlich noch etwas geringer als die
sprichwörtliche Suche der Nadel im Heuhaufen.
Diesmal war mir das Glück jedoch hold! Ich hatte allerdings auch, wie bereits erwähnt,
noch etwas Suchverstärkung in Form eines weiteren "Spinners" dabei, der auch prompt ein Mikrohabitat
aufspührte, in dem sich die Art sichtlich wohlfühlte. Nach mehreren Weibchen und Jungtieren habe ich
das einzige Männchen aber schließlich selbst gefunden :-)
| Sitticus saltator - Springspinne ♂ | |
XNr. 2015_Spring.2315_22kl_r | 100 % | | Sitticus saltator Springspinne ♂ | 65mm; F/6.3 (DFF); 1/5s; ISO 640
Canon EOS 50D |
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Wenn zwar, aufgrund seines wahrscheinlich betagten Alters, auch schon etwas abgenutzt, habe ich doch
nun auf jeden Fall Fotos beider Geschlechter dieser Art in meiner Galerie. Exkursionsziel erfüllt!
Infos zur Art gibt es im Bericht zu meiner Erstsichtung
in der Schönower Heide.
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04.06.2015 - Im Hochmoor...
Mal wieder in der alten Heimat, führte mich ein Ausflug ins Zittauer Gebirge - genauer gesagt
ins Lausche-Hochmoor. Und einmal mehr, war der Grund der Exkursion
ein hüpfender!
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| Heliophanus flavipes - Springspinne ♀ | |
XNr. 2015.4496_99kl_r | 100 % | | Heliophanus flavipes Springspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/4s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Zunächst begegneten mir allerdings nur ein paar Exemplare von Heliophanus dubius und
Heliophanus flavipes, zwei andere Arten aus der selben Gattung, die aber
als typische Bewohner trockener Habitate weit weniger selten sind, als das Objekt meiner
Begierde und auch bei mir in Berlin vor der Haustür vorkommen.
Also hieß es weitersuchen...
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Meine Hoffnung war nämlich, die in Deutschland bisher sehr selten nachgewiesene
Springspinne Heliophanus dampfi hier aufzuspüren. Die Art bevorzugt Hochmoore im Gebirge
und das hiesige, erst vor wenigen Jahren renaturierte Moor, schien mir da ein vielverprechendes Biotop
zu sein.
| Heliophanus flavipes - Springspinne ♀ | |
XNr. 2015.4488_93kl_r | 100 % | | Heliophanus flavipes Springspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Doch statt des gewünschten Springers hüpfte mir nun auf dem Holzbohlensteg, der den gemeinen Wanderer vor nassen Schuhen schützen
soll, eine andere Springspinne vor die Füße, nach der ich schon lange gesucht habe. Die Rede ist von Salticus cingulatus,
einer der drei heimischen Arten von "Zebraspringspinnen".
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| Salticus cingulatus - Springspinne ♀ | |
XNr. 2015.3831_37kl_r | 100 % | | Salticus cingulatus Springspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/5s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Erkannt habe ich
sie im Übrigen, trotz der Ähnlichkeit der drei "Zebras", sofort. Die Musterung ist, wenn man die Spinne live und in Farbe
vor sich hat, dann doch schon
ziemlich eindeutig
().
Und die einzige ihrer Art war
sie hier wohl auch nicht. Ganz im Gegenteil, bei genauerem Hinsehen wimmelte es nur so von ihnen auf dem Handlauf
des Steges.
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Die letzten Jahre begegneten mir immer nur Salticus scenicus oder Salticus zebraneus.
Eigentlich hatte ich die Hoffnung auch schon fast aufgegeben und am Ende überhaupt nicht mehr explizit nach
der dritten Art im Bunde gesucht. Daß ich ihr hier nun so unverhofft begegnete, freute mich daher umso mehr.
| Salticus cingulatus - Springspinne ♀ | |
XNr. 2015.3763_68kl_r | 100 % | | Salticus cingulatus Springspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/13s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Heliophanus dampfi - Springspinne ♀ | |
XNr. 2015.3126_27kl_r | 100 % | | Heliophanus dampfi Springspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Zwar konnte ich am Ende nur ein Weibchen der Art aufspüren und von diesem auch bloß zwei brauchbare
Fotos machen, aber zumindest habe ich nun die Gewissheit, daß Heliophanus dampfi wirklich hier vorkommt.
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Nun fehlte mir lediglich noch der eigentliche Grund des Ausfluges auf dem Chip meiner Kamera. Aber da ja
bekanntlich dem Tüchtigen die Welt gehört, wurde ich, nach langem Durchkämmen der durch den wenigen Regen der letzten Monate
schon ziemlich ausgetrockneten Randbereiche des Moores, auch in dieser Beziehung zum Schluß noch fündig.
| Heliophanus dampfi - Springspinne ♀ | |
XNr. 2015.2875_79kl_r | 100 % | | Heliophanus dampfi Springspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Ein Grund auf jeden Fall wiederzukommen - meine Galerie füllt sich ja nicht von allein!
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Nachtrag
Für die Bestimmung einer weiteren Springspinnenart, die zusammen mit der oben schon gezeigten Salticus cingulatus auf dem
Holzsteg unterwegs war, der den Wanderer durchs Moor führen soll, hat es ein wenig mehr Zeit gebraucht. Daher hier nun als Nachtrag ein
paar Fotos eines Sibianor larae Pärchens.
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| Sibianor larae - Springspinne ♂ | |
XNr. 2015_Spring.6041_42kl_r | 100 % | | Sibianor larae Springspinne ♂ | 65mm; F/6.3 (DFF); 1/3s; ISO 640
Canon EOS 50D |
| Sibianor larae - Springspinne ♂ | |
XNr. 2015_Spring.6019_25kl_r | 100 % | | Sibianor larae Springspinne ♂ | 65mm; F/6.3 (DFF); 1/2s; ISO 640
Canon EOS 50D |
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| Sibianor larae - Springspinne ♀ | |
XNr. 2015_Spring.6866_71kl_r | 100 % | | Sibianor larae Springspinne ♀ | 65mm; F/6.3 (DFF); 1/1s; ISO 640
Canon EOS 50D |
| Sibianor larae - Springspinne ♀ | |
XNr. 2015_Spring.6887_90kl_r | 100 % | | Sibianor larae Springspinne ♀ | 65mm; F/6.3 (DFF); 1.3s; ISO 640
Canon EOS 50D |
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Aufgrund der wenigen Nachweise der Art, gibt es nicht viele Infos über sie. Die Spinne bevorzugt als Lebensraum Heiden und Magerrasen, wurde aber besonders in Deutschland auch schon
ein paar Mal, wie hier, in Mooren gefunden. Da die Art jedoch erst im Jahr 2001 von ihrer Schwesterart Sibianor aurocinctus abgetrennt wurde,
dürften sich viele ältere Nachweise und mit diesen die dabei dokumentierten Fundumstände auf Sibianor larae beziehen.
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13.06.2015 - Willkommen in Deutschland...
In den letzten Arachnologischen Mitteilungen wurde der Erstnachweis einer neuen Springspinnenart
für Deutschland publiziert, die mir bisher noch in meiner Galerie
fehlte - Evarcha michailovi. Interessanterweise befindet sich der Fundort nur gute anderthalb Stunden Autofahrt von mir
entfernt, in der Nähe der Müritz auf einem alten Truppenübungsplatz, der inzwischen ein Naturschutzgebiet
ist.
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Was lag also näher als sich mit dem Autor der Publikation in Verbindung zu setzen und mit
ihm eine gemeinsame Exkursion durchzuführen, um ein Pärchen des Objektes meiner Begierde
aufzuspüren und anschließend abzulichten. Gesagt, getan!
| Evarcha michailovi - Springspinne ♀ | |
XNr. 2015_Spring.3176_79kl_r | 100 % | | Evarcha michailovi Springspinne ♀ | 65mm; F/6.3 (DFF); 1/4s; ISO 640
Canon EOS 50D |
Evarcha michailovi wurde erst im Jahr 1992 von ihrer Schwesterart Evarcha laetabunda,
die ich jüngst in einem ähnlichen Heidegebiet
wie diesem, in der Nähe von Berlin, beobachten konnte, getrennt.
Ursprünglich stammt Evarcha michailovi anscheinend aus Asien. Inzwischen existieren aber auch schon Nachweise aus
Slowenien, Frankreich und den Niederlanden.
| Evarcha michailovi - Springspinne ♂ | |
XNr. 2015_Spring.3252_60bkl_r | 100 % | | Evarcha michailovi Springspinne ♂ | 65mm; F/6.3 (DFF); 1/5s; ISO 640
Canon EOS 50D |
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| Evarcha michailovi - Springspinne ♀ | |
XNr. 2015_Spring.3455_58kl_r | 100 % | | Evarcha michailovi Springspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/5s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Vom Betreuer des Naturschutzgebietes wurden wir im Geländewagen direkt im Lebensraum des
deutschen Neubürgers abgesetzt und die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen konnte beginnen.
Am Ende ging allerdings alles schneller als erwartet und schon zwanzig Minuten später konnte
ich Erfolg vermelden.
| Evarcha michailovi - Springspinne ♂ | |
XNr. 2015_Spring.3286_91kl_r | 100 % | | Evarcha michailovi Springspinne ♂ | 65mm; F/6.3 (DFF); 1/8s; ISO 640
Canon EOS 50D |
Es war also sicherlich nur eine Frage der Zeit bis sie auch hier
in Deutschland in geeigneten Lebensräumen entdeckt werden würde. Bei uns in Mitteleuropa bevorzugt
die Art xerotherme Heide-, Mager- und Trockenrasen-Biotope, während sie in Sibirien, China und der
Mongolei bereits in den verschiedensten Lebensräumen aufgefunden wurde.
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Vielen lieben Dank an Dieter Martin und Udo Steinhäuser für diese einmalige Gelegenheit!
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09.08.2015 - 8 Flecken...
Wenn ich eine für mich neue Art entdecke, freue ich mich immer ganz
besonders. Noch größer ist meine Freude allerdings, wenn es sich dabei, wie
im heutigen Fall, noch um etwas Selteneres handelt.
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Mein heutiges Motiv, der Achtfleck-Prachtkäfer, steht in Deutschland,
wie die meisten einheimischen Prachtkäfer, auf der Roten Liste gefährdeter Arten.
Der Hauptgrund dafür ist, daß sich viele von ihnen von Totholz ernähren, für welches aber
leider in den heutigen Wirtschaftswäldern kein Platz mehr ist. Es wird daher regelmäßig aus
diesen entfernt - und mit ihm verschwindet dann auch so manche Art, die darauf angewiesen ist.
In den Püttbergen, die als Naturschutzgebiet von derartigem Tun verschont sind,
ist das nicht der Fall und so kann man hier auch noch den einen oder anderen Prachtkäfer
entdecken - mal mit 8 Punkten, mal mit einem Punkt mehr, wie in einem meiner
Berichte von 2013
zu lesen ist.
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| Buprestis octoguttata - Achtfleck-Prachtkäfer | |
XNr. 2015.5626_30kl_r | 100 % | | Buprestis octoguttata Achtfleck-Prachtkäfer | 100mm; F/8 (DFF); 1/25s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Im Übrigen ernähren sich die Larven vieler Prachtkäfer meist monophag, das heißt, jede der Arten von
nur einer bestimmten Holzart. Im Fall des Achtfleck-Prachtkäfers ist das die Kiefer, von deren
Totholz es hier in den Püttbergen nicht mangelt.
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23.08.2015 - Begegnung im Schnittgerinne...
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| Calophasia lunula - Möndcheneule | |
XNr. 2015.5804kl_r | 100 % | | Calophasia lunula Möndcheneule | 100mm; F/6.3; 1/100s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Als ich beim heutigen Familienspaziergang meine Blicke, wie üblich, über das reichlich bewachsene
Schnittgerinne unserer Straße schweifen ließ, fiel mir an einem kleinen Trupp von Gemeinem Leinkraut
(Linaria vulgaris) eine auffällig gefärbte Raupe auf.
Es handelte sich dabei um die Raupe der Möndcheneule, einem Nachtfalter aus der Familie der
Eulenfalter, deren Raupen sich ausschließlich von Arten aus der Gattung Linaria ernähren.
Mir stellt sich allerdings die Frage, wie das Tier überhaupt dahin gekommen ist, da sich weit und breit
keine andere Nahrungsquelle befand. Daß die Raupe allerdings an Ort und Stelle aus nem Ei geschlüpft
und aufgewachsen ist, glaube ich auch nicht. Denn so fett wie sie inzwischen schon war, müßten
sehr, sehr viele Fraßspuren an der überschaubaren Menge an Leinkraut zu sehen gewesen sein, was aber nicht
der Fall war.
| Calophasia lunula - Möndcheneule | |
XNr. 2015.5793_07kl_r | 100 % | | Calophasia lunula Möndcheneule | 100mm; F/6.3 (DFF); 1/50s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Die Art ist in ganz Mittel- und Südeuropa verbreitet, kommt in Deutschland aber überwiegend in der Mitte und im Süden
vor. Sie bevorzugt warme und trockene Biotope - ist also hier vor unserer Haustür goldrichtig :-)
Nachtrag: Was muß ich lesen, als ich diesen Bericht in die Artenliste eintragen will? Genau, mir ist der zur Raupe gehörige
Falter tatsächlich schon mal in den Püttbergen begegnet - allerdings ist das schon 4 Jahre her.
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