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Exkursionen in Brandenburg 2011
10.04.2011 - Frau gesucht...
Nachdem es mir im vorigen Herbst in Jüterbog
bereits gegönnt war mehrere Männchen der in Deutschland so seltenen Dünen-Springspinne zu beobachten,
wollte ich heute endlich ein Weibchen vor die Linse bekommen. Allerdings brauchte ich dazu nicht mehr bis Jüterbog
fahren, sondern ein Ausflug in die Schönower Heide sollte dafür genügen. Ich besuchte diese Gegend bereits im vorigen Herbst,
konnte damals aber keinen der hübschen Springer finden. Von Freunden wußte ich allerdings, daß die Art
hier vorkommt. Es hieß also auf besseres Wetter warten - heute war es nun soweit.
Und meine Ahnung war richtig. Schon nach wenigen Schritten hüpfte mir das erste Männchen vor die Füße.
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 | Yllenus arenarius - Dünen-Springspinne ♂ |  |
XNr. 2011.4551kl_r | 100 % | ![4551kl_r]() | Yllenus arenarius Dünen-Springspinne ♂ | 100mm; F/8; 1/60s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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 | Yllenus arenarius - Dünen-Springspinne ♂ |  |
XNr. 2011.4561kl_r | 100 % | ![4561kl_r]() | Yllenus arenarius Dünen-Springspinne ♂ | 100mm; F/11; 1/40s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Der
Fund eines Weibchens hat dann allerdings ein wenig länger gedauert. Die Weibchen hüpfen nämlich nicht so umher wie
ihre männlichen Artgenossen, sondern warten meist, perfekt getarnt, unter einem Grasbüschel auf Beute oder einen
potentiellen Partner. Mein Weibchen hatte wohl eher Hunger, als Lust auf Sex. Mit ihrer Beute, einer kleinen Spinne,
war sie in ihrer Deckung jedenfalls fast nicht zu sehen.
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 | Yllenus arenarius - Dünen-Springspinne ♀ |  |
XNr. 2011.4505kl_r | 100 % | ![4505kl_r]() | Yllenus arenarius Dünen-Springspinne ♀ | 100mm; F/11; 1/30s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Und nachdem mein Auge nun geschult war, fand ich auf einmal auch noch mehr der kleinen Schönheiten.
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 | Yllenus arenarius - Dünen-Springspinne ♀ |  |
XNr. 2011.4518kl_r | 100 % | ![4518kl_r]() | Yllenus arenarius Dünen-Springspinne | 100mm; F/11; 1/15s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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 | Yllenus arenarius - Dünen-Springspinne ♀ |  |
XNr. 2011.4531kl_r | 100 % | ![4531kl_r]() | Yllenus arenarius Dünen-Springspinne | 100mm; F/8; 1/125s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Durch das ständig wechselnde Licht sind übrigens sehr verschiedenen Farbstimmungen
entstanden. Und zum Schluß, als meine Models keine Lust mehr hatten, haben sich beide einfach eingegraben.
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 | Yllenus arenarius - Dünen-Springspinne ♀ |  |
XNr. 2011.4579kl_r | 100 % | ![4579kl_r]() | Yllenus arenarius Dünen-Springspinne ♀ | 100mm; F/11; 1/80s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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 | Yllenus arenarius - Dünen-Springspinne ♂ |  |
XNr. 2011.4572kl_r | 100 % | ![4572kl_r]() | Yllenus arenarius Dünen-Springspinne ♂ | 100mm; F/7.1; 1/160s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Kein Wunder also, daß man die Kleinen so selten zu Gesicht bekommt!
Ein paar weitere Infos zur Art gibt es noch in meinem
letztjährigen Bericht zu Yllenus arenarius in der Binnendünenlandschaft von Jüterbog.
Auf dem Heimweg begegnete mir schließlich mit dem Sand-Steppenrüssler noch ein anderer Vertreter sandiger
und trockener Lebensräume, den ich bis dahin noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Dieser seltene Käfer gehört zu
der Familie der Rüsselkäfer und ist in Deutschland aufgrund seiner spezifischen Lebensraumansprüche stark gefährdet.
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 | Coniocleonus hollbergi - Sand-Steppenrüssler |  |
XNr. 2011.4646kl_r | 100 % | ![4646kl_r]() | Coniocleonus hollbergi Sand-Steppenrüssler | 100mm; F/7.1; 1/15s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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 | Coniocleonus hollbergi - Sand-Steppenrüssler |  |
XNr. 2011.4642ckl_r | 100 % | ![4642ckl_r]() | Coniocleonus hollbergi Sand-Steppenrüssler | 100mm; F/7.1; 1/30s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Im Großen und Ganzen ein sehr interessanter und ereignisreicher Tag. Wenn das so weiter geht...
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08.06.2011 - Ach diese Heide...
Heute war einmal mehr die Schönower Heide mein Ziel - inzwischen schon fast
eins meiner Lieblingsreviere. Von einen Freund hatte ich gehört, daß sich hier im
Augenblick in großer Zahl die Gelbe Mordfliege tummelt. Und tatsächlich,
überall am Wegesrand sah man sie auf erhöhtem Posten nach Beute ausschauhalten.
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 | Laphria flava - Gelbe Mordfliege ♂ |  |
XNr. 2011.7917kl_r | 100 % | ![7917kl_r]() | Laphria flava Gelbe Mordfliege ♂ | 100mm; F/11; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Es ist schon interessant diese Riesen unter den Raubfliegen aus der Nähe beobachten
zu können. Die größten von ihnen waren meiner Meinung nach fast 3 cm groß.
Die Gelbe Mordfliege kommt fast in ganz Europa vor. Sie bevorzugt
dabei Lichtungen und sonnige Waldränder als ihr Revier. Ihre Hauptflugzeit ist von Juni bis Juli.
Wie alle anderen Raubfliegen jagt sie ihre Beute im Flug. Bei ihren kurzen
Rundflügen kehrt sie dabei typischerweise immer wieder zu ihrem gewählten "Ausguck"
zurück. Man kann schön beobachten, wie von dort jedes vorbeifliegene Insekt sofort wahrgenommen
und auf seinen Beutestatus abgecheckt wird.
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Sonst war allerdings sehr wenig los. Vielleicht war es selbst den meisten
meiner potentiellen Motive bei schwülwarmen 23 Grad früh morgens um 8.00 Uhr schon zu warm.
Mir auf jeden Fall!
So begnügte ich mich lediglich noch mit zwei Kleinschmetterlingen. Der erste war ein
Ockergelber Blattspanner. Er fiel mir durch seine knallige gelbe Farbe auf und daß er, ständig mit
dem Wind kämpfend, mehr von einem Ansitz zum nächsten geweht wurde, als daß er flog.
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 | Camptogramma bilineata - Ockergelber Blattspanner |  |
XNr. 2011.7925kl_r | 100 % | ![7925kl_r]() | Camptogramma bilineata Ockergelber Blattspanner | 100mm; F/11; 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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 | Camptogramma bilineata - Ockergelber Blattspanner |  |
XNr. 2011.7945kl_r | 100 % | ![7945kl_r]() | Camptogramma bilineata Ockergelber Blattspanner | 100mm; F/13; 1/20s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Der ca. 3 cm große Falter gehört zur Familie der Spanner. In Europa ist er weit verbreitet und
überall recht häufig. Er stellt dabei keine großen Ansprüche an seinen Lebensraum. Die Falter sind tag- oder dämmerungsaktiv
und ernähren sich von Blütennektar.
In zwei Generationen fliegen sie von Mitte Mai bis in den September hinein. Aufgrund der
weißen und dunklen Querlinien ist die Art eigentlich unverwechselbar.
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Der zweite Falter, der vor mein Objektiv flatterte, war noch winziger. Ein ca. 1,5 cm großer und
mir bisher
Unbekannter Zünsler hatte es sich auf einem Holzstamm am Wegesrand gemütlich gemacht.
Obwohl ich schon auf dem Heimweg war, konnte ich mir diese Chance natürlich nicht entgehen lassen. Trotz der
Unscheinbarkeit des Falters hat sich der kleine Stop doch gelohnt, wie ich finde.
Besonders toll kommt auf dem Foto der buschige Rüssel des Tieres zur Geltung.
In freier Natur sieht man davon nämlich, bei dieser Größe, normalerweise rein gar nichts.
Falls mir irgendjemand diesen Zünsler noch bestimmen könnte, wäre ich ihm sehr dankbar. Bis dahin
muß ich erst einmal auf Informationen zur Art verzichten.
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 | Crambidae ssp. - Unbekannter Zünsler |  |
XNr. 2011.7981kl_r | 100 % | ![7981kl_r]() | Crambidae ssp. Unbekannter Zünsler | 100mm; F/6.3; 1/100s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Die restlichen Fotos sind, aufgrund des heute ständig wehenden Windes, eher nicht so
zeigenswert und so ist die Bildausbeute dieses Ausfluges eher mager. Doch allein die wunderschöne Landschaft
und die Artenvielfalt begeistern mich hier jedesmal aufs Neue - und allein das ist für mich schon Lohn genug.
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13.06.2011 - Badespaß am Werlsee...
Den Nachmittag des diesjährigen Pfingstsonntags verbrachten wir relaxend und
badend mit Freunden am Werlsee, in der Nähe von Erkner. Auch wenn die grelle Nachmittagssonne
eigentlich eher nicht zum fotografieren einludt, war meine Kamera natürlich trotzdem mit am Start.
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 | Ischnura elegans - Große Pechlibelle ♂ |  |
XNr. 2011.8229kl_r | 100 % | ![8229kl_r]() | Ischnura elegans Große Pechlibelle ♂ | 100mm; F/5.6; 1/400s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Viele Bilder entstanden am Ende aber wirklich nicht - genaugenommen eigentlich nur eins - und
zwar das einer Großen Pechlibelle, die sich tief im Schilfgürtel des Sees
versteckt hielt. Es war also ziemlich schwer, das Tier auf dem Bild freizustellen. Diese Tatsache und die,
daß es sich dabei noch dazu um eine Freihandaufnahme handelt,
machen das Bild, trotz seiner kleinen Makel, für mich zeigenswert.
Die Große Pechlibelle gehört zu den Kleinlibellen. Ihren Namen verdankt sie ihrem, bis auf das
blaue "Schlußlicht", pechschwarzen Körper. Die Männchen weisen am Kopf und Thorax weitere blaue Partien
auf, während die Weibchen dort auch in anderen Farbtönen, wie beispielsweise lila, gefärbt sein können.
Die Art hat recht geringe Ansprüche gegenüber ihrem Lebensraum und kommt daher überall noch recht häufig vor. Die Große
Pechlibelle gilt deshalb in Deutschland auch als "nicht gefährdet" und wird in einigen Gegenden sogar als die häufigste
Libellenart
angegeben.
Die Flugzeit der Art geht von Mitte Mai bis in den September hinein. Wenn es zur Ausbildung einer zweiten Generation
kommt, kann sie sich jedoch noch bis in den Oktober hinein verlängern. Das ist allerdings eher die
Ausnahme und nur in klimatisch begünstigten Gebieten der Fall. Zu erwähnen wäre noch,
daß die Eiablage bei dieser Art nicht im Tandemflug zusammen mit dem Männchen, sondern stets allein vom
Weibchen durchgeführt wird. Dies ist für Schlanklibellen nämlich eher ungewöhlich.
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Es waren natürlich noch eine Vielzahl weiterer Libellen am See unterwegs. Die meisten
von ihnen sah ich jedoch nur im Vorbeifliegen oder sie waren für ein Shooting einfach zu ungeduldig. Ich
denke, ich werde den Werlsee bei Gelegenheit mal in den frühen Morgenstunden mit meinem Stativ besuchen müssen.
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03.09.2011 - Auf Schlauchsuche...
Meine heutige Exkursion führte mich zusammen mit einem Spinnenfachmann
zum Pfefferfließ südlich von Berlin. Das Ziel war es endlich einmal eine
Tapezierspinne vor mein Objektiv zu bekommen.
Doch erst einmal begegnete uns ein Teichmolch-Baby, welches
gerade durch das Unterholz kroch. Es war nur circa 3 cm groß und wenn es sich
nicht zufällig in diesem Moment bewegt hätte, wäre dieser kleine Zwerg wohl nie vor meine Linse geraten.
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Molche gehören zur Klasse der Amphibien. Der Teichmolch ist dabei
die häufigste der fünf in Deutschland vorkommenden Arten. Er ist in seinen Lebensraumansprüchen
recht flexibel und kommt sowohl in offenen Landschaften als auch in dicht
bewaldeten Regionen vor. Da sich seine Larven, wie die der meisten Lurche, im Wasser
entwickeln, ist allerdings das Vorhandensein von geeigneten Laichgewässern eine Grundvoraussetzung für sein
Vorkommen.
Bis zum Juli haben die meisten paarungswilligen Erwachsenen und auch die inzwischen
geschlüpften Jungtiere das Gewässer wieder verlassen, um für den Rest des Jahres an Land zu leben.
Interessant zu erwähnen ist, daß die Molche dabei sogar ihre Erscheinungsform ändern.
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 | Lissotriton vulgaris - Teichmolch |  |
XNr. 2011.1474kl_r | 100 % | ![1474kl_r]() | Lissotriton vulgaris Teichmolch | 100mm; F/5; 1/15s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Der Teichmolch gilt laut Roter Liste von Deutschland zwar nicht als gefährdet,
ist aber laut Bundesnaturschutzgesetz eine besonders geschütze Art - wie im Übrigen alle
europäischen Reptilien und Amphibien.
Inzwischen hatte mein Begleiter nun auch die ersten Wohnungen des eigentlichen
Objektes meiner Begierde ausfindig gemacht. Es handelte sich dabei um bis zu
40 cm lange gesponnene Schläuche, die einer sehr interessanten Spinnenart als
Domizile dienen. Nur die letzten Zentimeter schauen dabei aus dem lockeren Sandboden
heraus und sind nochdazu meist gut getarnt. Allein hätte ich sie deshalb auch niemals
gefunden. Wenn man allerdings einen so kompetenten Begleiter wie ich dabei hat, der einem zeigt wo genau
zu suchen und auf welche veräterische Spuren zu achten ist, wird man recht schnell fündig.
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 | Atypus affinis - Tapezierspinne (Wohnschlauch) |  |
XNr. 2011.1534kl_r | 100 % | ![1534kl_r]() | Atypus affinis Tapezierspinne (Wohnschlauch) | 100mm; F/4; 1/125s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Ein weiteres Problem ist jedoch, daß sich die Spinne tagsüber
meistens ganz am Boden dieser Wohnröhre aufhält und man so höchstens mit einem Endoskop
ein paar Fotos von ihr bekommen könnte ;-)
Als Lösung hilft da nur - graben - und das am Besten sehr vorsichtig, damit dem
empfindlichen Bauwerk und der Spinne nichts passiert. Und nach einer viertel Stunde
Arbeit saß es dann vor mir - ein ausgewachsenes Weibchen einer Tapezierspinne der
Art Atypus affinis .
Zusammen mit zwei weiteren Arten der selben Gattung bilden sie die
einzigen Vertreter der Vogelspinnenartigen in Mitteleuropa. Alle anderen Vertreter dieser
Unterordnung der Webspinnen leben eher in wärmeren Gefilden.
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Doch auch die drei mitteleuropäischen Arten haben eine besondere Vorliebe für trockene und sonnige
Standorte. Besonders am Rand von lichten Kiefernwäldern findet man ihre Kolonien. Die Röhreneingänge
liegen dabei meist im Gras oder unter Totholz verborgen.
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 | Atypus affinis - Tapezierspinne |  |
XNr. 2011.1523kl_r | 100 % | ![1523kl_r]() | Atypus affinis Tapezierspinne | 100mm; F/8; 1/15s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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 | Atypus affinis - Tapezierspinne |  |
XNr. 2011.1484bkl_r | 100 % | ![1484bkl_r]() | Atypus affinis Tapezierspinne | 100mm; F/11; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Selbst in der Nacht verlassen die Tiere diese Gespinstschläuche nicht, sondern kommen
lediglich bis in den gut getarnten oberirdischen Teil und warten bis ein Beutetier darüberläuft.
Sobald das geschieht, beißt die Spinne mit ihren kräfigen Chelizeren durch die Schlauchwand
hindurch. Die so gelähmte Beute wird dann durch die Röhrenhülle gezogen und das entstandene Loch
sofort wieder verschlossen.
Nach dem erfolgreichen Abschluß des Shootings, welches sich aufgrund eines
defekten Fernauslösers und eher mangelhaftem Lichtes schwieriger gestaltete
als erwartet, folgte noch ein Spaziergang durch einen kleinen Teil dieser
wunderschönen reich strukturierten Landschaft. Dabei begegneten uns noch allerlei weitere Tiere,
die es aber aufgrund von Zeitmangel alle nicht auf meinen Chip geschafft haben.
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Lediglich an einer noch sehr kleinen Raupe eines Wermut-Mönchs
konnte ich einfach nicht vorbeigehen. Da ich seine Schwesterart erst vor kurzen in den
Püttbergen fotografiert hatte, wollte ich der Vollständigkeit halber auch ein Bild der Raupe dieses
Schmetterlings mein Eigen nennen.
Wie der Beifuß-Mönch ernähren
sich auch die Raupen dieses Vertreters der Eulen-Falter hauptsächlich von Beifußarten. Gelegentlich
kann man sogar beide zusammen auf ein und der selben Futterpflanze beobachten.
Eine weitere Gemeinsamkeit ist seine Vorliebe für trockene und oft sandige Magerrasen. In
Deutschland steht die Art, aufgrund des rapiden Rückgangs dieser Landschaftsformen, deshalb auch
auf der Vorwarnstufe zur Roten Liste.
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 | Cucullia absinthii - Wermut-Mönch |  |
XNr. 2011.1562_64kl_r | 100 % | ![1562_64kl_r]() | Cucullia absinthii Wermut-Mönch | 100mm; F/8 (DFF); 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Im Großen und Ganzen war diese Exkursion für mich sehr lehrreich und besonders im Hinblick
auf die herrliche Natur ein echtes Erlebnis. Vielen Dank für die kompetente Führung an Lars Frimann!
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04.09.2011 - Sonntagsausflug...
Nach meiner gestrigen sehr erfolgreichen Exkursion zum Pfefferfließ
sollte unser heutiger sonntäglicher Familien-Ausflug gleich das nächste Highlight des Jahres für
mich parat halten. Es ging einmal mehr in die Schönower Heide, die um diese Jahreszeit durch das überall
blühende Heidekraut nicht nur in makrofotografischer Hinsicht ein lohnendes Ziel ist.
Mein Interesse galt allerdings weniger dem rosafarbenen Teppich als Fotomotiv sondern
viel mehr der sehr seltenen Roten Röhrenspinne, die hier eines ihrer wenigen Vorkommen
im Land Brandenburg besitzt. Im August und September ziehen nämlich die ansonsten in ihren Röhren versteckt lebenden
Männchen dieser sehr hübsch gefärbten Spinnenart auf der Suche nach paarungswilligen Weibchen umher.
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 | Eresus kollari - Rote Röhrenspinne |  |
XNr. 2011.1644kl_r | 100 % | ![1644kl_r]() | Eresus kollari Rote Röhrenspinne | 100mm; F/8; 1/15s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Schon im vorigen Frühherbst war ich hier deshalb unterwegs - leider ohne Erfolg.
Vielleicht hatte ich auch einfach zu sehr danach gesucht, denn auch heute fand ich beim
Suchen zwischen den Heidebüschen und auf den offenen Sandflächen kein einziges
Exemplar.
Aber zum Glück hatte ich ja noch meine Freundin dabei, die, als von mir angelernte
"Jung-Forscherin", inzwischen sehr aufmerksam und mit offenen Augen durch die Natur
geht. Sie lief nämlich, im Gegensatz zur mir, einfach nur den offiziellen Rundweg
entlang und erspähte doch tatsächlich am Wegesrand das Objekt meiner Begierde. Einen
kurzen Ruf später saß es dann auch schon vor meiner Linse.
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Die Rote Röhrenspinne ist zwar überall in Mittel- und Südeuropa weit verbreitet, bei
uns in Deutschland aber lediglich in klimatisch begünstigten Gebieten anzutreffen. Aufgrund
ihrer Seltenheit gilt sie nach der Roten Liste von Deutschland als stark gefährdet und ist
gesetzlich geschützt.
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 | Eresus kollari - Rote Röhrenspinne |  |
XNr. 2011.1639bkl_r | 100 % | ![1639bkl_r]() | Eresus kollari Rote Röhrenspinne | 100mm; F/11; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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 | Eresus kollari - Rote Röhrenspinne |  |
XNr. 2011.1668_70kl_r | 100 % | ![1668_70kl_r]() | Eresus kollari Rote Röhrenspinne | 100mm; F/10 (DFF); 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Vor allem in warmen und trockenen Lebensräumen, wie Binnendünen und
Heidegebieten kann man die in Kolonien lebende Spinne antreffen. Dort graben sie an geeigneten
windgeschützten Stellen
ihre Wohnröhren in den Boden und kleiden diese
anschließend mit Seide aus. Oberirdisch endet die Röhre in einem auf der Erde liegenden und meist
gut getarnten Netz, welches der Spinne zum Beutefang dient.
Da es für mich ein echtes Erlebnis war, diesem wunderschönen Tier einmal in natura begegnen zu
dürfen, konnte ich mich kaum von ihm losreisen und es wieder seiner Wege ziehen lassen. Aber
irgendwann war es dann soweit und schließlich gab es ja auch noch mehr zu sehen.
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 | Xysticus sabulosus - Krabbenspinne |  |
XNr. 2011.1701kl_r | 100 % | ![1701kl_r]() | Xysticus sabulosus Krabbenspinne | 100mm; F/5.6; 1/200s; ISO 800
Canon EOS 50D |
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 | Xysticus sabulosus - Krabbenspinne |  |
XNr. 2011.1717kl_r | 100 % | ![1717kl_r]() | Xysticus sabulosus Krabbenspinne | 100mm; F/5.6; 1/250s; ISO 800
Canon EOS 50D |
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Zum Bespiel war da ein Exemplar von Xysticus sabulosus, einer bei uns
sehr seltenen Krabbenspinne, die ich bereits im vorigen Jahr in der Schönower Heide
fotografieren konnte. Mein heutiger Fund war allerdings nicht ganz so knallig gefärbt, wie
der vom letzten Jahr.
Diesmal habe ich unser Zusammentreffen aber eher für ein paar fotografische Experimente
genutzt. Besonders das etwas expressionistisch anmutende Offenblende-Bild hat es mir angetan -
das knallige Rot der Flechten und die insgesamt sehr surreal wirkende Umgebung find ich einfach klasse.
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Aber viel Zeit blieb mir nicht, denn ein weiteres tolles Motiv wartete schon. Und wieder war
es meine Freundin, die am Wegesrand fündig wurde, während ich einmal mehr durch die Heidebüsche
kroch.
Sie hatte doch tatsächlich ein noch sehr junges Exemplar
einer Schlingnatter entdeckt. Es sonnte sich direkt am Wegesrand. Der Größe von
höchstens 20 cm nach
zu urteilen, konnte sein Schlupf noch nicht allzulange her sein.
Schlingnatter gebähren ihren Nachwuchs nämlich, im Gegensatz zu der auch bei uns
vorkommenden Ringelnatter, lebend, das heißt, sie legen keine Eier, sondern bringen
vollentwickelte Junge zur Welt. Und ein solches Exemplar hatten wir hier nun vor uns.
Die Art ist in ganz Europa weit verbreitet und kommt hier sowohl in der Ebene als auch
im Gebirge bis in 2000 Meter Höhe vor. Da die Schlange eine trockenheits- und wärmeliebende
Art ist, sind allerdings Lebensräume dieser Art eine Voraussetzung für ihr Vorkommen. Der
Biotoptyp selbst spielt da eher eine untergeordnete Rolle. Abhängig von der Landschaft können
das Heiden, Magerrasen, Hochmoore, Waldränder oder aber auch alpine Geröllhalden sein.
In Deutschland kommt die Glattnatter, wie sie auch genannt wird, nicht flächendeckend vor und
ist hier vor allem in den wärmebegünstigten Regionen anzutreffen vor. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt
dabei in den Weinbauregionen Süddeutschlands und den Heidegebieten Brandburgs.
In Deutschland steht die Art als "gefährdet" auf der Roten Liste und gilt außerdem, laut
FFH-Richtlinie, als streng zu schützende Art.
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 | Coronella austriaca - Schlingnatter |  |
XNr. 2011.1773kl_r | 100 % | ![1773kl_r]() | Coronella austriaca Schlingnatter | 100mm; F/6.3; 1/160s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Zur Feier des Tages und als Belohnung für den heutigen Sieger bei der Motivsuche, habe ich übrigens
ein Schlangen-Foto ausgesucht, welches meine Freundin gemacht hat. Lediglich die Kamerakonfiguration oblag
mir bei dieser Einstellung. Ein wirklich schönes Bild wie ich finde!
Auf dem Weg zum Auto krabbelte uns dann noch ein Großer Kiefernprachtkäfer vor die Füße. Naja,
eigentlich sonnte er sich gerade auf einem der Baumstämme, die hier als Wegabgrenzung dienen und entdeckt
wurde er - na, man kann es schon erahnen - nicht von mir!
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 | Chalcophora mariana - Großer Kiefernprachtkäfer |  |
XNr. 2011.1794kl_r | 100 % | ![1794kl_r]() | Chalcophora mariana Großer Kiefernprachtkäfer | 100mm; F/8; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Auch bei diesem Fund handelt es sich wieder um eine gefährdete Art, die in vielen Bundesländern auf der
Roten Liste steht. In Brandenburg ist das aber momentan noch nicht der Fall. Die hier
ausreichend vorhandenen sandigen und warmen Kiefernwälder bieten den Käfern einen
optimalen Lebensraum.
Eine weitere Voraussetzung für sein Vorkommen ist das ausreichende Vorhandensein von
Totholz, in dem sich die bis zu 8 cm großen Larven des Käfers entwickeln können. Die
Käfer werden mit etwas mehr als 3 cm Körpergröße nicht ganz so groß, sind damit aber immer
noch viel größer als die meisten anderen bei uns heimischen Käferarten.
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Ein fotgrafische Herausforderung stellt der in natura in allen Farben schillernde Panzer dieses
Käfers dar. Auf einem Foto führt eine solche Oberfläche meist zu sehr unschönen Reflektionen. Die habe ich
hier versucht, mit Hilfe eines Polfilters, ein wenig abzumildern.
Nun hieß es aber schnell zum Auto, daß mir nicht aus Versehen noch etwas vor die Linse kriecht,
denn irgendjemand muß ja auch die ganzen Fotos sichten, webtauglich machen und vorallem den
ganzen Text dazu schreiben ;-)
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23.09.2011 - Spinnen statt Panzer...
Mein heutiger Ausflug führte mich mit zwei befreundeten Fotografen in die Reicherskreuzer Heide.
Große Teile dieses Gebietes wurden zu DDR-Zeiten als Truppenübungsplatz genutzt, was zur Folge hatte, daß
sich in diesem abgeschlossenen Gebiet eine sehr große Artenvielfalt ungestört entwickeln konnte.
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Der Hauptgrund für mein Interesse war, daß sich hier eines der sehr wenigen Vorkommen der
Goldaugenspringspinne in Ostdeutschland befindet. Sie ist die größte bei
uns einheimische Springspinne.
Ihr Hauptverbreitungsgebiet hat die Art eigentlich im Mittelmeerraum. Nördlich der Alpen
kommt sie sonst nur noch in ausgesprochenen Wärmegebieten, wie etwa dem Elsass oder dem Kaiserstuhl, vor.
Dort lebt die Spinne meist auf trockenen und vegetationslosen Schotterflächen sowie
an Felsen und Mauern. Interessanterweise bevorzugt sie in den
brandenburgischen und sächsischen Heidegebieten jedoch vorwiegend junge Kiefern als ihr Revier.
Genau an solchen konnten wir sie auch aufspüren!
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 | Philaeus chrysops - Goldaugenspringspinne ♀ |  |
XNr. 2011.2217_18kl_r | 100 % | ![2217_18kl_r]() | Philaeus chrysops Goldaugenspringspinne ♀ | 100mm; F/7.1 (DFF); 1/30s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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 | Philaeus chrysops - Goldaugenspringspinne ♀ |  |
XNr. 2011.2208kl_r | 100 % | ![2208kl_r]() | Philaeus chrysops Goldaugenspringspinne ♀ | 100mm; F/11; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Unsere Hoffnung eins der knallrot gefärbten Männchen dieser Art zu finden,
erfüllte sich leider nicht. Jahreszeitlich bedingt entdeckten wir nur junge Weibchen
- die dafür jedoch in sehr großer Anzahl.
Aber auch das war für mich Highlight genug, denn bisher kannte ich die
Art nur vom Mittelmeer. Dort sieht die Körperzeichnung der Weibchen allerdings total anders aus
( ), so
daß man fast denken könnte, es handelt sich um verschiedene Arten.
Laut Fachliteratur ist dies aber nicht der Fall - die Art hat einfach nur eine sehr große Variationsbreite. Warum
dieses hübsche Tier jedoch den Namen Goldaugenspringspinne trägt, konnten mir meine Bücher
auch nicht erklären - an den Augen kann es jedenfalls nicht liegen ;-)
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Nach einem ausgiebigen Shooting, vom dem, aufgrund des außergwöhlichen Bewegungsdranges
meines Models, jedoch nicht viel mehr als ein paar wenige Bilder herzeigbar sind, ging es weiter.
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Doch weit kamen wir nicht, denn schon lief uns das nächste lohnenswerte Motiv direkt vor
die Füße. Es handelte sich um eine Rote Röhrenspinne, die, wie auch schon in
der Schönower Heide, hier einen perfekten Lebensraum vorfindet.
Im Gegensatz zu meinem letzten Fundort sollte dies allerdings nicht das einzige Exemplar bleiben,
welches uns heute über den Weg lief. Im Laufe des Tages sahen wir nämlich noch mindestens 8 weitere Männchen,
die auf der Suche nach einem Weibchen umherirrten.
Ich beschränkte mich aber diesmal lediglich auf die Seitenansicht eines besonders intensiv rot
gefärbten Zeitgenossens, da ich ja schon beim letzten Kontakt mit dieser Art genug
Bilder gemacht habe.
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 | Eresus kollari - Rote Röhrenspinne |  |
XNr. 2011.2248kl_r | 100 % | ![2248kl_r]() | Eresus kollari Rote Röhrenspinne | 100mm; F/8; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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So ist es halt - erst findet man jahrelang keine einzige Rote Röhrenspinne und dann
auf einmal gleich so viele. Und dabei sind wir in dieser weitläufigen
Heidelandschaft noch nicht einmal groß rumgekommen, weil uns nach gefühlten 20 Metern
jedesmal ein neues Motiv zum Anhalten "zwang".
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XNr. 2011.2363kl_r | 100 % | ![2363kl_r]() | Alopecosa sp. Tarantel | 100mm; F/5; 1/50s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Meistens handelte es sich dabei um Achtbeiner, wie auch bei unserem nächsten
Fund - einer zirka 1,5 cm großen Tarantel, die ich durch Zufall aus
einem kleinen Heidekrautgebüsch scheuchte.
XNr. 2011.2370kl_r | 100 % | ![2370kl_r]() | Alopecosa sp. Tarantel | 100mm; F/6.3; 1/40s; ISO 200
Canon EOS 50D |
Leider kann man ohne Genitaluntersuchung die Art nicht zweifelsfrei bestimmen. In Frage
kämen sowohl Alopecosa fabrilis als auch Alopecosa schmidti.
XNr. 2011.2443kl_r | 100 % | ![2443kl_r]() | Alopecosa sp. Tarantel | 100mm; F/4.5; 1/60s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Erst auf den Fotos fiel mir im Übrigen auf, daß das Tier wohl schon einmal mit nur sieben Beinen
zurechtgekommen sein muß. Eins der Beine ist nämlich bei einer Häutung lediglich rudimentär nachgewachsen.
Fast alle Mitglieder der Gattung Alopecosa bevorzugen
offene, warme und zumeist trockene Lebensräume. In Deutschland sind diese Biotope stark gefährdet und
im Rückgang begriffen, was dazu führt, daß der größte Teil dieser Gattung aus der Familie Wolfspinnen
inzwischen auf der Roten Liste steht.
Viele von ihnen bauen Wohnröhren in den lockeren Boden und kleiden diese dann mit Seide
aus. Ihre Beute jedoch fangen sie ohne jegliches Netz, indem sie nachts ihr Versteck verlassen und
auf die Jagd gehen. Mit scharfen Augen ausgerüstet, lauern die Spinnen dann an günstigen Stellen auf vorbeikommende Opfer.
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 | Arctosa perita - Wolfspinne |  |
XNr. 2011.2388kl_r | 100 % | ![2388kl_r]() | Arctosa perita Wolfspinne | 100mm; F/6.3; 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D |
Die geringe Größe und die "bunte" Färbung seines Körpers tarnen diesen Jäger perfekt. Auch
wir haben die Spinne überhaupt nur bemerkt, weil sie sich gerade ziemlich flink über den Sand bewegte.
Offene und weitgehend vegatationsfreie Sandflächen sind der Hauptlebensraum dieser Art - doch durch
den Rückgang solcher Habitate gilt auch sie in Deutschland als gefährdet und steht auf der Roten Liste. Im
sandigen Brandenburg ist die Spinne allerdings noch recht häufig anzutreffen.
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Die selbe Strategie wendet auch Arctosa perita an - kein Wunder, denn auch diese Spinne gehört
zur Familie der Wolfspinnen. Mit nur 8 mm Körperlänge ist sie jedoch nur fast halb so groß, wie unser vorheriger Fund.
 | Arctosa perita - Wolfspinne |  |
XNr. 2011.2379bkl_r | 100 % | ![2379bkl_r]() | Arctosa perita Wolfspinne | 100mm; F/6.3; 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Und weil heute scheinbar der Tag der Spinnen war, entdeckte ich einige Meter weiter gleich
die nächste achtbeinige Seltenheit. Eigentlich sah ich zunächst ihre ziemlich auffälligen,
weil extrem großen, Gespinste in ein paar jungen Kiefern. Bei genauere Suche fand ich dann aber auch
deren Eigentümer - Dendryphantes hastatus, eine sehr seltene
Springspinne, die ich schon immer einmal in natura sehen wollte.
Sie ist bei uns lediglich von ein paar Fundorten im östlichen Deutschland bekannt,
aber auch dort nur sehr vereinzelt anzutreffen. Ihre Gespinste baut die Spinne ausschließlich
in Nadelgehölzen und hält sich einen Großteil ihres Lebens auch auf den Ästen der Bäume auf.
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 | Dendryphantes hastatus - Springspinne ♀ |  |
XNr. 2011.2304kl_r | 100 % | ![2304kl_r]() | Dendryphantes hastatus Springspinne ♀ | 100mm; F/9; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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 | Dendryphantes hastatus - Springspinne ♀ |  |
XNr. 2011.2301kl_r | 100 % | ![2301kl_r]() | Dendryphantes hastatus Springspinne ♀ | 100mm; F/9; 1/15s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Diese Vorliebe teilt sie sich mit ihrer Schwesternart,
der ich schon
häufiger begegnet bin - zum Beispiel auch bei mir in den Püttbergen. Allerdings
ist die viel kleiner und auch ihre Gespinste sind weit weniger auffällig.
Gleich zwei neue Arten in der Sammlung meiner springenden Lieblinge an einem Tag - was will man mehr!
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Naja, da würde mir schon noch etwas einfallen - wie wäre es zum Beispiel mit einer seltenen Raubfliege, die
einen perfekten Jahresabschluß für mein diesjähriges Hauptprojekt bilden würde.
Nichts leichter als das, denn ganz unverhofft flog uns am Ende des Tages noch ein
ziemlich müdes Exemplar einer Hornissen-Raubfliege vor die Nase und lies
sich ohne weitere Diskussionen von uns allen nacheinander ablichten.
Die Art ist eine der größten heimischen Raubfliegen. Sie
bevorzugt meist trockene Sandböden mit kurzwüchsiger Vegetation. Dabei scheint sie besonders
extensiv beweidete Landschaften zu bevorzugen.
Ein Hauptgrund dafür ist, daß dort meist große Vorkommen von Käfern, deren Larven sich vom
Dung der Weidetiere ernähren, die widerrum den Larven der Raubfliege als Nahrungsgrundlage dienen.
Leider sind die Vorkommen der Hornissen-Raubfliege vielerorts im Rückgang begriffen. Im Land
Berlin gilt die Art zum Beispiel inzwischen als ausgestorben bzw. verschollen.
Möglicherweise spielt der Einsatz von nur schwer abbaubaren Impfstoffen in der Tierzucht dabei
eine nicht ganz unentscheidende Rolle. Die Stoffe lassen sich oft noch im Dung
der Weidetiere nachweisen und könnten sich so durchaus negativ auf die Entwicklung der Larven
auswirken. Näheres gilt es aber noch zu untersuchen.
Umso mehr war ich natürlich begeistert diesen so schon sehr erfolgreichen Tag noch mit diesem
Highlight beenden zu dürfen.
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 | Asilus crabroniformis - Hornissen-Raubfliege ♂ |  |
XNr. 2011.2461kl_r | 100 % | ![2461kl_r]() | Asilus crabroniformis Hornissen-Raubfliege ♂ | 100mm; F/11; 1.3s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Ich werde auf jeden Fall im nächsten Jahr wiederkommen, denn ich denke, hier gibt es noch eine
Menge toller Sachen zu entdecken und außerdem habe ich ja die Hoffnung auf ein Foto eines Männchens der
Goldaugenspringspinne auch noch nicht aufgegeben :-)
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PS:
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 | Anarta myrtilli - Heidekraut-Bunteule |  |
XNr. 2011.2227bkl_r | 100 % | ![2227bkl_r]() | Anarta myrtilli Heidekraut-Bunteule | 100mm; F/8; 1/40s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Nach der Sichtung meines Archives im Winter, habe ich doch tatsächlich noch
ein Bild gefunden, welches mir im September beim Schreiben des Berichtes,
wohl durch die Lappen gegangen ist.
Weil es mir aber so gut gefällt und außerdem eine Art zeigt, die ich bis dato noch
nicht fotografieren konnte, reiche ich es einfach mal nach.
Das Foto zeigt die Raupe einer Heidekraut-Bunteule, die
sich wohl gerade auf den Weg zu einer neuen Futterpflanze macht. Wenn sie sich
nicht gerade bewegt hätte, wäre sie mir auch überhaupt nicht aufgefallen, so
perfekt wie sie getarnt war.
Die mit höchstens 2,5 cm Körperlänge recht kleine Raupe ernährt sich fast ausschließlich von Heidekrautgewächsen,
wie ihr Name auch verrät. In Brandenburg findet man sie meist auf
Besenheide, die hier, dank der vielen noch intakten Heideflächen, in großer Anzahl vorkommt.
Der Falter ist aber nicht nur auf Trockengebiete beschränkt, man findet ihn zum Beispiel
auch in Hochmooren, in denen es, aufgrund des oft sauren und nährstoffarmen Bodens,
ja meist auch von Heidekrautgewächsen nur so wimmelt.
Leider sind viele dieser Lebensräume jedoch stark bedroht und so ist es nicht
verwunderlich, daß dies auch die Falter gilt. Überall in Europa gehen die Populationen,
der eigentlich sehr häufigen Art, zurück. Bei uns in Deutschland steht sie inzwischen
schon in mehreren Bundesländern auf der Roten Liste gefährdeter Arten.
Vielleicht flattert mir ja im nächsten Jahr auch mal der dazugehörige Falter
vor die Linse - da die Tiere tagaktiv sind, stehen die Chancen zumindest nicht
schlecht.
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