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Urlaub in den Berchtesgadener Alpen 2023

10.08. - 19.08.2023 - Berchtesgadener Alpen...

In diesem Sommer sollte es für mich seit über 20 Jahren das erste Mal wieder in die Alpen gehen. Auf Wunsch eines einzelnen jungen Heuschrecken-Forschers verbrachte die Familie nämlich ihren diesjährigen Sommerurlaub in den Berchtesgadener Alpen. Während des Abarbeitens der Hüpfer-Liste haben wir allerdings auch so manches andere Highlight gefunden, von der herrlichen Landschaft und der Erholung ganz abgesehen - auch wenn mancherorts die Anzahl an Touristen das erträgliche Maß schon lange überschritten hatte.

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Kurzfühlerschrecken

Gleich an zweiter Stelle, der durch meinen Sohn aufgestellten Liste, in den Alpen durch uns zu findenden Schrecken, stand der Kiesbankgrashüpfer. Die Art ist eine der seltensten heimischen Kurzfühlerschrecken und wird auf der Roten Liste inzwischen als "vom Aussterben bedroht" geführt. In Deutschland kommt sie nur vereinzelt um Berlin und im Süden Brandenburgs sowie im Alpenraum vor.

Chorthippus pullus
Gattungssuche Chorthippus pullus - Kiesbankgrashüpfer ♂
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Nr. 2023.4186kl_r100 %
4186kl_r
Chorthippus pullus
Kiesbankgrashüpfer ♂
150mm; F/9; 1/250s; ISO 320
Canon EOS 5D Mark IV

Wie die meisten Kurz­fühlerschrecken ernährt sich die Art hauptsächlich von Gräsern. Beide Geschlechter weisen verkürzte Flügel auf, was die Ausbreitung der isolierten Populationen sehr erschwert. Wir konnten die Tiere am Königssee beobachten.

Der kleine, schön gefärbte Hüpfer besiedelt Extrem­stand­orte. Bei uns sind dies vor allem Kiesbänke dynamischer Flussabschnitte in den Alpen. Vereinzelte Populationen gibt es aber auch in den nordost­deutschen Sandheidegebieten.

Chorthippus pullus
Gattungssuche Chorthippus pullus - Kiesbankgrashüpfer ♀
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Nr. 2023.4164kl_r100 %
4164kl_r
Chorthippus pullus
Kiesbankgrashüpfer ♀
150mm; F/8; 1/320s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV

Gleich als nächstes auf der Liste standen zwei Gebirgsschrecken-Arten. Beide sind aufgrund ihrer stark verkürzten Flügel flugunfähig und bei uns in ihrer Verbreitung hauptsächlich auf die Alpen beschränkt.

Die Gewöhnliche Gebirgsschrecke kommt außer­dem noch in vereinzelten Populationen in der Schwä­bischen Alb, in Nordostbayern und in einer sächsischen Heide vor.

Wir spürten diese, mit 3 cm Länge für Kurz­fühler­schrecken sehr imposanten Tiere, auf dem spärlich bewachsenen Schuttstrom des Wimmbach­grieses auf.

Podisma pedestris
Gattungssuche Podisma pedestris - Gewöhnliche Gebirgsschrecke ♂
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Nr. 2023.3776bkl_r100 %
3776bkl_r
Podisma pedestris
Gewöhnliche Gebirgsschrecke ♂
150mm; F/11; 1/320s; ISO 250
Canon EOS 5D Mark IV
Podisma pedestris
Gattungssuche Podisma pedestris - Gewöhnliche Gebirgsschrecke ♀
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Nr. 2023.3805kl_r100 %
3805kl_r
Podisma pedestris
Gewöhnliche Gebirgsschrecke ♀
150mm; F/11; 1/320s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV

Die weiblichen Tiere fanden wir, laut meines Sohnes, dabei meist in "Bananenstellung" vor ;-)

Im Allgemeinen bevorzugt die Art gut besonnte, offene und trockene Lebensräume. Die Verbuschung dieser Standorte stellt dabei die größte Bedrohung der eh schon isolierten Populationen dar. In Deutschland wird die Schrecke als "vom Aussterben bedroht" geführt.

Miramella alpina
Gattungssuche Miramella alpina - Alpine Gebirgsschrecke ♂
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Nr. 2023.4852kl_r100 %
4852kl_r
Miramella alpina
Alpen-Gebirgsschrecke ♂
150mm; F/9; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Im Gegensatz zur Schwesterart besiedelt sie frischere und feuchtere Standorte. Dies können neben Hoch­staudenfluren, Waldrändern und Zwergstrauchheiden auch bewirtschaftete Weiden und Almwiesen sein.

Miramella alpina
Gattungssuche Miramella alpina - Alpine Gebirgsschrecke ♂
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Nr. 2023.4831kl_r100 %
4831kl_r
Miramella alpina
Alpen-Gebirgsschrecke ♂
150mm; F/11; 1/320s; ISO 1000
Canon EOS 5D Mark IV

Der zweite heimische Vertreter der Familie Melano­plinae, die Alpine Gebirgsschrecke, ist deutlich häufiger und gilt in Deutschland bisher als nicht gefährdet. Neben den Alpen findet man sie bei uns außerdem noch im Schwarzwald.

Miramella alpina
Gattungssuche Miramella alpina - Alpine Gebirgsschrecke ♀ + ♂
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Nr. 2023.4732kl_r100 %
4732kl_r
Miramella alpina
Alpine Gebirgsschrecke ♀ + ♂
150mm; F/8; 1/250s; ISO 250
Canon EOS 5D Mark IV

Miramella alpina
Gattungssuche Miramella alpina - Alpine Gebirgsschrecke ♀
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Nr. 2023.4865_66bkl_r100 %
4865_66bkl_r
Miramella alpina
Alpen-Gebirgsschrecke ♀
150mm; F/6.3 (DFF); 1/320s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV

Uns begegneten diese grasgrün leuchtenden Schönheiten allerorts bei unseren Wanderungen an den Wegrändern - meist auf Almwiesen, vor allem aber auch auf den großblättrigen Pflanzen entlang der vielen Bachläufe.

Mecostethus parapleurus
Gattungssuche Mecostethus parapleurus - Lauchschrecke ♀
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Nr. 2023.3916bkl_r100 %
3916bkl_r
Mecostethus parapleurus
Lauchschrecke ♀
150mm; F/6.3; 1/250s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV

Auch die nächste Art hat in Deutschland nur eine sehr begrenzte Verbreitung. Als typische Stromtal-Art kommt die Lauchschrecke bei uns nur entlang des Rheins bis zur Mainmündung, sowie am Bodensee und in Ostbayern entlang von Isar und Donau vor.

Aufgrund ihrer Bevorzugung von extensiv genutzten und feuchten Wiesen - gern mit saisonaler Überflutung - ist auch diese Art in Deutschland mangels geeigneter Lebensräume inzwischen sehr selten geworden. Lokal können die Tiere allerdings in sehr großen Dichten auftreten.

Im Gegensatz zu den vorherigen Arten besitzt sie sehr lange Flügel und ist daher auch ein sehr guter Flieger, noch dazu mit ausgeprägtem Sprungvermögen.

Mecostethus parapleurus
Gattungssuche Mecostethus parapleurus - Lauchschrecke ♂
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Nr. 2023.4488kl_r100 %
4488kl_r
Mecostethus parapleurus
Lauchschrecke ♂
150mm; F/7.1; 1/320s; ISO 1000
Canon EOS 5D Mark IV
Mecostethus parapleurus
Gattungssuche Mecostethus parapleurus - Lauchschrecke ♂
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Nr. 2023.4513kl_r100 %
4513kl_r
Mecostethus parapleurus
Lauchschrecke ♂
150mm; F/7.1; 1/320s; ISO 1000
Canon EOS 5D Mark IV

Wir konnten die Lauchschrecke in einer großen Population auf einer abgemähten Wiese in der Nähe des Taubensees sowie vereinzelte Exemplare direkt am Wegrand an der Talstation der Jennerbahn beobachten.

Gomphocerippus rufus
Gattungssuche Gomphocerippus rufus - Rote Keulenschrecke ♂
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Nr. 2023.3313kl_r100 %
3313kl_r
Gomphocerippus rufus
Rote Keulenschrecke ♂
150mm; F/9; 1/320s; ISO 800
Canon EOS 5D Mark IV

Gomphocerippus rufus
Gattungssuche Gomphocerippus rufus - Rote Keulenschrecke ♀
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Nr. 2023.4268_69kl100 %
4268_69kl
Gomphocerippus rufus
Rote Keulenschrecke ♀
150mm; F/6.3 (DFF); 1/320s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Ebenfalls am Jenner begegnete uns die Rote Keulen­schrecke. Diese wärmeliebende Art kommt bei uns in Deutschland nur im Südwesten vor und fehlt im Norden und Osten völlig.

In ihrem Verbreitungsgebiet ist sie jedoch weit verbreitet und meist sehr häufig anzu­treffen. Daher gilt sie auch als nicht gefährdet.

Gomphocerippus rufus
Gattungssuche Gomphocerippus rufus - Rote Keulenschrecke ♂
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Nr. 2023.4273bkl_r100 %
4273bkl_r
Gomphocerippus rufus
Rote Keulenschrecke ♂
150mm; F/10; 1/250s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV

Die kleine Kurzfühlerschrecke bevorzugt sonnige, reich strukturierte Biotope, wie Waldränder, Böschungen oder Saumgesellschaften und ernährt sich dort haupt­sächlich von Süßgräsern.

Wir fanden sie sowohl in sonnigen Hochstauden­fluren am Wegesrand, als auch auf Felsen sitzend, inmitten einer gerade frisch abgemähten Almwiese.

Nun aber zu der Schrecke, welche mit großem Abstand die Liste meines Sohnes anführte. Mit bis zu 4 cm Körperlänge ist die Rotflügelige Schnarrschrecke eine der größten einheimischen Kurzfühlerschrecken.

In Deutschland kommt die Art nur sehr zerstreut vor und gilt als stark gefährdet. In den meisten Bundesländern, wie etwa in den norddeutschen Heiden, ist sie bereits ausgestorben. Aktuelle Populationen beschränk­en sich hauptsächlich auf Fundorte in den Alpen, der Schwäbischen- und Fränk­ischen Alb sowie des Bayerischen Waldes und der Rhön. Als Lebensraum bevorzugt sie vor allem wärme­begünstigte, trockene und steinige Biotope.

Psophus stridulus
Gattungssuche Psophus stridulus
Rotflügelige Schnarrschrecke ♂
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Nr. 2023.4585_86kl_r100 %
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Psophus stridulus
Rotflügelige Schnarrschrecke ♂
150mm; F/9 (DFF); 1/250s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV
Psophus stridulus
Gattungssuche Psophus stridulus
Rotflügelige Schnarrschrecke ♂
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Nr. 2023.4223kl_r100 %
4223kl_r
Psophus stridulus
Rotflügelige Schnarrschrecke ♂
150mm; F/9; 1/320s; ISO 320
Canon EOS 5D Mark IV
Psophus stridulus
Gattungssuche Psophus stridulus
Rotflügelige Schnarrschrecke ♂
X
Nr. 2023.4196kl_r100 %
4196kl_r
Psophus stridulus
Rotflügelige Schnarrschrecke ♂
150mm; F/8; 1/250s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV

Anhand von Fundmeldungen aus der Vergangenheit spürten wir die imposanten Tiere auf derselben Schot­terfläche am Königssee auf, auf der uns auch der Kies­bankgrashüpfer begegnete.

Während die flugunfähigen Weibchen mit ihrer grau­braunen Färbung, trotz ihrer Größe, am Boden kaum zu erkennen waren und daher nur mit viel Glück vor meiner Linse landeten, konnte man die Männchen schon von weitem ausmachen.

Diese sprangen in der Vegetation meist unmotiviert auf und flogen mit ihren typischen laut schnarrenden Balz­rufen zwischen den offenen Kiesflächen hin und her, um Weibchen anzulocken. Dabei leuchteten ihre knallroten Hinterflügel wunderschön in der Sonne.

Psophus stridulus
Gattungssuche Psophus stridulus - Rotflügelige Schnarrschrecke ♀
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Nr. 2023.4176kl_r100 %
4176kl_r
Psophus stridulus
Rotflügelige Schnarrschrecke ♀
150mm; F/9; 1/250s; ISO 250
Canon EOS 5D Mark IV
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Langfühlerschrecken

Metrioptera brachyptera
Gattungssuche Metrioptera brachyptera - Kurzflügelige Beißschrecke ♀
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Nr. 2023.4554kl_r100 %
4554kl_r
Metrioptera brachyptera
Kurzflügelige Beißschrecke ♀
150mm; F/7.1; 1/320s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV

Sie besiedelt gern strukturreiche, eher höherwüchsige, frische und nur extensiv bewirtschaftete Wiesen. Zu trockene Habitate werden gemie­den. In Deutschland gilt die Art als gefährdet. Wir begegneten der Schrecke in großer Anzahl auf einer steinigen Alm im Klausbachtal.

Nicht auf der Liste, aber trotzdem im Portfolio vom Sohnemann fehlend, stand die Kurzflügelige Beißschrecke. Die Art ist zwar in ganz Deutschland weit verbreitet, uns bisher aber noch nie begegnet. Die flugunfähige Art bildet geschlossene Populationen und bevorzugt als Lebensraum feuchtere Biotope.

Metrioptera brachyptera
Gattungssuche Metrioptera brachyptera - Kurzflügelige Beißschrecke ♂
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Nr. 2023.4538bkl_r100 %
4538bkl_r
Metrioptera brachyptera
Kurzflügelige Beißschrecke ♂
150mm; F/9; 1/320s; ISO 320
Canon EOS 5D Mark IV

Fast ganz oben auf der Liste, und daher eine der unbedingt zu findenden Arten, stand die Alpen-Strauch­schrecke. Obwohl in den Alpen häufig, hat es dann allerdings fast bis zum Ende des Urlaubs gedauert, ehe wir sie aufspüren konnten. Und dann musste man die flinken Tiere erstmal vor die Linse bekommen, denn schon bei der geringsten Störung verzogen sich die riesigen Schrecken von ihren meist großblättrigen Ansitzen in der Hochstaudenflur auf Nimmer­wiedersehen in die unteren Stockwerke.

Pholidoptera aptera
Gattungssuche Pholidoptera aptera - Alpen-Strauchschrecke ♂
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Nr. 2023.4051bkl_r100 %
4051bkl_r
Pholidoptera aptera
Alpen-Strauchschrecke ♂
150mm; F/6.3; 1/320s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV
Pholidoptera aptera
Gattungssuche Pholidoptera aptera - Alpen-Strauchschrecke ♀
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Nr. 2023.4798kl_r100 %
4798kl_r
Pholidoptera aptera
Alpen-Strauchschrecke ♀
150mm; F/11; 1/320s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

In Deutschland kommt die Schrecke neben ihrem Hauptverbreitungsraum in den Alpen lediglich noch in einem kleinen Areal im sächsischen Elbsandsteingebirge vor. Die bis zu 2,5 cm große Art besiedelt Lebensräume mit mittelhohem Bewuchs, wo sie sich meist in der Strauchschicht versteckt und nur anhand ihres Gesangs auf ihre Anwesenheit aufmerksam macht.

Am Ende des Urlaubes war unsere Heuschrecken-Liste tatsächlich komplett abgearbeitet!

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Sonstige Insekten

Neben der hüpfenden Zunft gab es aber natürlich auch noch eine ganze Menge anderer Insekten zu bewundern, die bei uns nur in den Alpen vorkommen oder zumindest hier noch häufiger zu beobachten sind, wie im restlichen Deutschland.

Noch nie vor der Linse hatte ich zum Beispiel die Schwarze Heidelibelle. Die Libelle des Jahres 2019 ist die kleinste einheimische Heidelibelle und fliegt im Gegensatz zu den meisten anderen Libellenarten schon bei relativ niedrigen Temperaturen.

Letzteres lässt vermuten, dass die Art durch die Klima­erwärmung benachteiligt ist, was auch ein Grund für den langsamen Rückgang der Art in Deutschland sein könnte.

Sympetrum danae
Gattungssuche Sympetrum danae - Schwarze Heidelibelle ♂
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Nr. 2023.4632kl_r100 %
4632kl_r
Sympetrum danae
Schwarze Heidelibelle ♂
150mm; F/10; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Lestes dryas
Gattungssuche Lestes dryas - Glänzende Binsenjungfer ♂
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Nr. 2023.4322kl_r100 %
4322kl_r
Lestes dryas
Glänzende Binsenjungfer ♂
150mm; F/8; 1/320s; ISO 6400
Canon EOS 5D Mark IV

Lestes dryas
Gattungssuche Lestes dryas - Glänzende Binsenjungfer ♀ + ♂
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Nr. 2023.4383_84kl_r100 %
4383_84kl_r
Lestes dryas
Glänzende Binsenjungfer ♀ + ♂
150mm; F/5.6 (DFF); 1/250s; ISO 1250
Canon EOS 5D Mark IV

Wir konnten diesen kleinen Jäger zusammen mit der ebenfalls zu den Kleinlibellen zählenden Hufeisen-Azurjungfer in sehr großer Anzahl im Wald rund um den Taubensee beobachten.

Bei Letzterer handelt es sich um eine der häufigsten einheimischen Kleinlibellen, die mir, im Gegensatz zu ihrem grün glänzenden Pendant, schon einige Male vor die Linse geflogen ist. Infos zur Art gibt's daher hier.

In Sachen Libellen gilt mein Dank für die Bestimmung wie immer Andreas Th. Hein.

Dies gilt auch für die nächste Art. Als Art der flachen, teilweise kurzzeitig austrocknenden Feuchtgebiete reagiert auch die Glänzende Binsenjungfer eher negativ auf die Klimaerwärmung, da ihre Lebensräume zunehmend zu früh im Jahr trockenfallen und damit das Larvenwachstum gestört wird.

Lestes dryas
Gattungssuche Lestes dryas - Glänzende Binsenjungfer ♀
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Nr. 2023.4400kl_r100 %
4400kl_r
Lestes dryas
Glänzende Binsenjungfer ♀
150mm; F/6.3; 1/250s; ISO 2000
Canon EOS 5D Mark IV

Noch ist die Art allerdings in ganz Deutschland weit verbreitet und fehlt nur entlang der großen Flusstäler Süddeutschlands - scheinbar auch hier aufgrund der wärmebegünstigten Lagen.

Coenagrion puella
Gattungssuche Coenagrion puella - Hufeisen-Azurjungfer ♂
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Nr. 2023.4350kl_r100 %
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Coenagrion puella
Hufeisen-Azurjungfer ♂
150mm; F/8; 1/320s; ISO 1250
Canon EOS 5D Mark IV

Der nächste kleine Abschnitt gilt den Schmetterlingen. Auch von diesen kommen in den Alpen einige interessante Spezialisten und Endemiten vor, von denen wir allerdings leider keinen beobachten konnten.

Einzig und allein der Graubindige Mohrenfalter kann als Liebhaber der Gebirge bezeichnet werden, kommt allerdings in Deutschland auch an einigen Fundorten im Flachland vor und fehlt lediglich ganz im Norden.

Bei uns sind seine Verbreitungsschwerpunkte jedoch die Alpen und die Mittelgebirge. Als Lebensraum be­vor­zugt der kleine Augenfalter Waldränder, Lichtungen und Hochstaudenfluren sowie die an diese angrenzen­den Biotope. In Deutschland gilt die Art als gefährdet.

Uns begegnete der hübsche Tagfalter in den verschie­densten Farbschattierungen überall in großer Anzahl während unserer Wanderungen. Dabei wurden meist die vielen Korbblütler in den Hochstauden­fluren von besonders sonnigen Wegrändern angeflogen.

Erebia aethiops
Gattungssuche Erebia aethiops - Graubindiger Mohrenfalter
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Nr. 2023.4424kl_r100 %
4424kl_r
Erebia aethiops
Graubindiger Mohrenfalter
150mm; F/7.1; 1/250s; ISO 800
Canon EOS 5D Mark IV
Erebia aethiops
Gattungssuche Erebia aethiops - Graubindiger Mohrenfalter ♀ + ♂
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Nr. 2023.3640kl_r100 %
3640kl_r
Erebia aethiops
Graubindiger Mohrenfalter ♀ + ♂
150mm; F/7.1; 1/320s; ISO 500
Canon EOS 5D Mark IV
Erebia aethiops
Gattungssuche Erebia aethiops - Graubindiger Mohrenfalter ♀ + ♂
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Nr. 2023.3668kl_r100 %
3668kl_r
Erebia aethiops
Graubindiger Mohrenfalter ♀ + ♂
150mm; F/10; 1/200s; ISO 6400
Canon EOS 5D Mark IV

Mein Dank für die Bestimmung aller Mohrenfalter gilt Peter Rückheim vom ORION-Berlin.

Euplagia quadripunctaria
Gattungssuche Euplagia quadripunctaria - Russischer Bär
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Nr. 2023.3595bkl_r100 %
3595bkl_r
Euplagia quadripunctaria
Russischer Bär
150mm; F/8; 1/320s; ISO 3200
Canon EOS 5D Mark IV

Die Falter fliegen von Juli bis September und sind eigentlich nicht häufig, in manchen Jahren aber lokal sehr zahlreich anzutreffen.

Auf der Insel Rhodos befindet sich eine der größten Populationen. Hier locken Millionen von Exemplaren dieses wunderschönen Falters aus der Familie der Bärenspinner jedes Jahr Tausende von Touristen im sogenannten "Schmetterlingstal" an.

Der Russische Bär, auch Spanische Flagge genannt, kommt in Süd- und Mitteleuropa vor und hat bei uns seine nördliche Verbreitungsgrenze im Harz.

Die bis zu 5 cm großen Falter bevorzugen halboffenes Gelände und kommen dabei sowohl in sonnig, trock­enen Habitaten als auch in feuchterem, halb­schattigen Biotopen vor. In letzteren begegnete uns ein Exemplar in einer Hochstaudenflur mitten im Jenner-Bergwald.

Euplagia quadripunctaria
Gattungssuche Euplagia quadripunctaria - Russischer Bär
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Nr. 2023.3581kl_r100 %
3581kl_r
Euplagia quadripunctaria
Russischer Bär
150mm; F/6.3; 1/250s; ISO 1600
Canon EOS 5D Mark IV

Nun noch zwei Raupen.

Die Raupe des Lattich-Mönchs ist mir schon vor zwei Jahren auf der Lausche begegnet. Diesmal fanden wir eine dieser hübsch gefärbten Tiere am Wegrand bei unserer Wanderung auf den Jenner.

Der Nachtfalter aus der Familie der Eulen­falter ist überall in Mitteleuropa verbreitet, aber meist nicht häufig. Er fliegt von Mai bis September. Seine Raupen ernähren sich, wie der Name schon verrät, an ver­schieden Latticharten.

Tyria jacobaeae
Gattungssuche Tyria jacobaeae - Jakobskrautbär
X
Nr. 2023.3751bkl_r100 %
3751bkl_r
Tyria jacobaeae
Jakobskrautbär
150mm; F/7.1; 1/250s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV

In der Färbung sehr ähnlich, aber zusätzlich mit langen Haaren versehen, kommt die Raupe des Jakobs­krautbären daher. Der Vertreter aus der Familie der Bärenspinner signalisiert durch sein auffällige Farbe, im Gegensatz zur vorherigen Art, seine Giftigkeit. Der recht seltene Falter ernährt sich hauptsächlich von Jakobskräutern, lässt sich aber, so wie hier im Wim­bachgries, auch Pestwurzblätter schmecken.

Cucullia lactucae
Gattungssuche Cucullia lactucae - Lattich-Mönch
X
Nr. 2023.4261kl_r100 %
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Cucullia lactucae
Lattich-Mönch
150mm; F/6.3; 1/250s; ISO 1600
Canon EOS 5D Mark IV
Bombus gerstaeckeri
Gattungssuche Bombus gerstaeckeri - Eisenhuthummel
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Nr. 2023.3829kl_r100 %
3829kl_r
Bombus gerstaeckeri
Eisenhuthummel
150mm; F/6.3; 1/320s; ISO 1000
Canon EOS 5D Mark IV

Auch mit Flügeln ausgestattet, aber aus einer anderen Insekten-Familie und viel häufiger zu finden, ist die Goldgelbe Schnepfenfliege. Schnepfenfliegen-Arten sind vor allem in Wäldern und an Waldrändern zu finden. Sie ernähren sich meist räuberisch von kleinen Insekten, nehmen aber auch Pflanzensäfte auf.

Die fotografierte Art ist in Deutschland weit verbreitet und gilt daher als ungefährdet. Ich konnte sie bei einer Ménage-à-trois am Tauben­see beobachten. Danke an Theo Zeegers für die Identifikation!

Eine wirkliche Rarität flog mir zufällig vor die Linse, als ich eigentlich die Blüte eines Wolfs-Eisenhutes foto­grafieren wollte. Die Eisenhuthummel kommt in Deutschland nur in den Alpen vor und ernährt sich dort ausschließlich von den Pollen von Eisenhut-Arten, die bei uns, aufgrund ihrer Seltenheit, allesamt geschützt sind.

Es ist also kein Wunder, dass auch dieser ausge­sproch­ene Nahrungsspezialist in Deutschland als extrem selten gilt.

Rhagio tringarius
Gattungssuche Rhagio tringarius - Goldgelbe Schnepfenfliege ♀ + ♂
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Nr. 2023.4406kl_r100 %
4406kl_r
Rhagio tringarius
Goldgelbe Schnepfenfliege ♀ + ♂
150mm; F/6.3; 1/250s; ISO 2500
Canon EOS 5D Mark IV

Gleich mehrmals flog und kroch uns bei unseren Wanderungen der imposante Langhornbock über den Weg.

Der ohne Fühler bis zu 3,5 cm große Käfer aus der Familie der Bockkäfer kommt vom Norden Südeuropas bis in den Süden Skandinaviens und auf den Britischen Inseln vor. Die Art besiedelt vorwiegend Nadelwälder, wo sich seine Larven oft vom Holz gefällter Baumstämme ernähren. Obwohl sein Populationen rückläufig sind, gilt er immer noch als Schädling für die Forstwirtschaft.

Monochamus sartor
Gattungssuche Monochamus sartor - Langhornbock ♂
X
Nr. 2023.4295kl_r100 %
4295kl_r
Monochamus sartor
Langhornbock ♂
150mm; F/7.1; 1/250s; ISO 1000
Canon EOS 5D Mark IV

Monochamus sartor
Gattungssuche Monochamus sartor - Langhornbock ♀
X
Nr. 2023.4674kl_r100 %
4674kl_r
Monochamus sartor
Langhornbock ♀
150mm; F/13; 1/250s; ISO 1000
Canon EOS 5D Mark IV
Monochamus sartor
Gattungssuche Monochamus sartor - Langhornbock ♀
X
Nr. 2023.4694bkl_r100 %
4694bkl_r
Monochamus sartor
Langhornbock ♀
150mm; F/11; 1/250s; ISO 800
Canon EOS 5D Mark IV

Uns begegneten ein männliches Exemplar am Jenner, wo es im Flug, durch sein lautes Gebrumme, schon von Weitem auf sich aufmerksam machte und gleich mehrere weibliche Exemplare in den Holz-Resten eines frisch gefällten Baums im Klausbachtal.

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Floristisches

Neben der vielfältigen Insektenfauna bieten die Alpen natürlich auch allerhand floristische Besonderheiten, von denen viele schon vom Namen her auf ihren alpinen Verbreitungsraum hinweisen.

Ein schönes Beispiel dafür ist das allseits bekannte Europäische Alpen­veilchen.

Cyclamen purpurascens
Gattungssuche Cyclamen purpurascens - Europäisches Alpenveilchen
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Nr. 2023.4975kl_r100 %
4975kl_r
Cyclamen purpurascens
Europäisches Alpenveilchen
150mm; F/4.5; 1/320s; ISO 640
Canon EOS 5D Mark IV
Cyclamen purpurascens
Gattungssuche Cyclamen purpurascens - Europäisches Alpenveilchen
X
Nr. 2023.4994kl_r100 %
4994kl_r
Cyclamen purpurascens
Europäisches Alpenveilchen
150mm; F/5; 1/320s; ISO 640
Canon EOS 5D Mark IV

Die Art kommt von den Alpen bis zum Balkan vor. Es bevorzugt schattige Standorte auf kalkhaltigen Böden und wächst von Tallagen bis in Höhen von 2000 Metern. In Deutschland gibt es wenige wilde Vorkom­men - darunter einige in den Berchtesgadener Alpen. Hier scheinen sie allerdings nicht selten zu sein, standen teilweise sogar direkt am Straßenrand.

Eine weitere Pflanzenfamilie, welche man oft direkt mit den Alpen verbindet, sind die Enziane. Da es allerdings schon relativ spät im Jahr war, befanden sich nur noch einige wenige Arten in Blüte, darunter die typischen Spätsommer-Arten Schwalbenwurz-Enzian und Rauer Kranzenzian sowie ein einzelner Nachzügler des normalerweise ein wenig eher blühenden Langstieligen Bayerischen Enzians.

Gentiana asclepiadea
Gattungssuche Gentiana asclepiadea
Schwalbenwurz-Enzian
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Nr. 2023.3713kl_r100 %
3713kl_r
Gentiana asclepiadea
Schwalbenwurz-Enzian
150mm; F/4.5; 1/1000s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV
Gentiana bavarica ssp. bavarica
Gattungssuche Gentiana bavarica ssp. bavarica
Langstieliger Bayerischer Enzian
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Nr. 2023.4120kl_r100 %
4120kl_r
Gentiana bavarica ssp. bavarica
Langstieliger Bayerischer Enzian
150mm; F/8; 1/320s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV
Gentianella aspera
Gattungssuche Gentianella aspera
Rauer Kranzenzian
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Nr. 2023.3564kl_r100 %
3564kl_r
Gentianella aspera
Rauer Kranzenzian
150mm; F/7.1; 1/320s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Eine mit bis zu 1,5 m hohe sehr eindrucksvolle Pflanze ist die Schwarze Tollkirsche. Auch sie bevorzugt kalkhaltige Böden, mag es allerdings nicht ganz so schattig. Man findet sie daher häufig auf Lichtungen, an Waldrändern und Brachflächen. In den Alpen besiedelt sie gerne die Hänge unter Seilbahnen und Ski-Liften.

Atropa belladonna
Gattungssuche Atropa belladonna - Schwarze Tollkirsche
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Nr. 2023.4234kl_r100 %
4234kl_r
Atropa belladonna
Schwarze Tollkirsche
150mm; F/5; 1/320s; ISO 320
Canon EOS 5D Mark IV

Beim Klebrigen Salbei könnte man vom Namen her auch auf eine Heilpflanze schließen, im Gegensatz zu anderen Mitgliedern dieser Gattung sind aber keine medizinischen Anwendungsgebiete belegt.

In Deutschland liegt sein Hauptverbreitungsgebiet in den Alpen und im Alpenvorland. Er gedeiht dort vor allem in schattigen Laub- und Mischwäldern und bevor­zugt frische, etwas feuchtere Böden.

Wie bei vielen beerentragenden Vertretern der Nacht­schattengewächse, kann man auch bei dieser Art mehrere Entwicklungsstufen an einer Pflanze zugleich beobachten. Neben Blüten und unreifen Früchten, hingen auch an "unseren" Pflanzen bereits die ty­pischen glänzenden, schwarzen Beeren.

Atropa belladonna
Gattungssuche Atropa belladonna - Schwarze Tollkirsche
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Nr. 2023.4237kl_r100 %
4237kl_r
Atropa belladonna
Schwarze Tollkirsche
150mm; F/10; 1/250s; ISO 800
Canon EOS 5D Mark IV

Auf den Verzehr dieser sollte man allerdings unbedingt verzich­ten. Zwar wird die Tollkirsche in der Medizin verwendet, ist aber gleichzeitig auch eine der giftigsten einheimischen Pflanzen. Unbehandelt können schon 3 bis 4 Früchte bei Kindern zum Tode führen.

Salvia glutinosa
Gattungssuche Salvia glutinosa - Klebriger Salbei
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Nr. 2023.3280bkl_r100 %
3280bkl_r
Salvia glutinosa
Klebriger Salbei
150mm; F/7.1; 1/250s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV
Aquilegia atrata
Gattungssuche Aquilegia atrata
Schwarzviolette Akelei
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Nr. 2023.4600kl_r100 %
4600kl_r
Aquilegia atrata
Schwarzviolette Akelei
150mm; F/5.6; 1/250s; ISO 640
Canon EOS 5D Mark IV
Aquilegia einseleana
Gattungssuche Aquilegia einseleana
Kleinblütige Akelei
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Nr. 2023.3815kl_r100 %
3815kl_r
Aquilegia einseleana
Kleinblütige Akelei
150mm; F/7.1; 1/250s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV

Ähnliche Standortansprüche hat die Schwarzviolette Akelei. Dieses hübsche Hahnenfußgewächs findet man bei uns auch nur in den Alpen und deren Vorland. Recht häufig anzutreffen, steigt sie hier zum Teil in Höhenlagen von bis zu 2.000 Metern.

Viel seltener und auf warme, kalk­reiche Steinböden angewiesen, ist hingegen deren Schwesterart. Ver­breitungsschwerpunkt der Klein­blütigen Akelei sind eigent­lich die Südalpen. In Deutschland kommt sie nur an wenigen Fundorten vor.

Wir fanden sie am Saum der Steinschutthalden des Wimbach­gries, wo die Art von Dr. med. August Max Einsele aus München, nach dem die Art benannt ist, auch im Jahre 1847 erstmals entdeckt wurde.

Etwas häufiger, aber auch auf sonnige und trockene Standorte angewiesen, ist die Knäuel-Glockenblume. Die Art kommt von Europa über den Kaukasus bis in den Iran vor. In Deutschlands Wildnis gilt sie außer in Bayern in allen anderen Bundesländern als gefährdet oder zum Teil auch als bereits ausgestorben.

Eine weitere sehr interessante Pflanzenfamilie sind die Sommer­wurze, von denen uns im Klaus­bach­tal die Blutrote Som­merwurz begegnet ist.

Alle Arten dieser Familie sind Voll­schmarozer und betreiben keine Photosynthese, sondern nutzen die Nährstoffe ihres jeweiligen artspezi­fischen Wirtes, in dessen Wurzeln sie dafür mit ihren eigenen ein­dringen.

Campanula glomerata
Gattungssuche Campanula glomerata
Knäuel-Glockenblume
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Nr. 2023.4716kl_r100 %
4716kl_r
Campanula glomerata
Knäuel-Glockenblume
150mm; F/6.3; 1/250s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV
Orobanche gracilis
Gattungssuche Orobanche gracilis
Blutrote Sommerwurz
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Nr. 2023.4662kl_r100 %
4662kl_r
Orobanche gracilis
Blutrote Sommerwurz
150mm; F/4.5; 1/500s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV
Rubus saxatilis
Gattungssuche Rubus saxatilis - Steinbeere
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Nr. 2023.4608kl_r100 %
4608kl_r
Rubus saxatilis
Steinbeere
150mm; F/5.6; 1/320s; ISO 5000
Canon EOS 5D Mark IV

Als Eiszeitrelikt heute bei uns nur noch in den Alpen verbreitet, war die Silberwurz am Ende des Pleistozäns überall in Europa beheimatet. Als "Dryaszeit" wurde der Zeitabschnitt sogar nach dieser Art benannt. Die Pflanze ist, sofern ausreichend Licht vorhanden, ausgesprochen genügsam und daher häufig auf Felsschutt und steinigen Rasen zu finden.

Carlina acaulis
Gattungssuche Carlina acaulis - Silberdistel
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Nr. 2023.4567kl_r100 %
4567kl_r
Carlina acaulis
Silberdistel
150mm; F/5.6; 1/640s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Eine einzelne Steinbeere fanden wir an einem Weg­rand am Jenner. Die zur Gattung der Brom- bzw. Himbeeren gehörende Pflanze wird nicht sehr hoch, bil­det aber bis zu 2 Meter kriechende, wurzelnde Triebe. Als Besonderheit innerhalb der Gattung Rubus besteht die Sammelfrucht nur aus sehr wenigen Teilfrüchten, oft - so wie hier - sogar nur aus einer einzigen.

Die Steinbeere kommt in den kühlen bis gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel vor und wird zum Beispiel in der klassischen, russischen Küche verwendet. In Deutschland ist sie vor allem im Süden streckenweise verbreitet, im restlichen Gebiet hingegen eher selten.

Dryas octopetala
Gattungssuche Dryas octopetala - Silberwurz
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Nr. 2023.3891kl_r100 %
3891kl_r
Dryas octopetala
Silberwurz
150mm; F/8; 1/320s; ISO 800
Canon EOS 5D Mark IV

Sonnig und trocken mag es auch die Silberdistel. Als Liebhaberin beweideter Magerrasen gilt die Art in Deutschland als stark gefährdet und ist daher gesetz­lich geschützt. In den Alpen und einigen Mittel­gebirgen trifft man sie aber noch regelmäßig an.

Der Lebensraum der Silberdistel ist vor allem durch Verbuschung gefährdet. Ohne regelmäßige Beweidung verschwinden viele der offenen Magerrasen unterhalb der Baumgrenze.

Zu guter Letzt nun noch ein paar Orchideen. Leider waren wir auch hier viel zu spät im Jahr unterwegs, um die Vielfalt und den noch vorhandenen Reichtum an Vertretern dieser Familie im Alpenraum zu bestaunen. Ein paar konnten wir dann aber doch aufspüren, vom Rest gab's nur noch abgeblühte Blütenstände.

Zwei Arten, von denen ein paar mehr Exemplare ihre auffäl­ligen rosafar­benen Blütenstände am Wegrand in die Höhe streckten, waren die Wohlriechende- und die Mücken-­Händelwurz.

Die beiden einzigen Vertreter dieser Gattung in Deutschland haben bei uns ihren Verbrei­tungs­schwerpunkt in den Al­pen und kommen hier noch relativ häufig vor. Teilweise steigen sie sogar in Höhen bis über 2000 m.

Im restlichen Gebiet sind die Arten eher selten zu finden und stehen beide auf der Roten Liste gefähr­deter Arten.

Unterscheiden lassen sich beide Arten relativ einfach durch den langen Sporn der Mücken-Händel­wurz, welcher diese in der heimi­schen Orchideenflora von ähnlich aussehenden Arten ab­grenzt.

Gymnadenia odoratissima
Gattungssuche Gymnadenia odoratissima
Wohlriechende Händelwurz
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Nr. 2023.3418kl_r100 %
3418kl_r
Gymnadenia odoratissima
Wohlriechende Händelwurz
150mm; F/7.1; 1/250s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV
Gymnadenia conopsea
Gattungssuche Gymnadenia conopsea
Mücken-Händelwurz
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Nr. 2023.3482kl_r100 %
3482kl_r
Gymnadenia conopsea
Mücken-Händelwurz
150mm; F/8; 1/250s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV
Epipactis helleborine
Gattungssuche Epipactis helleborine - Breitblättrige Stendelwurz
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Nr. 2023.4308kl_r100 %
4308kl_r
Epipactis helleborine
Breitblättrige Stendelwurz
150mm; F/13; 1/320s; ISO 6400
Canon EOS 5D Mark IV

Etwas später im Jahr, und daher auch noch überall an den Rändern der Wanderwege zu bewundern gewesen, blüht die Breitblättrige Stendelwurz.

Die mit bis zu 1 Meter sehr große, aber meist eher unscheinbare Art ist eine der häufigsten Orchideen in Deutschland. Sie ist bei uns weit verbreitet, wenn vergleichsweise auch nicht ganz so oft anzutreffen, wie hier in den Alpen. Die Art ist ein typischer Vetreter lichter bis halb­schat­tiger Standorte in Wäldern und an Waldrändern.

Ihre Blütenfarbe variiert von komplett grünlich-weiß bis hin zu sehr dunklen violetten Farbtönen. Das Abgren­zen von den anderen im Gebiet vorkommenden Arten der Gattung fällt daher nicht immer leicht.

Ähnlich beläuft es sich mit dem Ge­wöhnlichen Kohlröschen. Auch hier kommen gleich mehrere ähnliche Ar­ten im Gebiet vor, welche nicht leicht voneinander zu unterscheiden sind.

Oft ist eine sichere Bestim­mung nur durch eine mikros­kopische Unter­suchung möglich. Erschwe­rend kommt noch hinzu, dass das Vor­kommen mehrerer Arten am selben Fundort keine Seltenheit ist.

Interessant dabei ist allerdings die Tatsache, dass einige Arten der Gattung sich scheinbar sowohl ge­schlechtlich als auch unge­schlecht­lich fortpflanzen, was zur Bildung von sogenannten "Kleinarten" führt, welche schnell eigene Popu­lationen bilden.

Bei anderen Gattungen, wie Rubus, Hieracium oder Taraxacum führte dieser Umstand in der Vergangen­heit zur Beschreibung von zum Teil vielen hundert neuen Arten.

Mal sehen, ob uns das in Zukunft auch bei den Kohlröschen blüht. Ich hoffe nicht!

Nigritella rhellicani
Gattungssuche Nigritella rhellicani
Gewöhnliches Kohlröschen
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Nr. 2023.3554kl_r100 %
3554kl_r
Nigritella rhellicani
Gewöhnliches Kohlröschen
150mm; F/5.6; 1/250s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV
Nigritella rhellicani
Gattungssuche Nigritella rhellicani
Gewöhnliches Kohlröschen
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Nr. 2023.3422kl_r100 %
3422kl_r
Nigritella rhellicani
Gewöhnliches Kohlröschen
150mm; F/7.1; 1/320s; ISO 500
Canon EOS 5D Mark IV
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