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Exkursionen in der Oberlausitz 2010
07.04.2010 - Ein ziemlich dickes Ding...
...von einem Käfer krabbelte mir an diesem Tag vor meine Kamera. Eigentlich war ich
auf Wollschweber aus, aber meistens kommt es ja anders als man denkt. Diesmal in Form eines riesigen
Violetten Ölkäfers, der auf einem alten umgestürzten Weidezaunspfahl aus
Beton die letzten Strahlen der Abendsonne genoß. Da ließ ich natürlich gerne die Wollschweber
Wollschweber sein und widmete mich lieber meinem neuen Motiv.
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| Meloe proscarabaeus - Schwarzblauer Ölkäfer | |
XNr. 2010.2575kl | 100 % | | Meloe proscarabaeus Schwarzblauer Ölkäfer | 100mm; F/8; 1/20s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Der Schwarzblaue Ölkäfer gehört zur Familie der Ölkäfer, von der in
Mitteleuropa ca. 40 Arten vorkommen. Er bevorzugt vor allem trockene und sonnige
Wiesen als Lebensraum und kommt in ganz Europa vor.
Die Tiere können bis zu 3 cm groß werden. Als Käfer sind die meisten Ölkäferarten auf den
ersten Blick allerdings nur bedingt zu erkennen. Besonders die kurzen Stummelflügel und
der imposante Hinterleib verleihen den Tieren schon fast alienhafte Züge.
Als Nahrung dienen dem erwachsenen Käfer Pollen verschiedenster Blütenpflanzen. Die Larven hingegen
ernähren sich ausschließlich parasitisch. Sie entwickeln sich vor allem in Nestern von solitär lebenden
Wildbienenarten oder in Gelegen von Heuschrecken. Aber auch in Bienenstöcken wurden schon Larven
des Käfers gefunden. Meistens überleben sie das allerdings nicht :-)
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Ist es nicht verrückt, was die Natur nicht immer so für faszinierende Wesen für einen bereit hält!
Ergänzung vom 30.06.2011: Ich hatte dieses Exemplar erst irrtümlich als Meloe violaceus bestimmt,
aber Stanislav, ein Besucher meiner Webseite, hat mich eines Besseren belehrt. Danke an dieser Stelle dafür!
Im Übrigen wimmelt es auch auf seiner Webseite www.meloidae.com
nur so von schönen Insekten-Bildern.
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02.05.2010 - Ein morgendlicher Rundgang um die Schlegler Teiche...
Die meisten Makrofotografen bevorzugen die frühen Morgenstunden, um ihre Motive zu finden. Diese
schlafen dann meist noch oder sind zumindest durch die Kälte noch so träge, daß man alle Zeit der Welt hat,
sie nach den eigenen Vorstellungen in Szene zu setzen. Im späteren Tagesverlauf muß man dann meist viel mehr
Glück bzw. Geduld dafür aufbringen.
Normalerweise gehöre ich aber nicht zu diesen Fotografen. Nicht weil ich das irgendwie blöd finde, sondern
einfach weil ich ein ausgesprochener Liebhaber warmer Bettdecken bin :-) An diesem Tag habe ich mich
aber mal aufgerafft und bin schon vor dem Frühstück zu einem Teich gleich in meiner Nähe gefahren.
Allerdings war dort noch nicht viel los. Vielleicht lag es ja am trüben Wetter oder es war einfach
zu kalt an diesem Morgen. Jedenfalls blieben von meiner Jagd lediglich zwei zeigenswerte Motive übrig.
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Das erste zeigt eine Sackspinne, die mich von einem Schilfblatt aus beobachtete und
auf Grund eines Tautropfens zwischen ihren Cheliceren für mich ein klasse Motiv abgab. Im Tropfen
ist übrigens mein Stativ samt Kamera zu bewundern.
Auf dem zweiten Bild ist eine Schlammfliege zu sehen, die es sich über Nacht an einem alten
Brennesselhalm gemütlich gemacht hatte und dort wohl immernoch auf besseres Wetter wartete. Ihre
Flügelstrukturen hatten es mir besonders angetan.
| Clubiona cf. phragmitis - Sackspinne | |
XNr. 2010.2963d_kl | 100 % | | Clubiona cf. phragmitis Sackspinne | 100mm; F/8; 1/20s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Sialis cf. lutaria - Schlammfliege | |
XNr. 2010.2938_39b_kl | 100 % | | Sialis cf. lutaria Schlammfliege | 100mm; F/7.1 (DFF); 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Schlammfliegen gehören zu den Großflüglern (Megaloptera) und sind weltweit mit ca. 60 Arten verbreitet. In
Mitteleuropa sind davon allerdings nur vier vertreten. Die Larven der Fliegen halten sich im Wasser bzw. später
im Schlamm auf und brauchen zwei Jahre für ihre Entwicklung. Als fertiges Insekt leben die Tiere dann
aber nur wenige Tage, meist in der Ufervegetation von Seen, Teichen und Flüssen.
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29.05.2010 - Ein kleiner Rüssler...
...begegnete mir am Geburtstag meines Großvaters. Dieser Tag war
gleichzeitig auch mein letzter in meiner alten Heimat, der Oberlausitz.
Ab nun werde ich hier nur noch auf Besuch sein!
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| Mononychus punctumalbum - Schwertlilienrüssler | |
XNr. 2010.3236_37_V2_kl | 100 % | | Mononychus punctumalbum Schwertlilienrüssler | 100mm; F/5 (DFF); 1/400s; ISO 320
Canon EOS 50D |
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Der oben erwähnte Rüssler war ein Käfer, genauer gesagt ein Weißpunktiger Schwertlilienrüssler.
Er krabbelte recht munter mit einigen seiner Artgenossen auf einer gelben Schwertlilie
im Garten meiner Eltern umher.
Mit 4 mm Körpergröße gehört er zu den Kleinsten aus der großen Familie der
Rüsselkäfer, die mit mehr als 60.000 Arten sogar die umfangreichste Familie im
Tierreich darstellt. Allein in Mitteleuropa sind ca. 500 Rüsselkäferarten bekannt.
Der Schwertlilienrüssler ist recht einfach an einem weißen Punkt auf seiner Flügeldeckennaht zu
erkennen (außer wenn man ihn von der Seite fotografiert). Der restliche Körper ist ansonsten komplett schwarz oder
braun gefärbt.
Die Art ist außer in Skandinavien in ganz Europa weit verbreitet, wird aber nach Norden
hin immer seltener.
Larven und Käfer ernähren sich monophag von Schwertlilien. Die Larven
findet man sogar meist ausschließlich an der Sumpfschwertlilie. Der Käfer selbst nutzt
auch andere Iris-Arten als Fraßpflanze. Er benagt dabei, in der Blütezeit der Schwertlilien
zwischen Mai und Juni, verschiedene Blütenteile, später aber auch junge Früchte.
Die Eier werden an den Fruchtkapseln der Pflanze abgelegt, in denen sich dann später auch
die Larven entwickeln. Bis zum Ausreifen der Früchte haben aber bereits meist alle fertig entwickelten
Käfer ihre Puppenstube durch ein selbstgefressenes Loch wieder verlassen.
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Mehr als ein ansehnliches Bild dieses interessanten Käfers ist mir allerdings nicht
gelungen, wahrscheinlich weil ich an diesem Tag mehr mit Geburtstagfeiern und Abschiednehmen
beschäftigt war.
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10.07.2010 - Zu Besuch in der alten Heimat...
...genauer gesagt im Zittauer Gebirge.
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Wenn man zu Besuch in seiner alten Heimat ist, möchte meistens
ein jeder aus der Familie und dem Freundeskreis ein Stück von
einem abhaben. Das kann, in der eh schon knappen Zeit, leicht
in Streß ausarten.
Leider hatte ich auch diesmal wieder viel zu wenig Zeit für eine
ausgiebigere Wanderung durch die wunderschöne Natur der Oberlausitz. Für
einen kleinen Spaziergang durchs Zittauer Gebirge hat es dennoch gereicht. Am
Ende ist dabei sogar noch ein zeigenswertes Foto einer der vielen hier wachsenden typischen
Gebirgspflanzen entstanden.
Es handelt sich dabei um den Roten Fingerhut, einer Pflanze aus
der Familie der Rachenblütler. Vielen dürfte er bereits aus dem einen oder anderen
Garten bekannt sein, denn schon seit dem Mittelalter ist der Fingerhut als Heil- und
Kulturpflanze sehr beliebt.
Im Zittauer Gebirge kommt die Art, wie in
mehreren anderen deutschen Mittelgebirgen, noch wild vor. Man findet ihn
hier vorwiegend auf sonnigen Waldwegen und Lichtungen.
Vor allem in der Pflanzenheilkunde ist der Fingerhut schon seit vielen
Jahrhunderten sehr bekannt und wird dort als Mittel gegen Herzschwäche
eingesetzt. Allerdings kommen seine Inhaltsstoffe nur in sehr geringen Dosen
als Heilmittel zur Verwendung, denn alle Teile der Pflanze sind hoch giftig.
Bereits der Verzehr von nur wenigen Fingerhutblättern kann deshalb tödlich sein!!!
Also bitte nicht unbedingt an der Pflanze lecken...
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| Digitalis purpurea - Roter Fingerhut | |
XNr. 2010.5022kl | 100 % | | Digitalis purpurea Roter Fingerhut | 100mm; F/3.5; 1/500s; ISO 800
Canon EOS 50D |
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Mit mehr Bildern, von diesem leider viel zu schnell
vergangenen Wochenende, kann ich allerdings nicht dienen.
Vielleicht beim nächsten Besuch...
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